Archiv der Kategorie:
Studien zur Kirchenmitgliedschaft

Zur »Religionsmonitor«-Studie 2017: »Muslime in Europa – Integriert aber nicht akzeptiert?« Dt. Pfarrrerblatt

05/2017, M.A. Volker Linhard, Religionspädagoge und langjähriges Mitglied im Landesarbeitskreis der Evang. Männerarbeit in Bayern.

…Ziele der Studie sind es, die Teilhabeaspekte und den gesellschaftlichen Zusammenhalt näher zu untersuchen – unter den Leitfragen: Welchen Zugang zu gesellschaftlichen Ressourcen haben Muslime? Ist der gesellschaftliche Zusammenhalt durch kulturelle und religiöse Differenz möglicherweise gefährdet? Was ist die langfristige Bedeutung der Religiosität für den Integrationsprozess? Volker Linhard hat sich die Studie angesehen.

Mehr dazu.

 

Religionszugehörigkeiten in Deutschland 2016

04.09.2017

Der Bevölkerungsanteil der konfessionsgebundenen Muslime ist im Jahr 2016 von 4,4 Prozent auf 4,9 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum ging der Anteil der katholischen Kirchenmitglieder von 28,9 auf 28,5 Prozent zurück, die der evangelischen Kirchenmitglieder von 27,1 auf 26,5 Prozent. …

Mehr dazu.

Neue Erkenntnisse aus Kirchenmitgliedschaftsuntersuchungen. Prof. Gerhard Wegner, Sozialwissenschaftliches Institut der EKD

07/2017, Korrespondenzblatt (Bayern)

 

Die Reformation und die Kirchengemeinde
– 500 Jahre einer
höchst widerspruchsvollen
Entwicklung. Das gilt zumindest,
wenn man einen Blick auf die
Entwicklung der lutherischen Kirchen
wirft. Da stehen zu Beginn
bei Martin Luther revolutionäre
Thesen von einer Kirche, die ihre
Basis in den sich selbst organisierenden,
ja im Grunde genommen …
Dennoch denke ich aber, dass
ihm heute größere organisatorische
Umbauten der Kirche wohl
doch nicht einfallen würden. Ich
glaube das deswegen nicht, weil
seine ganze überdeutliche Polemik
dagegen zielte, die Energie
des Christlichen in die Kirche zu
stecken – ihm ging es vielmehr
zentral darum, das Christliche im
Alltag der Welt zu identifi zieren
und den christlichen Glauben im
Beruf und in der Arbeit zu leben…

Mehr dazu, vgl. S 107ff

Studie: Europas Jugend misstraut Politik und Religion

05/2017

Auch Medien und Kirchen schnitten bei der Umfrage schlecht ab. Von allen Institutionen wird den religiösen am wenigsten Vertrauen entgegengebracht: 58 Prozent der jungen Europäer vertrauen ihnen laut Studie gar nicht und weitere 28 Prozent eher nicht. Volles Vertrauen gaben in allen Ländern jeweils weniger als drei Prozent der Befragten an…

Mehr dazu.

Kooperation und Konflikt. Spannungslinien evangelischer Kirchlichkeit. Ein Buch von Dieter Becker und Peter Höhmann.

03/2017

 

Kirchlichkeit und evangelisches Bewusstsein stehen in einem deutlichen Spannungsverhältnis.
von Dieter Becker (Autor), Peter Höhmann (Autor)

