Archiv der Kategorie:
Theologiestudium

EKvW: „von der Kirchenleitung festgelegte Zahl von 20 Aufnahmen in den Probedienst pro Jahr seit nahezu zehn Jahren nicht erreicht“

02/2016, PV-Info – Nr. 3 / Dezember 2015

Die Gerechtigkeitslücke im Gehaltsgefüge und ihre Folgen. Von Pfr. Stephan Buse, EKvW.

„… die von der Kirchenleitung festgelegte Zahl von
20 Aufnahmen in den Probedienst pro Jahr seit nahezu
zehn Jahren nicht erreicht wird.«
Zum Diskussionsbeitrag von Stephan Buse, vgl. S.14

Generation Y: „Oben ist nicht mehr vorn.“ Gabriele Fischer über Karriere.

02/2016, Wirtschaftsmagazin brandeins

„…
• Es ist eines der beliebtesten Klischees jener Generation, die seit einiger Zeit ins Arbeitsleben drängt: Sie sei freizeitorientiert, schätze Work-Life-Balance mehr als Statussymbole und nehme die Familie wichtiger als den Arbeitsplatz. Karriere? Nein danke. Und was dann?…“

Zum Bericht.

vgl. dazu auch „Die Legende von der anspruchsvollen Generation Y“.

Und die Ausführungen des Personaldezernenten der EKHN, Jens Böhm zum Thema.

 

Note ungenügend für theolog. Examen in der ELK Bayern. „Großer Imageschaden für die Bayer. Landeskirche durch Umgang mit Examenskandidaten“. AStA der Augustana-Hochschule.

01/2016, Korrespondenzblatt

AStA der Augustana-Hochschule,
Neuendettelsau

 

… Zu diesen Mängeln zählt beispielsweise, dass es im bayerischen Examen lediglich sehr restriktive Ausgleichsmöglichkeiten für schlechte Noten in Einzelprüfungen gibt. Wenn eine fünf (die schlechteste Note im Examen) vergeben wird, kann diese nur im selben Fach ausgeglichen werden. Erhält man in zwei der zehn Teilprüfungen eine fünf, besteht keine Ausgleichsmöglichkeit mehr. Diese Regelung führte zu so sonderbaren Fällen, wonach Examenskandidierende mit einem Notendurchschnitt von 2,3 oder 2,6 durchfielen….
Die fehlenden Ausgleichsmöglichkeiten werden dadurch zu einem grundlegenden Problem, dass keinerlei Erwartungshorizont – weder für Prüfende noch für Prüflinge – vorliegt. Die thematische Schwerpunktlegung obliegt alleine der jeweils prüfenden Person. Es gibt immer wieder abstruse Fälle von schriftlichen Prüfungen, die in der Erstkorrektur mit einer Note bewertet wurden, wonach man durchgefallen wäre, in der Zweitkorrektur dagegen als gut…

Entgegen der Gepflogenheit anderer Landeskirchen, in denen der Prüferkreis begrenzt ist, prüfen in Bayern Professorinnen und Professoren aus dem gesamten Bundesgebiet. Das verschärft die Problematik ungewisser Themengebiete – jeder Prüfende hat „seine“ Fachgebiete und Lieblingsthemen, die er oder sie gerne in erstaunlicher Detailtiefe abfragt. Weiterhin gibt es immer wieder Fälle, die den Eindruck entstehen lassen, dass nicht einfach nur das Wissen, sondern auch die persönliche Meinung der Prüflinge bewertet wird…
Außerdem sind die Prüfungsprotokolle rechtlich nicht bindend; in vielen Protokollen tauchen ganze Prüfungsteile nicht auf…

Doch mit ihrem Examen und dem Umgang mit den Examenskandidierenden hat sich die Kirche inzwischen einen großen Imageschaden eingefangen. Längst hat ein schleichender Exodus an den Rändern begonnen. Zunehmend mehr Examenskandidierende entscheiden sich bewusst wegen des Examens gegen Bayern.

Zum Bericht „Examensschnitt 2,3 – durchgefallen!“, , vgl. S. 6

VBV (Vereinigung bayerischer Vikarinnen und Vikare, Pfarrerinnen und Pfarrer) – Umfrage zum Thema Ausbildung.

01/2016, von Jessica Tontsch,
Geschäftsführerin VBV, Korespondenzblatt

 

 

…131 der angeschriebenen 292 Mitglieder haben geantwortet. Das entspricht einer Beteiligungsquote von 45%. Darunter waren 56 Vikare, 26 Pfarrer im Probedienst und 41 Pfarrer.
Die wichtigsten Ergebnisse Das Bild, das die Umfrage von der Ausbildung zum Pfarrberuf zeichnet, ist an vielen Punkten durchaus positiv:
• So schneidet das duale Konzept der zweiten Ausbildungsphase von PS-Kursen und Gemeindephasen unter Anleitung des Mentors gut ab.

• Sehr gut schneidet das Kurssystem der FEA mit seiner verpflichtenden Teilnahme an Fortbildungen und der gemeinsamen Themen- und Referentenwahl ab.

