Archiv der Kategorie:
Chancen für Kinder und Jugendliche

(Kein) Mindestlohn für Jugendliche: Über Diskriminierung und Ausgrenzung wird nicht gesprochen

14. Oktober 2014

Verantwortlich: Jens Berger
Am 1. Januar tritt in der Deutschland ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn in Kraft – theoretisch jedenfalls. Faktisch ist er löchrig wie ein Schweizer Käse; zahlreiche Ausnahmen wurden beschlossen, einige Branchen mit Privilegien bedacht. Dass der Mindestlohn (auch) für Jugendliche unter 18 Jahren nicht gilt, ist schlimm genug. Dass in der Debatte hierzu über Diskriminierung und Ausgrenzung niemand zu sprechen bereit war, noch schlimmer. Von Patrick Schreiner[*]. Zum Artikel.

Die Bundeswehr als Sponsor von Fußballvereinen

Auf der Suche nach RekrutInnen ist die Bundeswehr auf Werbung angewiesen. Im Fernsehen und Internet wirbt sie mit jugendaffinen Spots. Es ist im hohem Maße problematisch, da man auf junge Rekrutinnen angewiesen ist. Jugendliche und junge Erwachsene werden gebraucht und müssen auf der anderen Seite mit ihrer noch nicht gefestigten Persönlichkeit geschützt werden. Das Werben der Bundeswehr ist daher genau zu überprüfen. Werden potentielle RekrutInnen über Chancen, Pflichten und Risiken ihrer Arbeit informiert oder mit martialischen Maschinen, Abenteuerurlauben und selektiver Wahrheit geblendet.

Die Taz berichtet, dass die Bundeswehr nun auch verstärkt im Amateurfußball wirbt. Schließlich finden sich hier Jugendliche, die sich für „Teamgeist, Kameradschaft und Einsatz“ begeistern lassen.

Lese-Rechtschreibschwäche ist keine Krankheit, sondern das Produkt schulischer Selektion

04.09.14

Kinderärzte in Deutschland behandeln einer aktuellen Umfrage zufolge immer mehr Kinder und Jugendliche mit psychischen Auffälligkeiten. 96 Prozent der befragten Mediziner berichten über steigende Zahlen in den vergangenen zehn Jahren. Ähnliches vermeldete vor einiger Zeit bereits das Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen in einem Bericht: “Die kontinuierliche Zunahme von psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren ist besorgniserregend”, hieß es dort. Bei den ambulanten Behandlungsraten fiel die Zunahme bei Kindern und Jugendlichen mit 14,3 Prozent dabei fast doppelt so hoch aus wie in der Gesamtbevölkerung. Der weitaus überwiegende Teil der Behandlungsfälle war dabei auf “Entwicklungsstörungen (F80 bis F89)” und “Verhaltens- sowie emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (F90 bis F98)” zurückzuführen. Was aber liegt wirklich „am Kind“ – und was vielmehr an den Bedingungen [PDF – 152 KB], denen dieses ausgesetzt wird? Jens Wernicke sprach hierzu mit Ulrich Schulte, der als Ausbilder und Wissenschaftler seit Jahren zu Legasthenie, einer der wichtigsten „Entwicklungsstörungen“, arbeitet und forscht. Zum Artikel.

Wieso nicht Vorbild für das reiche Deutschland? Frankreich fördert die Jugendbildung

Seit Anfang April 2009 ist für Jugendliche unter 26 Jahren der Besuch der staatlichen Museen und der nationalen Gedenkstätten in Frankreich kostenlos. Diese Maßnahme, die Staatspräsident Nicolas Sarkozy bereits im Januar angekündigt hatte, gilt auch für Jugendliche aus der Europäischen Gemeinschaft!
Kultur für Jugendliche zum Nulltarif
Kulturministerin Christine Albanel begrüßt „diese Neuerung, die es europäischen Jugendlichen ermöglicht, kostenlos das kulturelle und künstlerisches Erbe Frankreichs zu erfahren.“
Diese wichtige Etappe für die Demokratisierung des kulturellen Lebens war im ersten Halbjahr 2008 mit Erfolg getestet worden. Der freie Eintritt gilt auch für die Lehrer/Innen der Primar- und Sekundarstufe.

Entschädigung der Museen

Nach dem Prinzip der strikten Haushaltsneutralität werden die Museen für die entgangenen Einnahmen entschädigt. So wird trotz des erleichterten Zugangs zu den ständigen Sammlungen der Betrieb der Museen nicht beeinträchtigt. Die Entschädigung für 2009 wird den Mussen und Gedenkstätten im Laufe des Jahres über das zuständige Ministerium zugewiesen. Diese neue Maßnahme wird dann im Haushaltsgesetzentwurf 2010 dauerhaft festgeschrieben.
Die französischen Museen verzeichnen weltweit die meisten Besucherzahlen. 2008 waren es ungefähr 52 Millionen Besucher. Die dem Ministerium für Kultur und Kommunikation unterstellten nationalen Museen haben im vergangenen Jahr über 26 Millionen Besucher empfangen.
Mehr dazu.

Lotto in Sachsen: Kein Geld für die Jugend

In Sachsen gibt es gegenüber anderen Bundesländern kaum gesetzliche Vorgaben, wie die Gewinne aus der Lottogesellschaft für gemeinnützige Zwecke aufgeteilt werden sollen. Staatliche Immobilien werden aus dem Lottotopf stark finanziert. Jugend und Drogenprävention bekamen hingegen trotz steigender Einnahmen keine weiteren Mittel

Die Evangelisch-Lutherische Landeskriche Sachsen fordert daher eine Reform der Vergabe von Lottomitteln. Positive Beispiele gibt es aus mehreren Bundesländern.