Diese Spannung ist in der reformatorischen Tra­dition angelegt und als un­vollständige Integration und kritische Distanz gegenüber der Kirchen­organisation sichtbar. Die so angelegte ambivalente Beziehung zwischen der evangelischen Kirche und ihren Mitgliedern ist – wenn auch nicht auf­lösbar, aber in pluralen Formen religiöser und kirchlicher Ausprägungen gestaltbar.
Die Pluralität der Alltagserfahrung steht jedoch mit den theologisch-kirch­­lichen Bemühungen, ein einheitliches Gemein­schaftsmodell auf­recht zu halten, in deutlichem Widerstreit. Als Folge werden so teils nicht beabsich­tigte, teils paradoxe Effekte ausgelöst. Evangelische Freiheit und organisationale Gleich­förmigkeit wirken sich in ihrer Zwiespältigkeit auf die kirchlichen Bin­dungsmuster aus; vor allem dann, wenn einer religiösen, hierarchischen Verengung – wie im aktuellen Reformprozess – das Wort geredet wird. Kontinuierliches Bemühen um die gewünschte kirchliche Homogenität untergräbt aber einen wesentlichen Grundpfeiler des Protestantismus:
Die notwendige Bindungsdistanz evangelischer Mitglieder zu „ihrer“ Kirchenorganisation. Denn diese Distanz hält Kirche allein reformfähig.
Anhand empirischer Analysen stellen die Beiträge in diesem Band die vielfältigen Formen religiösen Bewusstseins und kirchlicher Bindungen dar.
Den beiden Autoren (Dr. Dieter Becker und Dr. Peter Höhmann) geht es soziologisch und theologisch um Sichtweisen sowie Lösungsoptionen, mit denen es Kirche und Mitgliedern gleichermaßen ermöglicht wird, ihrem kreativen Gestal­tungsauftrag evangelischer Zukunft gemeinsam gerecht zu werden.

 

Dieter Becker, Peter Höhmann, Kooperation und Konflikt, Frankfurt/Main 2016

Die fünfte EKD-Erhebung über Kirchenmitgliedschaft – Reflexionen und Resonanz. EIne Ausgabe der Praktischen Theologie zum Thema.

10/2016, Editorial der Ausgabe 3/2016 der Praktischen Theologie

von: Kristian Fechtner / Claudia Schulz

Auszug:

„Empirische Befunde sind interpretationsbedürftig; Zahlen sprechen bekanntlich nicht
für sich. Dies gilt auch für Untersuchungen zur gelebten Kirchlichkeit und religiösen
Praxis hierzulande. Im vergangenen Jahr sind die Ergebnisse der fünften EKD-Erhebung
über Kirchenmitgliedschaft in einem Auswertungsband unter dem Titel „Vernetzte Vielfalt“
veröffentlicht worden. Bereits im Vorfeld hatten sie für publizistische Unruhe gesorgt,
vor allem angestachelt durch die prägnante Überschrift der Vorab-Veröffentlichung
„Engagement und Indifferenz“… Mehr dazu.

Vorstandsbericht des Vorsitzenden Pfr. Andreas Kahnt vor der Mitgliederversammlung des Verbandes evangeli­scher Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland e.V.

10/2016

Mitgliederversammlung zum Auftakt des Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrertages 2016

Kahnt: Evangelische Christen erwarten von ihrer Kirche Ortsnähe und Pfarrerinnen und Pfarrer, die Zeit haben und nahe bei den Menschen sind.
Lübeck, 26.9.2016 (cf). In seinem Vorstandsbericht vor der Mitgliederversammlung des Verbandes evangeli­scher Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland e.V. am 26.9.2016 in Lübeck-Travemünde stellte der Vorsitzende des Ver­bandes, Pfarrer Andreas Kahnt (Westerstede), die Folgerungen aus der fünften EKD-Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) für den Pfarrberuf sowie eine Bilanz des EKD-Reformpapiers „Kirche der Freiheit“ in den Mittelpunkt. Auch zu aktuellen Herausforderungen für die Pfarrerinnen und Pfarrerin in Deutschland nahm er Stellung.

Zum Bericht.

Was wird aus der Kirche? Religionssoziologische Beobachtungen und vier Vorschläge (Teil II). Von: Prof. Detlef Pollack

08/2016, deutsches Pfarrerblatt

Dass die Verbundenheit mit der Kirche in Deutschland stetig zurückgeht, wird von Statistiken seit Jahren klar belegt. Doch was sind die Gründe für diesen Prozess – und wie ist er zu deuten? In den 60er und 70er Jahren hat vor allem das Säkularisierungstheorem die religionssoziologische Deutungshoheit besessen. Detlef Pollack präsentiert in seinem dreiteiligen Beitrag Daten und Fakten kirchlichen ­Lebens in Deutschland, diskutiert ihre Interpretationen und kommt hieraus zu konkreten Orientierungen für das kirchliche Handeln.1
…  Zum 2. Teil des Artikels.