Gleichzeitig gibt es einige Punkte, an denen sich deutliche Veränderungswünsche der befragten Vikare und Pfarrer abzeichnen:

Zum Bericht über die Befragung, vgl. S. 8

EKiR: Zentrales Bewerbungsverfahren: Entmündigung der Presbyterien Offener Brief an die Kirchenleitung von Pfarrerin Christina van Anken.

Die EKHN betrachtet ihre früheren Auswahlverfahren für PfarrerInnen, das Assessmentcenter und die Potentialanalayse mittlerweile als Altlasten. Die EKiR will derartige unzeitgemäße Instrumente  weiterhin einsetzen – und erfährt Widerspruch.

12/2015

… Zunächst ist festzustellen, dass das aufwändige Verfahren nicht der aktuellen und erwartbaren Situation Rechnung trägt: es wirkt dem Nachwuchs-/TheologeInnenmangel nicht entgegen, sondern verstärkt die Problematik noch, schreckt es einerseits Interessierte ab, und siebt zum anderen Personen aus, die laut Examina und MentorInnenbeurteilung nach dem Vikariat durchaus für den Pfarrdienst geeignet sind…  Der vollständige Text.

EKHN: Werden OKR Bechingers Hypotheken in der Personalpolitik nun endlich abgebaut ? Assessmentcenter/ Potenzialanalyse nach 18 Jahren angeschafft. Das könnte ein Anfang sein.

12/2015

Wenn er gestorben sein sollte, wird er sich im Grabe herumdrehen, der frühere Personaldezernent der EKHN, der von den Banken ein Auswahlverfahren
abkupferte, mit dem er eine geringe Zahl der Allerbesten für den Pfarrberuf ausfiltern wollte. Dies Verfahren, zunächst Assessmentcenter und dann modifiziert Potenzialanalyse genannt, verfehlte nicht seine Wirkung: die Zahl der TheologiestudentInnen brach tatsächlich ein.

Das soll nun wohl besser werden. Und zwar durch ein, man höre und staune, – mit Studenten zusammen entwickeltes ! – neues Verfahren.
Das wäre eine Revolution, wenn die Entscheidung aus Einsicht käme. Und nicht angesichts bislang offensichtlich wenig fruchtender Werbemaßnahmen zum Theologiestudium als letzte Ausweg aus der dräuenden Misere des Nachwuchsmangels gedeutet werden muss (FS):
„Herbstsynode 2015

Synode der EKHN ändert Einstellungsverfahren für Pfarrerinnen und Pfarrer
Von Bernd Christoph Matern
Eine langfristige kirchliche Studienbegeleitung soll das mehrtätige Auswahlverfahren für Pfarrer ersetzen. Das hat die Synode der EKHN beschlossen. Das Ziel: Theologiestudenten bereits während des Studiums begleiten und fördern.
… „ Zur Quelle.

Mathis Burfin, Beauftragter der EVLKA zur Werbung für das Theologiestudium, lockt auf Segeltörn mit dem Versprechen, dass „man mit dem Theologiestudium und in dem Beruf die Möglichkeit bekommt, sich ganz mit dem zu beschäftigen, woran das eigene Herz hängt“.

24. August 2015

… Mathis Burfien ist Pfarrer der EVLKA (Hannoversche‘ Landeskirche) und begleitet die jungen Menschen auf dieser Suche.

Was vermitteln Sie jungen Leuten, die sich für ein Theologiestudium interessieren, darüber, was sie erwartet – im Studium und im Pfarramt?

Burfien: Ich erzähle davon, was ich selbst erlebt habe. Erzähle von meiner eigenen Begeisterung für das Studium und den Pfarrberuf – zum Beispiel davon, dass man mit dem Theologiestudium und in dem Beruf die Möglichkeit bekommt, sich ganz mit dem zu beschäftigen, woran das eigene Herz hängt. Und das ist sehr viel.

…  Zum Portal der EKD.

Projekt „Nachwuchsgewinnung“ in der Nordkirche.

08/2015

Die Nordkirche braucht eine neue Generation von Pastorinnen und Pastoren, weil in den nächsten Jahren viele ältere Kollegen in den Ruhestand gehen. Darum gibt es seit ein paar Jahren das Projekt der Nachwuchsgewinnung. In diesem Projekt informieren wir über das Theologiestudium und beraten Jugendliche in ihrem Fragen nach ihrem eigenen Weg.

Die Nachwuchsgewinnung hat drei große Arbeitsfelder:
1) Allgemeine Informationen über das Internet (www.die-nachfolger.de; www.facebook.com/Nachfolger)
2) Arbeit über Multiplikatoren, also alle, die in Kirchengemeinden und Schulen mit Jugendlichen arbeiten.
3) Persönliche Beratung in Einzelkontakten, auf Studieninformationstagen der Universitäten und auf den Wegweiser-Wochenenden für Jugendliche.

Wohin geht mein Weg? Wer will ich sein? Und für wen?
Wegweiser-Wochenende mit Pastorin Dr. Christiane de Vos und Pastor Dr. Christian Butt

Zur Quelle.

vgl. dazu z.B.: Nachwuchsmangel bei Theologen und Nordkirche droht Pastorenmangel.

