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Kirche im Spiegel der Medien

„Es klingt, wie in einem James-Bond-Film“: Darmstädter Pfarrer rettet Frau auf der Autobahn das Leben.

07/2016, Von Sabine Schiner, Darmstädter Echo
DARMSTADT – Es klingt, wie in einem James-Bond-Film: Ein Auto gerät ins Schlingern, ein anderes Fahrzeug setzt sich davor und bremst es langsam ab, bis es zum Stehen kommt. Pfarrer Sönke Krützfeld hat mit diesem waghalsigen Manöver einer jungen Frau das Leben gerettet. „James Bond hatte ich nicht im Sinn. Es galt zu handeln“, sagt der Oberkirchenrat, der Leiter des Bereichs Schule und Religionsunterricht bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Darmstadt ist….  Zum Artikel.

„Erzbistum München besitzt 6,3 Milliarden. Die Zahlen fachen die Debatte über den Reichtum der katholischen Kirche wieder an.“ (SZ., 21.06.16). Pressestimmen zu einem offensichtlich wichtigen Thema des Qualitätsjournalismus.

06/2016

DIE WELT
So reich ist die katholische Kirche wirklich Erstmals hat die Erzdiözese München und Freising eine Bilanz präsentiert. Ihr offizielles Vermögen ist mit rund sechs Milliarden Euro beträchtlich. Doch die wahre Größenordnung ist das nicht. Mehr dazu.

BR: Reich, reicher, München
Das Erzbistum München beziffert sein Vermögen auf über 5,5 Milliarden Euro. 1,5 Milliarden stecken in Finanzanlagen, 1,3 Milliarden Euro schwer ist der Immobilienbesitz. Weitere liquide Mittel belaufen sich auf knapp 450 Millionen Euro. In Bildung, Gemeinden und caritative Zwecke fließen knapp zwei Milliarden Euro. Die Emeritenanstalt, die Pensionen der Priester sichert, bindet knapp 250 Millionen Euro und der Erzbischöfliche Stuhl gut 50 Millionen… Zur Quelle.

SPIEGEL: 5,5 Milliarden Euro: Erzbistum München ist noch reicher als alle anderen

Das Erzbistum München legt erstmals sein Vermögen offen – und siehe da: Es ist noch reicher als alle anderen. Paderborn kommt nur noch auf den zweiten Platz. Zur Quelle.

ZEIT online: Erzbistum München legt Milliardenvermögen offen

Beer räumte ein, dass die Antwort der Kirche auf die Frage, was und warum sie so viel besitze, in der Vergangenheit nicht immer gelungen sei. Die öffentliche Debatte über die Kirchenfinanzen habe manche „schmerzliche Selbsterkenntnis“ hervorgebracht. Einiges sei versäumt und übersehen worden. Im Zuge der Vermögenserfassung seien aber auch die Zuständigkeiten grundlegend geändert worden. „Wir haben das Geld vor uns selbst in Sicherheit gebracht.“

BILD: Erzbistum hat Vermögen von 6 Milliarden Euro

…Das Erzbistum München und Freising hat zum ersten Mal sein Vermögen offen gelegt. Es beträgt 6 Milliarden Euro. Die Einnahmen aus Kirchensteuer betragen jährlich um die 570 Millionen Euro. Das ist viel. Sehr viel. Das ist sogar dem Erzbistum fast unangenehm…. Zur Quelle.

Die sachliche Variante (eigentlich nur in der FAZ):

…Den Vermögenswerten des Erzbistums, im Wesentlichen Finanz- (1,4 Milliarden) und Sachanlagen (1,2 Milliarden), stehen erhebliche Verpflichtungen gegenüber. Die größten Posten bilden die Rückstellungen für die Pensionsverpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern (477 Millionen) sowie zweckgebundene Rücklagen, etwa für den Erhalt und Unterhalt von rund 6000 Immobilien, für die das Erzbistum unmittel- oder mittelbar verantwortlich ist (2,6 Milliarden). Das Aufkommen aus der Kirchensteuer – im Jahr 2015 rund 570 Millionen Euro – dient hingegen in erster Linie der Finanzierung der Personal- und Sachkosten, die bei der Erfüllung der kirchlichen Aufgaben in der Seelsorge, der Verkündigung und der Bildung sowie der Caritas anfallen. … Mehr dazu.

 

 

Kirche verreckt an ihrer Sprache

Vielfach gelingt der Kirche Kommunikation nicht. Der Strategieberater Erik Flügge bringt es auf den einfachen und zugespitzten Satz „Die Kirche verreckt an ihrer Sprache“ auf den Punkt.

Er fordert mehr Mut zum Klartext auch auf Kosten der Kontroverse.

Lesen Sie hier den Blogeintrag (unten gibt es noch ein hörenswertes Interview mit dem Domradio).

Auf dem Katholikentag ist ein interessantes Interview mit ihm entstanden.

In Sachsen ist auch die Kirche gespalten

Zeit Online 3.3.2016

Die evangelische Kirche in Sachsen ist genauso gespalten, wie ihr Land. Bibeltreue und liberale Christen befinden sich in einem Konflikt. Evangelikale gehen hier so offen, wie an wenigen Orten mit ihren konservativen Einsichten in die Offensive. Hier sind sie besonders Stark und jede Liberalisierung führt zu einer Belastung für die Gemeinschaft.

Lesen Sie hier den Artikel.

