Archiv der Kategorie:
Finanzpolitik

Wir sind nicht arm. Wir rechnen uns arm. Dr. sc. theol. Katharina Dang.

02/2017, Mündige Gemeinde

…Je mehr also eine Gemeinde in den letzten Jahren angeschafft und erneuert hat, um so weniger Geld wird sie künftig im laufenden Hauhalt haben. Denn es wird ja nicht danach gefragt, was wirklich im laufenden Jahr bzw. in Zukunft gebraucht wird. Stattdessen wird nur von dem, was man hat, ausgegangen und davon, dass das, was man hat, man auch in Zukunft haben müsse und darum auch nach Ablauf der Nutzungszeit wieder Geld dasein müsse, um den abgelaufenen Gegenstand zu ersetzen. Und das Geld für jeden einzelnen Gegenstand liegt also auf unserer Bank fest und kann für nichts anderes genutzt werden, was gerade außerplanmäßig kaputt gegangen ist. …  Mehr dazu.

EKHN: Kirchensteuer in den letzten 15 Jahren real um ca. 1% p.a. angestiegen.

09/2016, von Friedhelm Schneider

Der neue Jahresbericht der EKHN 2015/2016 enthält einige interessante Informationen. Leider werden diese nicht als solche benannt. Z.B. die Entwicklung der Kirchensteuer. Der Narrativ der Finanzknappheit, zuletzt in der Gestalt von real, also inflationsbereinigt, sinkenden Kirchensteuern ist hinlänglich bekannt. Dieser Narrativ war die argumentative Basis für Stellenabbau, Kürzung von Zuweisungen an Gemeinden und Funktionen etc. Dieser Narrativ ist nunmehr auch au den eigenen Angaben des Finanzdezernates widerlegt: für den Zeitraum der zurückliegenden 15 Jahre, von 2001 bis 2015, also die Kürzungs- und Abbauepoche schlechthin, sind die Kirchensteuereinnahmen nicht allein nominal kräftig angestiegen. Auch real ist ein Anstieg zu verzeichnen.

Eine ähnliche Berechnung legte jüngst der Finanzdezernent der Ev. Kirche in Württemberg Kastrup auf der Synode vor. Seiner Berechnung zufolge lag der Anstieg bei real 1,9% p.a. ab 1992.

Nun wird also ein solcher Anstieg auch in der EKHN bestätigt. Dies geschieht nicht verbal, ergibt sich aber aus einer Tabelle des Leiters des Finanzdezernats, Thomas Striegler. Demnach lag der Realwert von 2001 bei 300 Mio. €. Er stieg bis 2015 auf ca. 350 Mio. € (Leider ist die Skalierung sehr grob gewählt, sodaß man den zweiten Wert nicht genau erkennt, sondern abschätzen muss. Er könnte auch etwas höher liegen). Geht man von den offensichtlichen Zahlen aus, dann bedeutet das eine Steigerung von 1% oder etwas größer p.a. – real ab 2001. Das wäre ein ganz beachtlicher Anstieg.
An dieser Stelle möchte ich den Hinweis nicht versäumen, dass wir die Verwendung von Realwerten bei der Beurteilung der Entwicklung der Kirchenfinanzen für nur eingeschränkt tauglich halten. Das hatten ich an anderen Stellen schon eingehend erörtert.

vgl. S.6., Tabelle unten links, Statistik (Werte 2001 bis 2015).

Sommersynode 2016 Württemberg II: Überaus bemerkenswertes Votum von Prof. Martin Plümicke, Gesprächskreis Offene Kirche, zu Finanzpolitik und Investitionen der Landeskirche.

07/2016

Es gelte, mit den Kirchensteuermitteln kirchliche Arbeit zu finanzieren und sie nicht in Zeiten von Negativzinsen in Rücklagen zu parken, erklärte Prof Dr. Martin Plümicke für den Gesprächskreis „Offene Kirche“. Er plädierte dafür, zentrale Kürzungsbeschlüsse zurückzunehmen, das Nachhaltigkeitsniveau neu zu berechnen und die Personalstrukturplanung anzupassen und um einige Stellen aufzustocken. Ferner sprach er sich dafür aus, in den interreligiösen Dialog zu investieren, ebenso in Diakonie, Kindergärten, Bildungsarbeit und Wohnimmobilien zu investieren und die Kirchengemeinden angemessen an den Kirchensteuermehreinnahmen zu beteiligen. …  Zum Bericht.

10 Jahre Rekordeinnahmen bei Kirchensteuern. Downsizing-Konzept der Kirchen unglaubwürdig – und Zeichen einer Kirche ohne Kurs.

07/2016, Kirchenbunt

„Jugendhäuser schließen ihre Pforten“, heißt es in einem Artikel der Neuen Ruhr-Zeitung im Lokalteil Oberhausen. Begründung: „die Erträge aus der Kirchensteuer sind rückläufig“. Solche Argumente hört man öfter, wenn man sich auf der Ebene bewegt, die den Menschen am nächsten ist: der Basis in den Kirchengemeinden und Werken. Pfarrstellen werden nicht wiederbesetzt, obwohl es der Stellenschlüssel hergibt. Begründung: Wir müssen sparen! Einrichtungen werden geschlossen, obwohl der Bedarf an offenen Häusern vorhanden ist. Begründung: Wir müssen sparen. Gemeinden werden zur Fusion gedrängt und im Zuge der Zusammenlegung Stellen gekürzt. Begründung: Wir müssen sparen… Mehr dazu.

