Archiv der Kategorie:
Lehren und Lernen

WIE WICHTIG IST DER EVANGELISCHE RELIGIONSUNTERRICHT FÜR DIE VIELFALT AN UNSERER SCHULE?

07/2015

Einladung zum Nachdenken über die aktuelle Denkschrift „Religiöse Orientierung gewinnen“ des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland zum Religionsunterricht. Ist der Evangelische Religionsunterricht ein wichtiger Beitrag zu einer pluralitätsfähigen Schule?

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Die ELK Bayern kann derzeit auch den Bedarf an Religionspädagogen nicht decken.

06/2015

Die ELK Bayern kann derzeit auch den Bedarf an Religionspädagogen nicht decken.

Derzeit seien 36 Stellen ausgeschrieben und zur Anstellungsprüfung hätten
sich nur 14 Personen gemeldet.

Hintergrund: von den in diesem Beruf tätigen 750 Personen wird in Bayern 28% des gesamten Unterrichts in evangelischer Religion abgedeckt.

(aus: nachrichten 3/2015 der ELK Bayern, S.85)

Unterrichtsmaterial zur Lutherdekade

Passend zum aktuellem Jahr der Lutherdekade hat die Platform DerLehrerclub.de Unterrichtsmaterial zum Thema „Reformation – Medien – Sprache“ entwickelt. Der Entwurf ist für die achte Klasse vorgesehen.

War die Reformation vor 500 Jahren schon crossmedial? Hat Luther wirklich als erster ein „Machtwort“ gesprochen? Luther, theologischer Urheber der Reformation, stieß eine Medienrevolution an, die eine neue Wort- und Bildsprache hervorbrachte.

Das Material schlägt einen Bogen von der Historie bis zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Thematisch passende Lese- und Linkempfehlungen runden das Angebot ab.

Dystopien das beliebte Genre der Jugendliteratur

Seit den Tributen von Panem sind bei den Jugendromanen Dystopien regelmäßig unter den Bestsellern. In der Zeit gibt Stefan Mesch eine Zusammenfassung der populären Bücher. Das erschreckende ist, wahrscheinlich basiert ihr Erfolg darauf, das sie Ängste und Gefühle ihrer Leserinnen ernst nehmen. Sie beleuchten also auch die aktuellen Probleme unserer Gesellschaft.

Lesen Sie hier den ganzen Artikel.

Reliki.de spielend über den Glauben lernen

Das Bistum Osnabrück hat mit Reliki.de eine interessante Website für Kinder online gesellt. Mit einer intuitiven Bedienung, Spielen und schönen Bildern erklärt die Website für Kinder verständlich wichtige Aspekte des christlichen Glaubens. Auch wenn es natürlich einige konfessionelle Differenzen gibt, macht der Besuch der Seite auch mir als Erwachsenen Spaß.

Für Kinder ist Reliki auf jeden Fall eine gute Ecke um einfach einmal mit viel Spaß im Glauben zu stöbern.

Aber auch für Erwachsene bietet das Angebot Möglichkeiten. Die Erklärungen zu wichtigen Fragen, wie „Warum hat Gott mich erschaffen?“ oder „Was passiert wenn Menschen sterben?“ sind didaktisch gut ausgearbeitet. Auch als Erwachsener kann man sich eine Portion Verständlichkeit von Reliki leihen.

Und schließlich machen die Spiele auch noch mit einigem Altersabstand Spaß. Die Freude, wenn man ein Puzzle zusammen gesetzt hat, ist eben an kein Alter gebunden.

Vielen Dank an theology.de, deren Newsletter mich zu der Seite gebracht hat.

Wissenschaft beweist: Tischgebete sind wirksam

Zumindest erhöht sich mit einem Ritual der Genuss der Speise. Transzendente Auswirkungen von Tischgebeten lassen sich der Natur der Sache gemäß nicht erforschen.

Um das Essen herum gibt es jedoch eine Vielzahl von Ritualen in unterschiedlichsten Kulturen. Grund für WissenschaftlerInnen an der Universität Minnesota die Wirksamkeit dieser Rituale zu untersuchen. Sowohl bei Schokolade als auch bei Karotten ließ sich nachweisen, das die ProbandInnen das Nahrungsmittel mit Ritual mehr genossen.

 

Die Studie wurde in der Psychological Science veröffentlicht. Hier noch der Abstract in eigener Übersetzung:

 

Vier Experimente testeten die neue These, das ritualisiertes Verhalten den folgenden Konsum verstärkt und verbessert – ein Effekt, der bei Schokolade, Limonade und sogar Karotten beobachtet wurde.

Experiment 1 zeigte, dass Teilnehmende, die ein ritualisiertes Verhalten durchführten, im Vergleich zu denen, die es nicht taten, Schokolade als geschmackvoller, hochpreisiger und wert ausgekostet zu werden empfanden.