Von Dorf zu Dorf. Gert Sommerfeld muss sich als evangelischer Pfarrer gleich um fünf Gemeinden kümmern. Impressionen aus der ELK Bayern von von Harald Hordych, SZ

27./28.02., von Harald Hordych, SZ
“ Aus fünf Gemeinden kommen gleich vier Posaunenchöre. Vier? Könnte man da nicht vielleicht den ein oder anderen zusammenlegen? Ausgeschlossen! Synergieeffekte wie bei Unternehmen sind nicht vorgesehen. Das Eigenständige und die Unterschiede auf kleinstem Raum machen die Gegend aus. 1987 kam Sommerfeld hierher. Zunächst war er für zwei Gemeinden zuständig… Zum Artikel.

Runter von der Kanzel. Von Mathias Drobinski, SZ

11.11.15, SZ

Mathhias Drobinski, SZ

Die evangelische Kirche schrumpft zusehends. Ihr neuer Ratsvorsitzender wird sie als Institution neu bestimmen müssen – sonst droht sie, bedeutungslos zu werden.

Es spricht viel dafür, dass ein derart formalisiertes Bündnis zwischen Staat und Religionen bald an seine Grenzen kommen wird. 2014 sind 275 000 Menschen aus der evangelischen und 218 000 aus der katholischen Kirche ausgetreten, das ist nur ein Indiz dafür. Die Kirchen haben an Bindungs- und Orientierungskraft verloren. In der kommenden Generation dürfte es mehr Konfessionslose als Kirchenmitglieder geben. Zum Kommentar.

Die Kirche ist irrelevant. Eine Empörung. Von Martin Lätzel, Autor und Publizist, Kulturverwaltung des Landes Schleswig-Holstein

10/2015

Warum empört ihr euch nicht? Eine Empörung.

Die Kirche ist irrelevant. Die Kirche ist relevant. Man kommt je nach Perspektive zu dem einen oder dem anderen Ergebnis.

Burkhard Spinnen, sonst eher wenig bekannt für kirchenkritische Äußerungen, bewegt er sich doch eher im konservativen Milieu und fordert auch gerne mal die lateinische Messe, hat jüngst in der Herder Korrespondenz mit einer lesenswerten Philippika gegen die katholische Kirche – seine Kirche – Aufsehen erregt. Eine Person aber wollte er von seiner Kritik dezidiert ausnehmen: Papst Franziskus. Dieser Papst nämlich verkörpere all das, was die Relevanz der Kirche wieder steigern könnte. Die Hinwendung zu den eigentlichen Kernthemen der Botschaft Jesu: Frieden, Gerechtigkeit und Wahrung der Schöpfung. Sein pastoraler Pragmatismus. Seine Fröhlichkeit und Umsichtigkeit. Die Bescheidenheit. Das gilt, meines Erachtens, für beide Kirchen. Erst wenn wieder die Kernbotschaft verkündet und glaubwürdig gelebt werden, gelegen oder ungelegen, wird die Kirche wieder gehört werden.

Zumindest in Deutschland ist sie zurzeit eine Institution wie die anderen, die Unterschiede zum ADAC marginal. Was wir brauchen, ist eine Botschaft, die aufhorchen lässt, die anders ist. Das gilt im Übrigen auch für die evangelische Kirche, die sich ebenso eingerichtet hat in ihren unüberschaubaren Strukturen und Gremien, Kirchenämtern und Werken, die sich in unzähligen gesellschaftliche Bereichen engagiert und leider auch verliert…  Mehr dazu.

Der liebe Gott und das Geld.

22.07.15, DIE WELT, LEITARTIKEL

Die Zahl der Kirchenaustritte steigt, weil viele Deutsche meinen, keinen Nutzen von Religion zu haben. Die Kirchen müssen nach neuer weltlicher Relevanz im Alltag suchen…

Benedikt XVI. versuchte es mit dogmatischem Konservatismus und erreichte nichts. Franziskus setzt auf menschenfreundliche Offenheit, aber es treten mehr Katholiken aus als je zuvor. Der evangelischen Kirche wiederum, die es sanft und liberal mag, laufen die Leute ebenfalls in Scharen davon. Zugleich beginnen die bibeltreu predigenden Evangelikalen neuerdings zuzugeben, dass auch sie entgegen ihrem bisherigen Selbstbild als Missionierungshelden keine nennenswerten Erfolge haben…

Doch bei den meisten scheint die Ökonomie des Religiösen tief gestört zu sein. Zum einen all das wäre weltlich. Aber nur daran erkennen die Leute, dass sie etwas von Kirche habenschauen sie immer genauer auf ihre Kosten und fragen, warum sie der Kirche Geld geben sollen, wo sie schon als Steuerzahler und Sozialversicherte den größten Teil diakonischer und karitativer Sozialleistungen finanzieren. Ganz zu schweigen von den fast 500 Millionen Euro an Staatsleistungen für die Kirchen. …

Jedenfalls ist bemerkenswert, wie wenig sich die Kirchen bislang beim Megathema Religion als Bildungs- und Informationsanbieter zu profilieren vermögen. Auch wenn es um Geselligkeit von Normalbürgern geht, denken wohl nur wenige Deutsche als Erstes an die Kirchen. Gewiss, all das wäre weltlich. Aber nur daran erkennen die Leute, dass sie etwas von Kirche haben. (Hervorhebung F.S.)

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