5. KMU – Vernetzte Vielfalt. Kirche angesichts von Individualisierung und Säkularisierung. Hrsg. Heinrich Bedford-Strohm, Volker Jung.

06/2016

Aus dem vollständig im Netz verfügbaren Auswertungsband hier nur ein kurzer Ausschnitt des Vorwortes:

„…In der Praxis kirchenleitenden Entscheidens und Handelns wird es in Zukunft mehr denn je
um eine profilierte Vernetzung von Profilierungs- und Diversifizierungsmaßnahmen gehen. Das
Grundziel der stärkeren Erkennbarkeit ist dabei zu beziehen auf die volkskirchliche Notwendigkeit, eine Vielzahl von unterschiedlichen Profilen aufrechtzuerhalten und miteinander zu vernetzen… Eine in ihren Angeboten, Sprachformen und Frömmigkeitsstilen vielgestaltige Kirche hat das Potenzial vielfältiger Bindungskräfte…“

vgl. Vorwort, S. 14

Ein entgegengesetztes, engführendes Konzept kirchenleitenden Handelns wurde hingegen im Impulspapier „Kirche der Freiheit“ vertreten:

„a. Geistliche Profilierung statt undeutlicher Aktivität. Wo evangelisch draufsteht, muss Evangelium erfahrbar sein. In diesem Motiv scheint das biblische Bild vom Licht der Welt auf, von dem Licht, das nicht unter den Scheffel gestellt werden soll (vgl. Lukas 11, 33).
b. Schwerpunktsetzung statt Vollständigkeit. Kirchliches Wirken muss nicht überall vorhanden sein, wohl aber überall sichtbar. Hier ist an die vielfältige Bedeutung des zeichenhaften Handelns Jesu zu denken (vgl. insbesondere die Heilungs- und Wundergeschichten)…

 

KMU-Schock für alle Gemeinde-Verächter. Sogar die befragte „Großstadt-Kirche“ bleibt gemeinde- und pastoren-orientiert! Eine Untersuchung von Herbert Dieckmann, Hannover.

03/2016, Hannover’scher Pfarrverein

Ende der Geheimniskrämerei
Zwei Jahre lang hielt die EKD ihre Befragungsergebnisse der fünften Kirchenmitgliedschaft-Untersuchung von 2012 unter Verschluss. Lediglich ekd-interne Interpreten durften im März 2014 Teilergebnisse vorlegen, die sie so weit wie irgend möglich anti-parochial und anti-pastoral deuteten. Freilich durchschaute schon der erste kritische Blick diese Umdeutung und erkannte die klare Gemeinde- und PastorInnen-Orientierung der befragten Evangelischen sowie ihre völlige Ignorierung jener „Kirchenkreis-Kirche“, die doch in den letzten zwanzig „Reformjahren“ mit so großem finanziellen, medialen und nicht zuletzt emotionalen Aufwand unter weitgehender Enteignung der Ortsgemeinden als angeblicher Wunschtraum der Kirchenglieder propagiert worden war…

Dennoch tappte jede externe KMU-Deutung wegen des fehlenden Zugangs zu allen Daten bis Ende 2015 nahezu im Dunkeln. Erst am 7. 12. 2015 beendete die EKD ihre unseriöse Geheimhaltung! Unter dem Titel: „Die fünfte EKD-Erhebung über Kirchenmitgliedschaft: Vernetzte Vielfalt – Kirche angesichts von Individualisierung und Säkularisierung“ sind nach einer erweiterten KMU-V-Auswertung (S. 16-456) auch alle Fragebögen und ihre Beantwortungen sowie vor allem die Sozialstatistik endlich erschienen. Und nun zeigt sich das ganze Recht der Kritik an einer Stelle, an der es bisher niemand vermutet hatte… Zum Text der Studie.