Archiv der Kategorie:
Aktionen in der Zivilgesellschaft

Degrowth Bewegung(en)

07/2016

Zum Projekt

Degrowth ist nicht nur ein neues Label für eine Diskussion über Alternativen oder eine akademische Debatte, sondern auch eine im Entstehen begriffene soziale Bewegung. Trotz vieler Überschneidungen mit anderen sozialen Bewegungen gibt es sowohl bei diesen als auch in Degrowth-Kreisen noch viel Unkenntnis über die jeweils anderen. Hier bietet sich viel Raum für gegenseitiges Lernen…. Mehr dazu.

Zwanzig Jahre „Stiftung Weltethos“. Von Stephan Schlensog.

06/2016

„Diese eine Weltgesellschaft braucht keine Einheitsreligion und Einheitsideologie, wohl aber einige verbindende und verbindliche Normen, Werte, Ideale und Ziele.“ Dieses Zitat des Theologen Hans Küng umreißt die Mission der von ihm 1995 gegründeten „Stiftung Weltethos“. Wo steht das Projekt heute?

Es geht der Stiftung nicht – wie in manchen uninformierten Kreisen bis heute kolportiert – um Vereinheitlichung oder Gleichmacherei zwischen den Religionen, sondern es geht um interreligiösen Dialog als Voraussetzung für Verständigung und Frieden. Und es geht um Werte, die in allen großen religiösen und humanistischen Traditionen seit Jahrtausenden im Mittelpunkt stehen und die bis heute Voraussetzung gelingenden Miteinanders sind – ob in einer Familie, einem Kindergarten, einer Schule, einem Unternehmen oder in der Zivilgesellschaft überhaupt.

Von der Idee zur Stiftung

Was zunächst als Arbeitshypothese des in Tübingen lebenden Schweizer Theologen Hans Küng formuliert wurde – erstmals vorgestellt 1990 in seinem Buch Projekt Weltethos –, erhielt schon kurze Zeit später internationale Anerkennung über die Grenzen der Religionen und Kulturen hinweg: 1993 verabschiedete das „Parlament der Weltreligionen“ in Chicago die „Erklärung zum Weltethos“, in der – inspiriert von Hans Küngs „Projekt Weltethos“ – jene Prinzipien und Werte als Kern einen „Weltethos“ formuliert wurden, die religiöse wie nichtreligiöse Menschen verbinden und die bis heute nichts von ihrer Relevanz eingebüßt haben: die Prinzipien „Menschlichkeit“ und die erstmals vom chinesischen Weisen Konfuzius formulierte „Goldene Regel“ (oft verwechselt mit Kants „kategorischem Imperativ“) und – daraus abgeleitet – die Werte „Gewaltlosigkeit“, „Gerechtigkeit“, „Wahrhaftigkeit“ und „Partnerschaft“.
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Joshua Browder – Anwalt für alle. Von Widersprüchen gegen Parkknöllchen zur Verteidigung von Flüchtlingen.

10. Mai 2016
Ein 19-Jähriger greift Knöllchen-Verteiler und Kanzleien an – mit einer Internetseite, die automatisiert Strafzetteln widerspricht.

Von Kathrin Werner

„Ich habe gemerkt, dass das alles automatisiert abläuft“, sagt er. „Also kann man sich auch automatisiert wehren.“ Mitten in der Nacht – tagsüber musste er ja in die Schule – programmierte Browder eine Webseite, die bei Widersprüchen gegen die Parkbescheide hilft. Erst wollte er nur seinen Freunden Tipps geben, doch die Sache sprach sich rum, binnen weniger Wochen nutzten Tausende DoNotPay.co.uk. Seit er sie im vergangenen Jahr in Dienst gestellt hat, haben die Behörden in 44 Prozent aller Fälle die Strafzettel zurückgenommen. …
Neben der Uni ist sein momentan wichtigstes Projekt aber nicht, den Erdball von Parkgebühren zu befreien, sagt er. Es geht für ihn um mehr: Er arbeitet daran, dass die Webseite lernt, in Großbritannien Asylanträge für Flüchtlinge zu stellen. „Das ist gar nicht so einfach, die Technik muss von Arabisch auf Englisch übersetzen können“, sagt der Jugendliche. „Aber es ist wichtig, denn für diese Leute sind Anwälte oft kaum bezahlbar.“… Mehr dazu.

Petition richtet sich an Bundesverfassungsgericht. Bürgerklage gegen CETA.

02/2016

Marianne Grimmenstein Deutschland
CETA ist das TTIP für Kanada. Ziel des Abkommens ist die Förderung des Freihandels, also des Verkehrs von Waren, Dienstleistungen und Kapitals, zwischen der EU und Kanada durch den Abbau von Handelshemmnissen. Dem Verständnis der CETA-Architekten nach, stellen insbesondere soziale, ökologische und kulturelle gesetzliche Schutzstandards solche Hemmnisse dar, und müssen im Interesse des Freihandels abgebaut werden. Mit der Einrichtung eines Investor-Staat-Schiedsmechanismus schafft CETA darüber hinaus für Unternehmen die Voraussetzungen, Staaten die durch ihr gesetzgeberisches Wirken ihre Gewinne beeinträchtigen, vor nichtstaatlichen Privatgerichten auf Entschädigung zu verklagen. Es ist zu befürchten, dass die Demokratie so zur reinen Fassade verkommt, was unser Grundgesetz ausschließt….  Mehr dazu.

Global Climate March. Französische Regierung sagte Demonstration während Klimakonferenz ab.