Experiment 2 zeigte, das zufällige Gesten den Konsum weniger aufwerteten als ritualisierte Gesten. Weiterhin zeigte es, das eine Verzögerung zwischen dem Ritual und der Möglichkeit des Konsums die Freude vergrößerte. Das bestätigt die Idee, das ritualisiertes Verhalten die zielgerichtete Handlung (Konsum) stimuliert.

Experiment 3 fand heraus, das ein Ritual selber durchzuführen den Genuss mehr verstärkt als jemanden dabei zu beobachten das Ritual durchzuführen.Das legt nahe, das persönliche Einbeziehung wichtig für die Wirksamkeit von Ritualen ist.

Schließlich bestätigte Experiment 4 die grundlegende These: Rituale verstärken den Genuss durch Konsum durch die stärkere Beteiligung an der Erfahrung, auf die sie sich beziehen.“

‚Vom vielen Wiegen wird die Sau nicht fett‘ – ein Lob der Schule von Prof. Joachim Bauer (Rezension)

Schule wie Kirche?  Parallele Entwicklungen in unterschiedlichen Institutionen. Eine Buchempfehlung – nicht nur für Mitarbeiter in der Kinder- und Jugendarbeit!

Joachim Bauer: Lob der Schule. Sieben Perspektiven für Schüler, Lehrer und Eltern. Hamburg 2007 ISBN 978-3-455-50032-5

Gut zu lesen, kurz und knapp, aber doch sehr bildreich beschrieben („’Vom vielen Wiegen wird die Sau nicht fett‘- und Schüler werden vom Testen nicht klüger.“ S. 120) All dies empfinde ich für unsere kirchliche Arbeit nicht nur mit Kindern und Jugendlichen äußerst entlastend und hilfreich zu hören.

Worum geht es?
– ungeschminkt wird die Situation des Lehrers vor einer Klasse beschrieben;
– die universitäre Ausbildung der Lehrer wird kritisch gesehen und Vorschläge zur Verbindung von Universität und Schule ähnlich wie bei den Medizinern gemacht;
– vor allem aber wird das Urteil über Lehrer in der Politik und Öffentlichkeit schärfstens abgelehnt, denn Lehrer leisten Schwerstarbeit;
– der Einfluss der elektronischen Medien auf die Kinder und Heranwachsenden wird in seinen negativen Auswirkungen insbesondere auf die Gewaltbereitschaft benannt;
– es werden in kurzen und klaren Worten Orientierungen für den Lehrer gegeben, wie er sich angesichts dieser Situation verhalten und seine eigene Gesundheit schützen kann.
– Es wird auf die Untersuchungen der Gründe für die hohe Zahl der früh berenteten oder pensionierten Lehrer hingewiesen.
– Die Übernahme von Mess- und Kontrollsystemen, die von außen nicht nur auf Schulen, sondern auch auf „Industriebetriebe, Dienstleistungseinrichtungen, Arztpraxen, Krankenhäuser oder Schulen“ wird kritisiert, da sie die Tendenz haben, „zu parasitären Apparaten zu werden, zu Biotopen, in denen sich viele Zaungäste ernähren, ohne letztlich die Einrichtungen zu stärken, die sie evaluieren und kontrollieren sollen.“ (S. 120) – Als Kirche beginnen wir damit ja gerade in großem Maßstab.

Wichtige Parallelen zur kirchlichen Situation:
– Vor allem die drei Seiten über die „Beziehungen im Lehrerkollegium“ und den Umgang mit Klagen von Eltern und Schülern über Kollegen ist sicher für viele von unseren Mitarbeitergruppen sehr hilfreich. Ein professioneller, an Qualitätsmangagements (QM)ausgerichteter Prozess wird hier gefordert: schriftliches festhalten der Beschwerden, Schaffung eines Vertrauensgremiums, das aufgrund dessen Rücksprache hält und diese Beschwerden einordnet als üble Nachrede oder berechtigt. (S. 60ff)

Joachim Bauer ist Medizin Professor und Psychotherapeut. Er leitet das Münchener Institut für Gesundheit in pädagogischen Berufen“ . Bei Hoffmann und Campe sind 2005 und 2006 weitere sehr lesenswerte Bücher erschienen, die über die Wirkung unserer Spiegelneuronen Auskunft geben.

K.D.

Burnout bei Lehrern

Lehrer arbeiten 51 Stunden die Woche – jede/r Dritte ausgebrannt.

Das aktuelle Heft „Psychotherapie im Dialog“ zum Thema „Burnout“ widmet sich dem Burnout bei Lehrer/innen. Demnach arbeiten Lehrer/innen im Jahresschnitt 51 Stunden pro Woche. Rund ein Drittel von ihnen leidet wegen beruflicher (Über-)Forderung unter starken gesundheitlichen Störungen.

vgl. auch die Rubrik „Aktion“ im Monat April 2013.