Archiv der Kategorie:
Kirche im Spiegel der Medien

Weihnachten 2017 – Eine Nachbetrachtung. Von Prof. em. Hermann Häring.

02.01.2018

…Vieles, das uns beunruhigt, weil es unseren religiösen Haushalt stört, werten wir als beunruhigend, weltlich und säkularisiert ab. Genau diese selbstgenügsame, allein zum Himmel gerichtete Frömmigkeit blockiert unseren Blick auf den schleichenden Suizid, dem unsere Welt entgegeneilt. Die Weltsituation lässt keine Auswege mehr zu, denn die Alternativen zwischen Tod und Frieden sind eng aneinander gerückt. Wir können es uns nicht mehr leisten, uns für das archaische Symbol des inneren Neubeginns zu entscheiden und die Vision vom Weltfrieden außen vor zu lassen. Wer unter den Heilsverkündern hat uns am vergangenen Weihnachtsfest also gezeigt, warum und wie das hilflose Kind zum Weltfrieden führen kann? Haben wir die Herausforderung wenigstens im Jahr 2017 verstanden?…
Nach wie vor und trotz päpstlichen Einspruchs präsentiert sich offiziell die römisch-katholische Kirche in Deutschland als egozentrischer Verwaltungsapparat. Die umfassende, alle Menschen verbindende Vision vom Einsatz für eine bessere Welt ist nirgendwo zu erkennen.

Genau dies ist, wie mir scheint, der Grund dafür, dass die Weihnachtsbotschaft vom Friedensfürsten und vom Kind seine subversive Kraft verloren hat….

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Quereinsteiger gesucht Himmel hilf! Wie die evangelische Kirche versucht, des Pfarrermangels Herr zu werden – und daran scheitert

Von Konstanze Nastarowitz, DIE ZEIT
15. September 2017, 7:56 Uhr

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat ein Nachwuchsproblem. Den Landeskirchen droht in den kommenden Jahren der Pfarrermangel. Bis 2030 gehen Hunderte Pastorinnen und Pastoren in Rente. Allein in Hessen-Nassau werden zwischen 2019 und 2029 etwa 80 bis 100 Pfarrer jährlich in den Ruhestand gehen. Sie hinterlassen offene Pfarrstellen, die nicht neu besetzt werden können, sollte der Nachwuchs weiterhin ausbleiben.

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Linken-Politiker Gregor Gysi: Im Interview mit der FR spricht er darüber, warum er die Kirchen für die Moralnormen der Gesellschaft wichtig findet.

07/2017

…Was haben Sie gepredigt?
Ich habe erklärt, dass ich nicht an Gott glaube, und weshalb ich dennoch eine gottlose Gesellschaft fürchte. Und dann habe ich zur Reformation Stellung genommen, wobei ich sagen muss: Ich schätze Luther sehr; aber es ist kein Lutherjahr, sondern ein Reformationsjahr. Es gab ja auch noch andere Reformatoren. Luthers größte Leistung war die Bibelübersetzung. Dadurch hat er die Kirche viel volksnäher gemacht…. Mehr dazu.

Martin Urban: „Ach Gott, die Kirche!“ Eine Buchbesprechung von Klaus Nagorni

Pfarrvereinsblatt 11-12/2016

Protestantischer
Fundamentalismus und
500 Jahre Reformation.
dtv Verlagsgesellschaft München, 2016,
272 Seiten, 14,90 Euro
Kirche werde „mehr und mehr zur Kirche der Ahnungslosen. Die Institution wird konservativer, ihre Fundamentalisten werden lauter“. Hingegen sei beim „Dialog mit den Intellektuellen über ein für unsere Zeit angemessenes Weltbild“ nur Fehlanzeige festzustellen… „Die Kirche der Reformation muss ihren Fundamentalismus überwinden und wieder die Kirche der Aufklä- rung werden“. Er will „die Gebildeten unter den Kirchensteuerzahlern ermuntern, den Mund aufzumachen“, denn „sie könnten die Profanierung der Institution zum bloßen Sozialverein verhindern“.

vgl. S.59 / 507 (print)

Sprache der Betroffenheit

17.10.2016 Die Tagespost

Der Politikberater Erik Flügge spricht in der Tagespost über sein Buch „Der Jargon der Betroffenheit – Wie Kirche an ihrer Sprache verreckt“ (wir haben bereits berichtet). Auch dieses mal spricht der Artikel Klartext, warum die kirchliche Sprache ihren Sinn entleert und Menschen nicht mehr erreicht.

Lesen Sie hier den Artikel.