Zur Erinnerung: ab 2007 überstiegen die Kirchensteuereinnahmen der EKD (Landeskirchen) in jedem Jahr bis 2013 die Marke von 4 Mrd. bis < 5 Mrd. €. Die Latte von 5 Mrd. wurde erstmals im Jahr 2014 mit 5,077 Mrd. genommen.  Im Jahr 2015 wurde die bisherige Spitze von 5,37 Mrd. € erreicht.

Fundraising. Personalstellen in Württemberg und Bayern

04/2016, beraten & beschlossen, ELK Württemberg

2 Stellen besitzt die Fundraisingstelle in Württemberg, 8 Stellen in der ELK Bayern.

Stiftungen der ELK Württemberg „vereinen derzeit rund 18,5 Millionen Euro“ an Stiftungsvermögen.

Mehr dazu S. 8

Fragen an die Württembergische Synode: wie hoch sind – im Verlgeich zu den Personalkosten – die Erträge aus den Stiftungsvermögen und die Ausschüttungen aktuell? Bei einem Stiftungsvermögen von 18,5 Mio. €?

Fundraising in Oldenburg: „Schwung nehmen für den Fundraising-Alltag“

04/2016

2. Fundraising-Tag der oldenburgischen und bremischen Kirche

Am 30. April findet in Bremen-Neustadt der 2. Fundraising-Tag der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg und der Bremischen Evangelischen Kirche statt. Der Thementag richtet sich an alle Haupt- und Ehrenamtlichen in Gemeinden, Einrichtungen und Stiftungen beider Kirchen…. Mehr dazu.

Aufgespießt aus evangelisch.de

04/2016

Richtige Erkenntnisse können schwerlich unter der Decke gehalten werden. So auch der Zusammenhang von Sparkurs und Mitgliederrückgang in den Kirchen. Beides scheint sich in gewisser Weise und grob überschlägig zu korrelieren. Leider gibt dazu das Controlling der Finanzdezernenten keine präzise Auskunft. Diesen zutreffenden Zusammenhang sieht nun evangelisch.de, das Online-Magazin der EKD. Besser: man sieht den Zusammenhang auf evangelisch.de, und zwar auf einem Bildschirmfoto des Portals vom 24.03.16. Ob der Zusammenhang der Redaktion bewusst war, sei dahin gestellt. Richtig ist er mit Sicherheit.

Sehen Sie hier die Seite von evangelisch.de:

Evangelisch_de_Bildschirmfoto vom 2016-03-24 20:16:47

Nordkirche: Kirchensteueranteil von Ortsgemeinden teilweise noch bei 32,5%. Massiver Pfarrstellenabbau führt zu Unterschriftensammlung.

03/2016
Errechnet am Beispiel des Anteils der Ortsgemeinden im Kirchenkreis Schleswig -Flensburg an den Kirchensteuereinnahmen 2016. zum download: Kirchensteueranteil Ortsgemeinden 2016.pdf

Nordkirche: GEMEINDEN IN ANGELN GEGEN PASTOREN-ABBAU, Schleswiger Nachrichten
vom 3. März 2016

Stellvertretend für ihre Gemeindeglieder haben sich jetzt Martina Braatz und Heinrich Grimm (Toestrup), Erika Kotenbeutel und Wolfram Lufft (Arnis-Rabenkirchen), Heinrich Nissen und Ulla Simon (Ellenberg) und Detlev Schumacher (Satrup), allesamt Kirchenvorstandsmitglieder in ihren Gemeinden, in einer schriftlichen Stellungnahme ihre Bedenken zum Ausdruck gebracht und Unterschriften gesammelt….

Derzeit liegt diese schriftliche Stellungnahme in zahlreichen Angelner Dörfern zur Einsichtnahme für die Bevölkerung aus. Parallel dazu bitten die Initiatoren um zustimmende Unterschriften auf beigefügten Listen. Der erste Erfolg ist schon da: Nach den Worten von Wolfram Lufft kamen bereits im ersten Anlauf über 600 Unterschriften zusammen. Diese Listen wurden kürzlich dem Kirchenkreisrat des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg (Sitz in Schleswig) zugeleitet. „Wir rechnen noch mit einigen hundert weiteren Unterschriften.“ Zum Artikel.

Bundesrechnungshof (BRH) warnt vor privatem Autobahnbau (PPP/ÖPP-Projekt)

01/2016

Der Bundesrechnungshof (BRH) kritisiert in einem internen Gutachten die Pläne von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zum privaten Autobahnbau. Es könnte ein Anreiz entstehen, „Projekte auch dann im Wege von ÖPP zu realisieren, wenn eine konventionelle Realisierung wirtschaftlicher wäre“ , warnen die Prüfer in dem Bericht, den sie unter Beteiligung des Finanzministeriums gemeinsam mit dem Verkehrsministerium verfasst haben, wie die „Welt am Sonntag“ berichtet… Mehr dazu.