Archiv der Kategorie:
Kirche und Israel

Rufer in der Wüste. Reuven Moskowitz. Zusammenschau aus Nachrufen

02/2018

…„Ich bin Jude und Israeli, der die Hölle der Verfolgung überlebt hat. Ich habe in
diesem Leben gelernt: Wenn man Feindschaft und Hass ausrotten will, kann man
das nicht mit Gewalt und Rache, sondern nur mit Verzeihen und Liebe erreichen.
Als Bürger Israels versuche ich schon fast mein ganzes Leben lang, zu Frieden und
Versöhnung aufzurufen. Aber die führenden israelischen Politiker verfolgen seit
der Staatsgründung einen anderen Weg, den der Gewalt und der herzlosen Unterdrückung
unseres palästinensischen Nachbarvolkes. Dass dies ihre Schlussfolgerung
ist aus dem Vorsatz, selber nicht noch einmal Verfolgung erleben zu müssen,
bedeutet nicht, dass sie die einzig richtige ist und dass es erlaubt ist, Auschwitz,
die schrecklichste Untat der menschlichen Geschichte, in den Dienst dieser Politik
zu stellen.“
Reuven Moskowitz zum Auschwitz-Gedenktag am 23. Januar 2006…

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Kontroverse in Israel und Palästina.16-Jährige muss weiter in Haft bleiben.

15. 1. 2018

Die Palästinenserin Ahed Tamimi bleibt vorerst in Haft. Über eine mögliche Freilassung, während ihr der Prozess gemacht wird, soll erst am Mittwoch entschieden werden.

…Zuvor hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ihre sofortige Freilassung gefordert. Mit der Jugendlichen ist auch ihre Mutter Nariman angeklagt….

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Das Ringen zwischen Iranern und Saudi-Arabern mischt den Palästinakonflikt auf. Es könnte die Zweistaatenlösung kippen. Von Joschka Fischer, SZ.

27. Dezember 2017


Nie waren die Konfliktparteien dem Frieden so nahe wie zwischen der Unterzeichnung der beiden Oslo-Vereinbarungen 1993 und 1995 und der Ermordung des israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin am 4. November 1995. In beiden Vereinbarungen blieb allerdings der Status von Jerusalem offen, weil dieser Punkt zu heikel und kompliziert zu sein schien. Er sollte daher erst in späteren Verhandlungen gelöst werden…

Zwar sprechen Diplomaten nach wie vor vom Nahost-Friedensprozess. Doch über die Jahre hinweg gab es kaum mehr Fortschritte, sodass sich weder Frieden noch ein Prozess finden ließen. Die einzig theoretisch denkbare Lösung, die den Interessen beider Nationen entsprechen würde – nämlich zwei Staaten – wird mit dem Ablauf der Zeit und dem Ausbau der israelischen Siedlungen im Westjordanland immer unrealistischer. Die einseitige Festlegung der USA in der Jerusalemfrage könnte diesen Glaubwürdigkeitsverlust so verstärkt haben, dass damit das Ende der Zweistaatenlösung faktisch besiegelt ist.

Ob diese Entwicklung im Interesse Israels liegt, muss mit guten Gründen bezweifelt werden. ..

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„Der israelische Staat raubt ihnen ihre Identität“. Die israelische Autorin Lizzie Doron, eine der bekanntesten Schriftstellerinnen in ihrem Land, kennt die bedrückende Realität der Palästinenser im Ostteil der Stadt.

7. Dezember 2017, SZ

Interview von Thorsten Schmitz


SZ: Haben Sie inzwischen einen israelischen Verlag gefunden, der Ihr Buch „Sweet Occupation“ druckt?

Lizzie Doron: Nein, man druckt mich in Israel nicht, weil mein Thema jetzt nicht mehr der Holocaust ist, sondern die Geschichte unseres Feindes, der Palästinenser. Wer aber, wie ich, die Perspektive wechselt und anstatt über jüdische Narrative zu schreiben, die Geschichte der Palästinenser erzählt, der gilt als Verräter…

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Die Raketenwarnung kommt per SMS. Von Elisa Rheinheimer-Chabbi, Publik-Forum

02.12.2017

Siebenhundert Meter sind es vom israelischen Grenzübergang Erez rüber nach Gaza. Nachdem wir die Sicherheitskontrollen in dem flughafenähnlichen Terminal passiert haben, laufen wir zu Fuß durch einen siebenhundert Meter langen Gang, umgeben von Gitterstäben und Draht und Niemandsland. Über uns fliegt eine Drohne …

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„Die israelische Gesellschaft ist krank“. Avraham Burg über Erinnerungskultur in Israel und die Rolle der Geschichte in der heutigen Politik.

