Archiv der Kategorie:
Alternative Reformkonzepte

Verschwunden, nicht gestorben. Warum sich die Raumsoziologie (trotzdem) wieder mit dem Dorf beschäftigen sollte.

Veröffentlicht am 30. August 2017, von Annett Steinführer, Helmholtz-Zentrum
für Umweltforschung – UFZ
…Nosing around – das war das Credo der Chicago School, auf die sich die Raumsoziologie noch heute gern beruft. Doch nicht nur die Agglomerationen und die Kreativen oder Verdrängten dort verdienen diese Aufmerksamkeit. Eine wie auch immer genannte Land-, Dorf-, Siedlungs- oder Regionalsoziologie sollte sich auch für vermeintlich unspektakuläre Lebenswelten in anderen siedlungsstrukturellen Zusammenhängen interessieren….

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Auf ihm bestehen, nicht ihm verfallen. Die katholische Kirche auf dem religiösen Markt. Von Prof. Dr. Rainer Bucher, Graz.

07/2017, in: magazin für missionarische pastoral 2/2017

…Ob sie will oder nicht: Die katholische Kirche ist auf dem religiösen Markt angekommen. Sie muss unter den Bedingungen des kulturell hegemonialen Kapitalismus bestehen. Rainer Bucher analysiert, welche Konsequenzen sich daraus für die Pastoral ergeben und wie das zweitvatikanische Programm zur Bewältigung dieser Umbruchsituation aussieht. Kirche und Pastoral, Mittel und Zweck sollten nicht mehr vertauscht werden.

…Der Weg der Kirche in die Zukunft führt, will man ihn „planen“, am ehes­ten über eine Analyse jener kirchlichen Orte, an denen sie unter postmodernen Kontexten „funktioniert“ – und zwar im Sinne des kirch­lichen Auftrages, ein „Zeichen und Werkzeug des Heils“ zu sein. Das sind jene pastoralen Orte, wo man ehrlich und aufmerksam ist, wert­schätzend und solidarisch, wo Kirche sich schmutzig macht, wo es zu einer kreativen Konfrontation von Evangelium und heutiger Existenz kommt, wo man Gott also im Heute und nicht in der Vergangenheit oder der Zukunft sucht, um den Papst zu zitieren. Solche Orte gibt es, in der Caritas und der Kategorialpastoral, in der Liturgie und für viele in Klöstern und bei geistlichen Menschen. Es gibt sie sicher auch in Pfar­reien und in vielen pastoralen Neuinitiativen der letzten Jahre….

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Alles klar? – Die Zukunft der Kirche aus der Sicht ihrer Führung. Ergebnisse einer Umfrage unter Führungskräften.

07/2017

von Valentin Dessoy, Ursula Hahmann, Gundo Lames

„Kirche soll dialogischer, partizipativer, adressatenorientierter werden“

Ausgewählte Ergebnisse der Befragung kirchlicher Führungs- und Fachkräfte zu Kirchenentwicklung und -führung in Deutschland 2016/2017

Für 29% der Befragten gehören die Rahmenbedingungen kirchlichen Handelns („kirchliche Faktoren“) zu den zentralen Herausforderungen auf dem Weg in die Zukunft [vgl. Kap. 2.1.4., Abb. 26]. Der wahrgenommene Relevanzverlust sowohl im Blick auf den einzelnen als auch in Bezug auf die Gesellschaft steht dabei ganz oben an (62% der Aussagen zu den kirchlichen Faktoren). Zu diesem Befund passen die Aussagen zu den organisationalen Rahmenbedingen (vgl. Abb. 30), die als große Herausforderung gewertet werden (38% der Aussagen zu den kirchlichen Faktoren). Die Rangfolge der Nennungen ist eindeutig: Mitliederverlust (50% der Nennungen) und der Rückgang der finanziellen Ressourcen (30% der Nennungen) stehen ganz oben, gefolgt von Rückgang des Personals, inadäquaten Produkten und inadäquaten Strukturen. Unsere Hypothese lautet: Ein großer Teil der Führungs- und Fachkräfte hat bei allen Unterschieden im Detail in der Analyse klar, dass die Kirchen v.a. ein Adressatenproblem haben, das im Kern auf den fortschreitenden Relevanzverlust kirchlichen Handelns zurückzuführen ist. Dies impliziert die Notwendigkeit, dringend eine Antwort auf die Frage zu finden, wie die christliche Botschaft wieder „anschlussfähig“ (also kontextualisiert) werden und für das Leben der Menschen heute Plausibilität und Bedeutung gewinnen kann. Hier kann an die zuvor genannte These angeschlossen werden: Kirchliches Handeln und Entscheiden gewinnt Relevanz, wenn es die Themen der Menschen im gesellschaftlichen Diskurs aufgreift und damit sichtbar machen kann, wie und für wen Kirche beansprucht da zu sein.7..