11/2015
Die französische Regierung hat soeben bekannt gegeben, dass die Globale Klimakonferenz wie geplant stattfindet, aber unser March in Paris abgesagt ist.

Der Paris-March findet nicht statt — doch unsere Bewegung lässt sich nicht aufhalten. Am 29. November wird unser globaler Aktionstag auch weiterhin stattfinden. Und jetzt ist es besonders wichtig, dass wir alle überall auf der Welt auf die Straße gehen, für all jene, die in Paris nicht selbst demonstrieren können. Wir können zeigen, wie es aussieht, wenn Menschen eine der größten Herausforderungen dieser Welt mit friedlicher und dennoch fester Entschlossenheit anpacken.

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vgl. Gebetsnacht zur Klimakonferenz.

Hinter der Flüchtlingsdebatte liegt eine große Frage: Welches Land wollen wir sein? Ein Projekt von futur2.org.

11/2015

Trotz aller Probleme bei der Organisation und schnellen Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge zeigt sich in Deutschland eine beispiellose Hilfsbereitschaft und Solidarität. Sehr viele Menschen engagieren sich persönlich und freuen sich, dass sie Hilfe leisten und ihr Land als offen, humanitär und verantwortungsbewusst vorstellen können…

In welchem Land wollen wir also leben und was sind wir bereit, dafür zu tun? Zum ersten Mal debattiert eine Gesellschaft über sich selbst und über diese Frage, analog, vor Ort, in allen größeren Städten des Landes, in den Wochen vor Weihnachten.

Die Form: eingeladene Gäste geben kurze Statements, dann wird im Saal diskutiert.

Die Orte: Theater, Schauspielhäuser, Rathäuser, Stadthallen.

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Monster des Bodenlosen. Laudatio für Inge Hannemann zur Verleihung des Preises “Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte”. Von Prof. Stefan Selke

hier 11/2015

Der folgende Blogeintrag ist die leicht veränderte Fassung meiner Laudatio für Inge Hannemann zur Verleihung des Preises “Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte” der Humanistischen Union Marburg, die ich am 8. Mai im Rathaus der Universitätsstadt Marburg gehalten habe – auch dies eine Form Öffentlicher Soziologie.
… Als wir uns das erste Mal am Rande eines Kirchentages in Hamburg in einer Kneipe begegneten, konnte ich während und nach unserem atemlosen Gespräch schon einiges von dem Mut erahnen, den es braucht, um dem „Monster des Bodenlosen“ auf eine statthafte Weise zu begegnen. Auf diesem Mut der Preisträgerin werde ich später noch einmal zurückkommen.
Vielleicht sollte ich kurz erläutern, warum ich hier eine sehr bildhafte Sprache nutze. Natürlich gibt es für die Entwicklungen, deren Zeugen wir gegenwärtig sind, zahlreiche durchdefinierte Fachbegriffe: Erosion des Sozialstaates, Prekarisierung, Gouvernementalität usf. Aber diese Begriffe verbergen in ihrer vermeintlich objektivierten Sachlichkeit zugleich die zugrunde liegenden gesellschaftlichen Skandale.
Ich bevorzuge es daher, vom „Monster des Bodenlosen“ zu sprechen, um damit die allgegenwärtigen Abbaumaßnahmen, Sparmaßnahmen, Disziplinierungsmaßnahmen und Entwürdigungsmaßnahmen zu beschreiben, mit denen immer mehr Menschen existentiell in Bedrängnis gebracht werden…  Der vollständige Text der Laudatio.

Die Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) und die deutsche Sektion der internationalen Juristenorganisation IALANA vergeben den Whistleblower-Preis 2015 an den Molekularbiologen Prof. Gilles-Eric Séralini

15.10.2015, von Marcus Klöckner

Jury-Mitglied Gerhard Baisch begründet die Vergabe an Gilles-Eric Séralini, der über das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat forschte und massiv kritisiert wurde
„Man bewirft Séralini persönlich mit Dreck und wärmt unbestätigte uralte Vorwürfe gegen seine wissenschaftliche Integrität wieder auf.“ So formuliert es Gerhard Baisch, Rechtsanwalt und Mitglied der Jury, die am Freitag um 19:30 Uhr im Bürgersaal des Karlsruher Rathauses den Whistleblower-Preis 2015 vergeben wird, im Interview mit Telepolis. Preisträger 2013 war Edward Snowden.
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Am 29. November haben wir die Chance, unsere Politiker zu tatkräftigem Klimaschutz zu bewegen.

09/2015

Gemeinsam können wir diese Herausforderung meistern und die größte Klimamobilisierung aller Zeiten auf die Beine stellen.

Findet ein Event in eurer Nähe oder startet ein eigenes Event. Mehr dazu.

Rechts gegen Rechts. Der unfreiwillige Spendenlauf

Zum zehnten mal wollten Neonazis einen Trauermarsch durch das Niedersächsische Bad Nenndorf abhalten. Doch die Bevölkerung wehrt sich gegen die Geschichtsverdrehung und funktioniert den Trauermarsch in einen unfreiwilligen Spendenlauf um.

Für jede Minute haben Unternehmen, Kirchen und Privatpersonen 10 Euro Spenden angekündigt. Die gesammelte Summe soll dafür verwendet werden Aussteigern aus der Neonaziszene ihre Tätowierungen zu entfernen. Angefeuert und gefeiert wurden die unfreiwilligen Spendenläufer von einer bunten Menge der Bad Nenndorfer.