Archiv der Kategorie:
Seelsorge

Tausend Tode schreiben

Im Internet sind Videos von Hinrichtungen frei verfügbar, im Alltag wird der Tod aber oft verbannt. Die deutsche E-Book-Verlegerin Christiane Frohmann will ausloten, wie unsere Gesellschaft mit dem Sterben umgeht.
Frau Frohmann, Ihr E-Book «Tausend Tode schreiben» soll tausend persönliche, kurze Texte über das Sterben versammeln. Warum haben Sie sich für das Thema entschieden?

Ich beschäftige mich schon lange mit dem Tod. Mein Opa hat mir viele Legenden aus dem Mittelalter über Seuchen und Hexenverbrennungen erzählt; später habe ich mir auf Reisen jede Krypta und jedes eingewickelte, mit Juwelen geschmückte Skelett angesehen. Als Teenager war ich sehr von der New-Romantic-Bewegung geprägt, aus der dann später die Gothic-Jugendkultur wurde – dabei bin ich vom Wesen her gar nicht morbid. Heute interessiert mich, wie unsere Gesellschaft mit dem Tod umgeht… Zum Interview mit der Autorin in der NZZ.

Christiane Frohmann (Hg.)
Tausend Tode schreiben
ISBN ePub: 978-3-944195-55-1
ISBN mobi: 978-3-944195-56-8
EUR 4,99; FR 6,00
Version 2/4, erschienen am 16. Januar 2015

Die Idee war und ist, in Form von tausend kurzen Texten tausend höchst subjektive Ansichten auf den Tod zu versammeln, damit diese zusammenwirkend einen transpersonalen Metatext über den Tod schreiben, aus dem wiederum ein plausibles Bild dessen entsteht, wie der Tod in der heutigen Gesellschaft wahrgenommen wird, welche Realität er hat, wie und was er ist. Ich habe Autor*inn*en angesprochen und Menschen, die beruflich oder privat mit dem Tod zu tun haben. Viele dieser Menschen haben weitere Mitwirkende dazugeholt. Wer von den Leser*inne*n dieses E-Books selbst einen Text zum Tod geschrieben hat oder in sich trägt, kann diesen ebenfalls zu ‚Tausend Tode schreiben’ beitragen (Exposé), weil noch drei weitere Versionen erscheinen werden. Die Deadline für Version 3/4 ist der 2. Februar 2015.

Erhältlich bei minimore.de, Amazonkindle, beam, bol.de, buch.ch, buch.de, buecher. de, ciando, hugendubel.de, iTunes, thalia.at, thalia.ch, thalia.de, txtr, weltbild.at, weltbild.ch und weltbild.de sowie in vielen Buchandlungen. (Fragen Sie im Zweifelfall einfach nach, Ihr Buchhändler kann auch E-Books bestellen.)

Die Autor- und Herausgeberanteile am Erlös gehen als Spende an das Kinderhospiz Sonnenhof in Berlin-Pankow… Zur Quelle.

 

Studie zu Anstieg der Suizidzahlen in der Folge der Wirtschaftskrise: Job weg, Ansehen weg, Hoffnung weg

12. Juni 2014, von Christian Weber
Lange Zeit war der Kampf gegen den Suizid eine Erfolgsgeschichte: Hatten sich etwa in Deutschland noch Mitte der 1970er-Jahre jährlich nahezu 20 000 Menschen umgebracht, waren es beim Tiefpunkt 2007 deutlich weniger als 10 000. Anti-Depressions-Kampagnen und neue Hilfsangebote hätten eben Erfolg gezeigt, so war die plausible Deutung. Doch warum stiegen seitdem die Suizidzahlen wieder – milde in Deutschland, deutlich in vielen anderen EU-Ländern sowie in Nordamerika? Die globale Wirtschaftskrise ist schuld, behauptet ein Forscherteam um den Soziologen Aaron Reeves von der University of Oxford im British Journal of Psychiatry (online): Wer Job oder Wohnung verliert, in seinen Schulden ertrinkt, der gehe manchmal den letzten Schritt. Zum Artikel in der SZ.