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Agile Arbeitsmethoden: welcher Nutzen für die öffentliche Verwaltung? Forum Agile Verwaltung

07/2017

Der folgende Text wurde von den Mitgliedern des Forums Agile Verwaltung erarbeitet, um sich selbst und Interessierten eine erste Vorstellung zu ermöglichen: Was bedeutet überhaupt „Agile Verwaltung“ oder „Agilität in der Verwaltung“? Worin könnte ein Nutzen bestehen? Wo gibt es Grenzen der Anwendung.

Der Text soll leben und sich entwickeln. Es werden immer wieder Formulierungen geschärft, Absätze gelöscht und eingefügt, Gedanken überdacht (oder unterkellert).

WAS HEISST AGIL?

Der Begriff „agil“ ist neu – wenn man von der IT-Branche absieht, aus der er ursprünglich stammt. Seit ein, zwei Jahren erobert er raumgreifend ganz unterschiedliche Bereiche. Und sogar vorsichtige Wirtschaftsmagazine wie der Harvard Business Manager heben inzwischen das Thema auf ihre Titelseiten. Andere aber sagen schon voraus, dass der Hype bald wieder abflauen werde.

Trotzdem sind agile Methoden für uns vom Forum Agile Verwaltung (FAV) mehr als eine Mode. Viele Inhalte gab es schon in Ansätzen im Neuen Steuerungsmodell. Immer wieder aber entdecken wir, die wir uns damit beschäftigen, überraschend frische Gedanken. Und dann ist es wieder eine neue Kombination von schon Bekanntem, die ganz innovativ wirkt.

Um Interessierten einen schnellen Einstieg zu erlauben, haben wir die wesentlichen Prinzipien der agilen Denkweise in einem Slogan zusammengefasst:

Nimm das Ganze in den Blick,
bilde cross-funktionale Teams /2/,
experimentiere mit überschaubaren Änderungen und Teilergebnissen.
Beziehe die Anspruchsberechtigten ein,
verschaffe dir regelmäßiges Feedback von innen und außen,
mache so dein System immer angemessener….

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Pfarrverein EKKW: Gespräche mit der Kirchenleitung (nur ca.) alle 2 Jahre?

06/2017

Vorstandsbericht 2016

Gespräche mit der Kirchenleitung
Im Februar 2012 und April 2015 fanden Gespräche
mit der Kirchenleitung statt. 2013 war
der Bischof Referent beim Pfarrtag in Fulda.
Die damals betonte Freiheit und Selbstverantwortung
in der eigenen Amtsführung bleibt
unbestritten. Freilich scheinen die Strukturveränderungen
die Spiel- und Freiräume immer
weiter einzuengen. Ein weiteres Gespräch
ist im Mai 2017 mit der Prälatin anberaumt.
mehr dazu, vgl. S. 71 (print)

Anm. F.S.: Wenn die Gespräche in so großen Abständen stattfinden, dann wird der Pfarrverein

von der Kirchenleitung der EKKW offensichtlich als quantite negligable betrachtet.

