Rhetorik oder Realsatire? Der neue Leiter der Stabsstelle Kommunikation des Kirchenamtes der EKD, Dr. Michael Brinkmann, gibt tiefe Einblicke in sein Verständnis seines Jobs und seine Wahrnehmung des Kirchenamts der EKD:

06/2015

„…
Was ebenso neu ist: Du bist schon einige Monate im Amt und hast immer noch keinen echt resignierten Zyniker getroffen. Du triffst Menschen, die von ihren Themen so begeistert sind, dass sie auch ohne Aussicht auf Verdoppelung des Bonus oder die nächste Beförderung ranklotzen. Gas geben ohne Dienstwagen? Das geht! Entscheidend neu aber ist: Nicht nur im Urlaub sondern jeden Mittag um kurz vor 12 hörst Du eine Glocke. Und machst eine echte Pause. Für rund 10 Minuten mit Gebet, Gesang und Bibellesung. Also wirklicher Luxus, der jedoch durchaus zwei Seiten hat. Denn geschenkte Begeisterung und intrinsische Motivation treffen in der kirchlichen Dienstgemeinschaft auf das rein menschliche Maß. Eine theologische Trivialität, so mag man meinen. Die es aber im beruflichen Alltag in sich hat und die Ansprüche an Arbeiten und Leiten bei Kirche in die Höhe schraubt. Neben Lust auf Luxus tritt also auch Freude an ganz großen Herausforderungen...“ Zur Seite.

Vg. dazu auch den Kommentar von F.S. beim Artikel ‚SAP oder „Search And Pray“ in der ELK Bayern‘.

Je nach Einschätzung oder Verfassung der Leserin oder des Lesers: Zum Bestaunen, zum Sich-auf-der Zunge-zergehen-lassen, zum Memorieren – hier noch einmal die Highlights :

Gas geben ohne Dienstwagen? Das geht!

…10 Minuten  mit Gebet, Gesang und Bibellesung. Also wirklicher Luxus…

Geschenkte Begeisterung und intrinsische Motivation treffen in der kirchlichen Dienstgemeinschaft auf das rein menschliche Maß.

Eine theologische Trivialität… Die… im beruflichen Alltag… die Ansprüche an Arbeiten und Leiten bei Kirche in die Höhe schraubt.

Neben Lust auf Luxus tritt also auch Freude an ganz großen Herausforderungen.

Gas geben ohne Dienstwagen? Das geht!

…10 Minuten  mit Gebet, Gesang und Bibellesung. Also wirklicher Luxus…

 

2 Gedanken zu „Rhetorik oder Realsatire? Der neue Leiter der Stabsstelle Kommunikation des Kirchenamtes der EKD, Dr. Michael Brinkmann, gibt tiefe Einblicke in sein Verständnis seines Jobs und seine Wahrnehmung des Kirchenamts der EKD:

  1. Gerhard Kuppler

    für solch hirnrissigen Wortsalat wird meine Kirchensteuer verwendet! Die ekd erhält viel zu viel Geld – was da alles an nichtsnutzigen Oberkirchenräten rumsitzt, ist hanebüchen.
    Die einzig interessante Frage wäre, singen und beten die während der Arbeitszeit? Ob das dann vor dem lieben Gott ein wohlgefälliges Werk ist?
    Es scheint eher so, dass man gewissermaßen ein theologisches Pflästerlein braucht, weil man tief innen spürt, dass das, was man tut, mit dem eigentlichen Auftrag der Kirchen nichts zu tun hat. Andacht als Droge im sinnentfremdeten Leben..
    Um nicht ungerecht zu erscheinen: Immerhin hat er erkannt, dass es bessere Arbeitsmotivationen gibt als boni….
    ist doch auch was

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  2. Manuel Dellinger

    Ich bin der Meinung, Herrn Dr. Brinkmann sollte umgehend ein lustvoll-luxuriös ausgestatteter Dienstwagen samt Fahrer zur Verfügung gestellt werden, um noch mehr Gas geben zu können! Einem solch glühenden Kommunikationstalent muss doch die Möglichkeit eröffnet werden, durch das Land der EKD zu reisen, um für den darniederliegenden theologischen Nachwuchs zu werben! Die ihm geschenkte Begeisterung über seinen etwas sperrigen, aber dafür sehr seriös anmutenden Job bei der EKD muss dem Auftrag Jesu gemäß „Gehet hin in alle Welt“ verbreitet werden, um die Freude an den ganz großen Herausforderungen zu wecken und junge Menschen zu motivieren, auch ohne Aussicht auf Verdoppelung des Bonus oder die nächste Beförderung ranzuklotzen. Denn: Sich in die eindeutig über 500 Jahre alte evangelische Dienstgemeinschaft (gab es vor 1515 eigentlich schon eine EKD?) eingereiht zu wissen, ist eine phantastische Perspektive auf die eigene Zeit, verbunden mit dem Luxus, nicht nur im Urlaub auf die 12-Uhr-Mittagsglocke Deiner Kirche hören zu können, sondern täglich beten zu dürfen! Warum hat man das nicht früher erkannt: Diese Botschaft von Dr. Brinkmann verleiht dem händeringend gesuchten theologischen Nachwuchs den bisher fehlenden intrinsischen Motivationsschub und verwandelt das bisher rein menschliche Maß bei der Auswahl eines Berufs in die Weiten und Höhen der Ansprüche an Arbeiten und Leiten bei Kirche. Ja, es wird endlich ein Ruck bei den jungen Menschen im EKD-Land geben und viele werden das Theologiestudium ergreifen. Denn dort ist man verbunden mit unzähligen Schwestern und Brüdern, die auch ohne Dienstwagen von ihren Themen so begeistert sind, dass sie niemals in Resignation, theologische Trivialität oder gar Zynismus verfallen und auch im Blick auf physisch steigende Aktenstapel die geschenkte Begeisterung nicht verlieren, sondern dadurch – sich erfreuend an den farbigen Marginalien der Aktenordner – zu glühenden Kommunikationsfans werden, die sich auf keinen Fall anfixen lassen.
    Da bleibt nur eins: Danke, lieber Herr Dr. Brinkmann! Wer Ohren hat zu hören, der höre! Auf diese großartig motivierenden Worte für die Sache Jesu Christi haben wir wirklich lange warten müssen!

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