„Die Zahl der Studierenden reicht zur Zeit nicht aus, um zukünftig die Pfarrstellen zu besetzen.“ EKHN: Zentrale Information zur Lage der Landeskirche via Kollektenabkündigung (!) mitgeteilt.

Am 02.08. wurde den Gemeinden der EKHN eine zentrale Information mitgeteilt: die Pfarrstellen werden in Zukunft nicht mehr besetzt werden können. Noch in der Herbstsynode 2014 klang das ganz anders: „Allerdings voller Enthusiasmus verkündigte jüngst OKR Jens Böhm als Nachfolger von Dr. Bechinger den staunenden Synodalen während der Herbstsynode 2014 bei seiner ersten Stellenplanrede zum Haushalt eine frohe Botschaft: Die Zahl der Theologiestudierenden auf der Liste der EKHN hat sich erhöht! Unterlegt mit einer grünen (damit wahrscheinlich seiner Hoffnung Ausdruck verleihenden) Grafik und einer steil nach oben zeigenden Kurve wurde die Erhöhung vom Jahr 2013 mit 262 Studierenden auf sage und hier schreibe 269 in 2014 gefeiert.“ so ein Artikel in den Wort-Meldungen. Diese Euphorie ist nun wohl verflogen. Die Synodalen werden nun vielleicht erwarten, dass ihnen dieser reine Wein ebenfalls eingeschenkt wird.

Was aber weitaus bemerkenswerter ist: dass zentrale Informationen nicht offen an die Kirchengemeinden, etwa zur Beratung in Kirchenvorständen oder Gemeindeversammlungen, weitergegeben werden. Sondern man sich dafür der Kollektenabkündigung bedient.

Dass zudem diese Kollekten zur Werbung für das Theologiestudium dienen, die Gemeinden also durch Kollekten die Versäumnisse der Personalabteilungen der zurückliegenden zwei Jahrzehnte zu finanzieren, das schlägt dem Fass den Boden aus. Wer wissen will, warum die Bereitschaft sinkt, diese Kirche weiter zu finanzieren, der wird an diesem Beispiel gute Gründe für die Verweigerung finden. F.S.

Zum Text der Abkündigung:

„Unsere Kirche hat ein Nachwuchsproblem. In den nächsten
Jahren gehen jedes Jahr 80 bis 100 Pfarrerinnen und Pfar-
rer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in den
Ruhestand. Die Zahl von 40 bis 50 Studierenden, die pro
Jahr das Theologiestudium beginnen, reicht aber nicht aus,
um zukünftig die Pfarrstellen zu besetzen…“

aus: Kollektenplan der EKHN, Kollekte Nr. 19 vom 02.08.
2015 9. Sonntag nach Trinitatis

mehr dazu: scrollen auf S. 41:

EKHN: Personaldezernent Jens Böhm analysiert als Grund für Nachwuchsmangel die geburtenschwache Generation Y.

Eine Lageanalyse aus Sicht eines langjährigen Referenten der Personalabteilung der EKHN und heutigen Personaldezernenten, die Kommentare herausfordert:

Hess. Pfarrerblatt 3/2015

Alle 15 Jahre nehmen die Jugendforscher eine neue Generation wahr. In diesen Jahren
kommt die Generation Y auf den Arbeitsmarkt…

…Wenn die Personalplaner davon ausgehen müssen, dass eine Pfarrstelle rechnerisch nicht mehr mit einer Person, sondern mit 1,3 Personen besetzt werden muss, dann wird sich das auch auf die Struktur des Pfarrdienstes auswirken. Eine Pfarrstellenstruktur, die von der Inhaberschaft einer Pfarrstelle in einer klar abgegrenzten Parochie bzw. Kirchengemeinde ausgeht, wird in der Struktur nicht flächendeckend erhalten bleiben können. Der Pfarrdienst der Zukunft könnte eher in Kollegien organisiert werden, die sich auf sinnvolle Bereiche wie Nachbarschaftsräume, Stadtquartiere, Kirchspiele beziehen und die derzeitige strikte Trennung von Gemeinde und Funktionspfarrstellen überwinden. In diesen Kollegien können organisatorische Strukturen geschaffen werden, um Auszeiten und Familienzeiten zu ermöglichen, Vertretungen einzuplanen und Spezialisierungen im Pfarrdienst zur Wirkung kommen zu lassen…
Ausblick
Die Generation Y wird uns verändern, mehr als wir sie verändern werden. Sie verändert uns als die „heimlichen Revolutionäre“. Die Fragen nach dem Sinn werden zum Merkmal ihrer Generation. Andere Generationen haben diese Fragen auch vor ihnen gestellt. Aber der Berufseinstieg war in der Regel mit einem Anpassungsprozess verbunden. Die Generation Y wird es sich leisten können, mit ihren Fragen das Leben zu verändern. Sie sind wenige und die Arbeitswelt bewirbt sich auch bei ihnen. Es wird Zeit, sich diesen Fragen zu stellen!

Der vollständige Artikel. (S. 90 print, S. 3 Internet)