Archiv der Kategorie:
die 90er Jahre

Einspruch gegen die Rückzugsmentalität in der Kirche. Und: Erfahrungen mit Kirche als Arbeitgeber. Ursache für Pfarrermangel.

10/2015, von Herbert Erchinger
„…
Wir haben vom Evangelium und von der spirituellen Gemeinschaft her so viele Chancen. Nutzen wir sie! Gehen wir in die Offensive! Ich beobachte in den offiziellen Ebenen dagegen eine zunehmend defensive Rückzugsmentalität in der Kirche. Auch das entmutigende Gerede von der Minderheitenkirche nervt. Breiten wir lieber fröhlich unseren Teppich aus, statt ihn verzagt einzurollen!…

Auch den Pfarrermangel lasse ich als Rückzugsargument nicht gelten. Er ist ja zT selbstverschuldet. Da die Landeskirche in den 90er Jahren manchen Vikar in die Arbeitslosigkeit entließ, durfte man sich nicht wundern, dass in der Folge die Zahl der Theologie Studierenden abnahm auf Grund mangelnder Berufsperspektive. Ein verbitterter entlassener Vikar erzählte mir damals, der zuständige Vorgesetzte habe die Namen der Entlassenen verlesen und dann fortgesetzt: Nun singen wir das Lied „Vertraut den neuen Wegen“ EG395 ….“  Zum Beitrag.

Eine Chance für West und Ost vertan. Bürgerrechtler und Journalisten diskutieren über die Friedliche Revolution in der DDR und ihre Folgen.

24.10.2014

Bürgerrechtler und Journalisten diskutieren über die Friedliche Revolution in der DDR und ihre Folgen

Der westdeutsche Journalist Hans-Jürgen Röder war als Korrespondent des Evangelischen Pressedienstes (epd) in der DDR Zeitzeuge der Friedlichen Revolution. Nach seiner Ansicht wurde damals eine Chance für Ost- und Westdeutschland vergeben. Es hätte sich gelohnt, wenn die Menschen beider Staaten damals gemeinsam überlegt hätten, wie es mit dem geeinten Deutschland weitergehen solle, sagte Röder auf der Veranstaltung „500 Jahre Reformation“ des KIRCHENBOTEN und der RHEINPFALZ. Stattdessen wurde der Osten dem Westen einfach angeschlossen.

Auch nach Ansicht der Leipziger Bürgerrechtlerin Gesine Oltmanns ist die Einheit zu schnell gegangen. Für die DDR-Bürger habe der rasche Anschluss zu wenig Zeit gelassen, um sich zu mündigen Staatsbürgern zu entwickeln. Dieses Defizit sei heute noch ein Grundproblem des Ostens. Auch Friedrich Schorlemmer bedauert, dass die damals entstandene demokratische Kultur im Osten durch den Anschluss einfach weggewischt worden sei…

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