29.08.2017

Avraham Burg ist israelischer Schriftsteller und ehemaliger Politiker. 2007 veröffentlichte er sein kontroverses Buch Hitler besiegen: Warum Israel sich endlich vom Holocaust lösen muss, in dem er schrieb, das Erbe des Holocaust sei fehlinterpretiert und manipuliert worden. Karl Gärber sprach mit ihm über den Einfluss des Buches und über die Rolle der Geschichte in der heutigen Politik.

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Israel: Combatants for peace

08/2017

Vision
Who We Are
In 2006, Israeli and Palestinian former combatants, people who had taken an active role in the conflict, laid down their weapons and established Combatants for Peace. The egalitarian, bi-national, grassroots organization was founded on the belief that the cycle of violence can only be broken when Israelis and Palestinians join forces. Committed to joint nonviolence since its foundation, CFP works to both transform and resolve the conflict by ending Israeli occupation and all forms of violence between the two sides and building a peaceful future for both peoples.

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Die verhängnisvolle Ablösung des Judentums durch das Christentum. Von: Hans-Jürgen Benedict

07/2017, Deutsches Pfarrerblatt

…Woher stammt der Antijudaismus im Christentum und in der Geschichte des westlichen Denkens? Ist er ein Irrweg oder ist er ein Grundzug dieses Denkens? Reicht es, wenn wir als Christen nach der Schoah unseren theologischen Irrtum hinsichtlich der Stellung Israels in der Geschichte Gottes mit den Menschen bekennen, wie in der Erklärung der Rheinischen Synode von 1970, und die bleibende Erwählung Israels betonen? Wenn wir uns der Schuld fehlender Solidarität mit den jüdischen Geschwistern in Zeiten der Verfolgung anklagen und geloben, es besser zu machen?……

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Interview mit Gideon Levy: „Die EU verschließt ihre Augen vor den Verbrechen Israels“

26. Mai 2017
…RHH: Bei seinem Besuch in Israel hatte der deutsche Außenminister Gabriel auch ein Gespräch mit Vertretern der Organisation „Das Schweigen brechen“ (Breaking the Silence), einer Organisation kritischer Soldaten. Daraufhin sagte Ministerpräsident Netanyahu ein Treffen mit ihm ab. Was sagen Sie zu Gabriels Entscheidung?
GL: Ich denke, er gab ein Beispiel, wie sich ein mutiger Staatsmann verhalten sollte: Man kommt in ein anderes Land und möchte hören, was die Regierung, aber auch was die Zivilgesellschaft denkt. So sollte es sein. Wie Premierminister Netanyahu reagierte, war eine Schande. Dies hat tiefere Wurzeln, denn Netanyahu beschloss, „Breaking the Silence“ den Krieg zu erklären. Es ist eine sehr mutige demokratische Organisation, eine Organisation, die Israel sehr viel mehr Ansehen verschafft als Netanyahu.

RHH: Können Sie uns etwas zu einem ganz besonderen Problem der besetzten Gebiete sagen, der großen Wasserknappheit dort. Eigentlich hat Palästina viel Wasser, aber es befindet sich unter der totalen Kontrolle Israels. Der Bau eigener Brunnen ist verboten.
GL: Beim Wasser kann jede ehrliche Person entscheiden, ob es sich hier um ein Apartheidsystem handelt oder nicht. Gehen Sie hin und sehen Sie sich an, wie Wasser den palästinensischen Städten und Dörfern und wie es den jüdischen Siedlungen zugeteilt wird, und sagen Sie mir dann, ob das in irgendeiner anderen Form als Apartheid definiert werden kann. Das ist nur einer von vielen Aspekten….

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Israel: »Ein Boykott kann wachrütteln« von Elisa Rheinheimer-Chabbi

24.04.2017

Darf man den Staat Israel boykottieren? Die israelische Besatzung der Palästinensergebiete jährt sich 2017 zum 50. Mal, eine Boykott-Bewegung erinnert daran. Iris Hefets aus Berlin, Vorsitzende des Vereins »Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost«, erklärt, warum sie bereit ist, dafür den Vorwurf »Nestbeschmutzerin« zu ertragen

 

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