Prof. Eberhard Mechels verstorben.

05/2017

Prof. Eberhard Mechels, der Mitherausgeber des Buches „Kirche der Reformation?“, verstarb am Dienstag nach Ostern nach schwerer Krankheit.

Aus diesem Anlass stellen wir hier einen seiner kritischen Reflexionen zum Reformprozess „Kirche der Freiheit“ ein. Der Artikel erschien in der Ausgabe 06/2010 des deutschen Pfarrerblattes.

Strukturreform: Verwirrung in Sachsen. Beschlüsse der Synode in der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens werden unterschiedlich interpretiert

04/2017, kirchenbunt

„Es ist derzeit leider keine Bewertung des Ergebnisses der Synode möglich.“ Dieses Fazit wird aktuell von den Initiatoren der Kundgebung „Zurück auf Los: Strukturreform der sächsischen Kirchenleitung stoppen, neu anfangen“ gezogen, bei der mehr als 500 Protestanten für eine Beteiligung der Basis an der Gestaltung der Strukturreformen in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens während der Tagung der Synode in Dresden demonstrierten. Zunächst hieß es, dass die Synode einem Antrag im Sinne einer entsprechenden Petition, die über 6.000 Unterschriften sammeln konnte, verabschiedet hat. Doch die Kirchenleitung scheint die Ergebnisse anders zu interpretieren als so mancher Synodaler…“ Mehr dazu.

Synode ELK Bayern: Startschuss für Reformprozess „Profil und Konzentration“: niederschwelligen Zugang zur Liebe Gottes eröffnen.

04/2017

Die bayerische Landessynode tagt vom 26. bis 30. März in Coburg

Mit großer Mehrheit beschloss die Landessynode die Weiterarbeit an dem Konzept „Profil und Konzentration“ (PuK), mit dem sich die Kirche auf allen ihren Ebenen neu aufstellen und mit ihren Angeboten auf die Lebenswirklichkeit der Menschen eingehen will. Das Reformpaket reicht von Arbeitsstrukturen und dem Zuschnitt der kirchlichen Arbeit in neuen Räumen bis zur Positionierung der Kirche in der digitalen Welt.

Ziel ist ein grundlegender Perspektivwechsel: Geprägt von geschichtlich gewachsenen kirchlichen Strukturen hat man bisher häufig darauf gewartet, dass die Menschen zur Kirche kommen. Künftig sollen die Aufgaben der Kirche wesentlich stärker aus der Perspektive der Mitglieder definiert werden mit dem Ziel, Menschen mit ihren heutigen Lebensfragen einen niederschwelligen Zugang zur Liebe Gottes zu eröffnen. … Mehr dazu.

Interessant: „Kirche bei den Menschen. Visitationsbericht 2017 der Evangelischreformierten Kirche des Kantons St. Gallen.“

03/2017

Einleitung:

„Personal
Unsere Mitarbeitenden sind unser grösstes Kapital. Die Befragung der Mitarbeitenden zeigte
allerdings, dass wir auf die Personalführung, -rekrutierung und -begleitung vermehrt ein
Augenmerk setzen müssen. Auch häufiger auftauchende Erschöpfungserscheinungen von
Mitarbeitenden geben zu denken. Daraus ergeben sich folgende Fragen:
– Ist unser Milizsystem noch zeitgemäss und garantiert es eine professionelle Führung? Wären
andere Leitungs-Modelle nicht effizienter?
– Verschleisst unser Modell der partnerschaftlichen Gemeindeleitung zu viele Ressourcen?
Wäre ein «Duales System» – wie dies beispielsweise die Katholikinnen und Katholiken mit
Pfarreirat und Kirchenverwaltungsrat praktizieren – nicht zielführender und professioneller?
– Woher kommt in Zukunft unser Personal und wie passt es in unser Profil? Sind wir als
Arbeitgeberin genügend attraktiv, dass Menschen in der St. Galler Kirche arbeiten wollen?
…“

Zum Visitationsbericht.