Bevor man auf die Lotoogesellschaften mit dem Finger zeigt, sollten jedoch einige Landeskirchen erklären, wofür sie ihre Mehreinnahmen verwenden und welche Bereiche trotz steigender Einnahmen gekürzt werden.

Weiter könnte man jedoch auch einwenden, das eine Finanzierung der Jugendarbeit, Sport und Drogenprävention zu den staatlichen Aufgaben gehört. Eine Finanzierung durch Glücksspieleinnahmen ist keine verlässliche Quelle. Da die Einnahmen immer wieder schwanken ist es schwer langfristig mit ihnen zu planen.

Dystopien das beliebte Genre der Jugendliteratur

Seit den Tributen von Panem sind bei den Jugendromanen Dystopien regelmäßig unter den Bestsellern. In der Zeit gibt Stefan Mesch eine Zusammenfassung der populären Bücher. Das erschreckende ist, wahrscheinlich basiert ihr Erfolg darauf, das sie Ängste und Gefühle ihrer Leserinnen ernst nehmen. Sie beleuchten also auch die aktuellen Probleme unserer Gesellschaft.

Lesen Sie hier den ganzen Artikel.

„Neukölln ist überall“ – Buchempfehlung

In Rezensionen wird das Buch des Berlin-Neuköllner SPD-Bürgermeisters  Heinz Buschkowski zumeist kritisch gesehen und ein Bezug zu Tilo Sarrazin hergestellt. Dies ahnend, besuchte der Autor den ehemaligen Senator. Er redet noch einmal mit ihm und urteilt dann. Sein eigenes Buch ist nicht zu vergleichen mit dem des Sarrazin. Buschkowski kennt sein Neukölln und liebt es, vor allem aber die Kinder, Jugendlichen und ihre Lehrer, die es nicht leicht mit ihnen und ihren Eltern haben. Wer wissen möchte, wie deren Situation ist – nicht nur in Neukölln, sondern auch z.B. in Marzahn, der kann dieses Buch mit Gewinn lesen. Viel lernen kann man durch die Beschreibung der Besuche in anderen europäischen Städten und dem Bemühen der Neuköllner um ein erträgliches Miteinander in diesem und spannenden und spannungsreichen Stadtteil.

Zudem werden die vielen Fakten in der erfrischenden Art des Bürgermeisters leicht lesbar aufbereitet. Die Namen der Nationalitäten, die in Neukölln aufeinander treffen sind austauschbar mit anderen, einschließlich der deutschen, Man benötigt keine Ausländer, um solche Zustände zum Beispiel an unseren Schulen zu erleben. Es ist der Protest gegen das Gefühl, in den Augen der anderen nichts wert zu sein, der sich in Gewalt, d.h. der Demonstration von Kraft entlädt, bisher noch in der Regel gegenüber Schwächeren im eigenen Lebensumfeld – und das ist zuerst einmal die eigene Familie. Mögen viele dieses Buch lesen. Ich habe Heinz Buschkowski für den Mut und das Herz, es zu schreiben, gedankt.

Dr. Katharina Dang

 

 

 

HartzIV Stellensuche ist wichtiger als Schule

Eigentlich sollte Hartz IV fördern und fordern. Schon seit langem ist bekannt, das deutlich mehr gefordert als gefördert wird. Nun ist wieder ein besonders krasses Beispiel aus Nienburg bekannt geworden. Dort wird ein 15 jähriger Schüler obwohl er ein Gymnasium mit guten Zensuren besucht und regelmäßig zur Schule geht immer wieder zum Jobzenter gebeten. Ziel die aktuellen Stellengesuche zu besprechen. Als die Familie sich weigert weiterhin ihren Sohn zu den Treffen zu schicken, da ihm die ständige Aufforderung einen Job zu suchen zusetzten, drohte das Amt die Unterstützung zu kürzen.

Lesen Sie die ganze Geschichte auf gegen-hartzIV.de.

Langzeitstudie: Extrem lange Väter-Arbeitszeiten schaden Kindern

Langzeitstudie: Zunahme an Verhaltensauffälligkeiten, vor allem bei Jungen

Wenn Väter extrem lange Arbeitszeiten haben, wirkt sich das negativ auf die gesundheitliche und soziale Entwicklung von Söhnen aus.  Das zeigt eine Studie im Journal of Marriage and Family von Jianghong Li, Forscherin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, und vier australischen Koautoren. Mehr dazu.

Wahl zum Goldenen Windbeutel 2013

Die Organisation Foodwatch wählt wieder den Goldenen Windbeutel. Dieser Antipreis wird jedes Jahr an ein Produkt mit der dreistesten Werbemasche verliehen.

Die Nominierungen dieses Jahr sind Produkte, die sich an Kinder richten. Foodwatch sieht die Nahrungsmittelindustrie mitverantwortlich für Übergewicht und Fehlernährung bei Kindern und Jugendlichen. Das Werbebudget für Süßwaren ist etwa das Hundertfache des Werbebudgets für Obst. Eine Untersuchung von 1500 an Kinder adressierten Produkten ergab, das drei Viertel süße oder fettige Snacks sind.

Stimmen sie ab, wer den Goldenen Windbeutel 2013 für die dreisteste Werbemasche verdient.