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Parallelwelten

Junge Metaller gedenken der Zerschlagung der Gewerkschaft durch den Nationalsozialismus

Mit einer interessanten Aktion gedenkt die Jugend der IG Metall der Zerschlagung der Gewerkschaften vor 80 Jahren durch den Nazionalsozialismus. Zehn junge Menschen haben kurze Videos für das Internet gedreht. Darin stellen sie einzelne Widerstandskämpfer vor und bekennen: „Vor 80 Jahren hätten sie mich auch mitgenommen.

Ich finde die Aktion ist äußerst gelungen, da sie zeigt, wie viele Personen, die sich politisch und gesellschaftlich engagieren opfer des Faschismus werden könnten. Der Kampf gegen den Faschismus geht also alle etwas an.

Die Art der Erinnerungsarbeit wäre vielleicht auch etwas für die Kirche.

Das Internet zwischen Messiaskomplex und Verteufelung

Das Internet ist immer wieder ein Reizthema. Für die einen ist es das gelobte Land, für die anderen der Untergang der westlichen Kultur und für einige eine riesige ökonomische Bedrohung.

Vor allem für Zeitungen ist es oft letzteres. Das Geschäftsmodell Agenturmeldungen als erstes geringfügig aufbereitet an die Abonnenten zu verkaufen leidet, wie kaum ein anderes unter den Möglichkeiten des Internets. Die Informationen sind im Internet schneller verfügbar und meistens günstiger. Die klassische Zeitung hat nur noch bei guter journalistischer Arbeit die Exklusivität auf ihrer Seite. Bei der allgemeinen Boulevardisierung der Medien stellt sich natürlich die Frage wie viele für diese Qualität zahlen wollen. Wenn Zeitungen nun über das Internet berichten, sind sie folglich immer schon befangen.

Vielleicht erklärt das den abstrusen Artikel „Der Ketzer“ in der Süddeutschen Zeitung. Er zeigt dennoch gut, warum eine grundlegende intelligente Debatte über das Internet notwendig ist.

Die Grundfrage des Artikels „Wem gehört die Zukunft?“ wird darauf reduziert, ob jeder mit dem Internet Geld verdient. Natürlich sind dann die Gewinner in erste Linie die großen Konzerne. Der normale Bürger bekommt keine Dividenden aus dem Internet.

Alleine das ist aber eine ziemlich seltsame Betrachtungsweise. Mit der gleichen Argumentation haben wir auch keinen Gewinn aus der Elektrizität, wir nicht zu den wenigen Großaktionären von RWE, EON oder Vattenfall gehören. Das gleiche gilt für Automobile und wahrscheinlich so fast jeden Bereich des Lebens. Finanziell gewinnen immer große Konzerne am meisten.

Dennoch profitiert eine große Mehrheit von der Elektrizität im Haushalt, der individuellen Mobilität. Das große Konzerne davon finanziell mehr Profitieren ist ihr Geschäftsmodell und in unserer ökonomischen Ordnung so gewollt. Das Internet bildet keine Ausnahme. Ich frage mich, warum sich Leute überraschen lassen, das dort auch die gleichen ökonomischen Gesetzte gelten.

Um den Anschein des bösen Internets zu wahren wird nun behauptet es gäbe gute technologische Innovationen und schlechte. Während die Industrialisierung und die Elektrifizierung Arbeitsplätze schaffen, würde das Internet sie vernichten. Als Beleg werden Birnen mit Äpfeln verglichen. Ein Unternehmen Kodak verlor rapide an Wert und ein anderes Instagram gewann schlagartig an Wert. Um zu verstehen, wie absurd der Vergleich ist will ich kurz die beiden Geschäftsmodelle vorstellen, die nur peripher etwas miteinander zu tun haben. Kodak verdient sein Geld mit Fotoapparaten, Filmen und Druckern. Alle diese Produkte werden verkauft. Instargram bietet Nutzern die Möglichkeit Fotos im Internet umsonst hochzuladen, damit Freunde und Fremde Leute sie betrachten können. Das Geld verdient Instagram mit der Möglichkeit Werbung im Umfeld zu Platzieren. Der Aufstieg der einen hat also kaum etwas mit dem Abstieg des anderen zu tun. Das Problem vor dem Kodak steht, ist das immer mehr Fotos digital gemacht werden. Zwar produziert Kodak auch entsprechende Kameras und Drucker um diese Bilder auf Papier zu bringen. Doch ist der Marktanteil geschrumpft und die Gewinnspanne im Vergleicht zu den vorherigen Filmen und deren Entwicklung geringer. Das hat mit dem Internet nichts zu tun. Wahrscheinlich wären Digitalkameras auch ohne das Internet mittlerweile wesentlich verbreiteter als die fotomechanische Modelle.

Es stimmt auch, dass wie im Artikel behauptet damit Fotolaboranten und Spezialgeschäfte ihre Existenzgrundlage verloren. Aber das ist ein normaler wirtschaftlicher Prozess. Mit der Verbreitung von Waschmaschinen haben viele Wäscherinnen ihre Existenzgrundlage verloren. Das gleiche Schicksal teilten die Weber in der Industrialisierung. Sicherlich wird das Internet auch Arbeitsplätze überflüssig machen und andere generieren. Wie genau die Bilanz ausfällt, kann ich nicht beurteilen. Es wird aber sicherlich eine wesentlich eine differenziertere Betrachtung notwendig sein.

Trotz der schweren Fehler in dem Artikel stimme ich dem Autor zu, das sich im Internet einiges ändern muss. Es gibt genügend Missstände im Internet, die es zu beheben gilt. Die Überwachung durch Geheimdienste und die Machtkonglomeration auf wenige Unternehmen schaden der Mehrheit der Gesellschaft. Beides sind allgemeine Regeln der normalen Wirtschaft, der ich das Internet auch zurechne.

Der Autor setzt seine Hoffnung auf die jungen wilden, die nun das gesättigte Internet als „Rockstars“ umkrempeln. Da habe ich weniger Hoffnung. Die jungen wilden müssen erst einmal den Marsch durch die Instanzen antreten. Was dabei heraus kommt haben wir immer wieder beobachten können. Seit dem ein Grüner Außenminister einen Angriffskrieg vehement verteidigte bin ich in der Hinsicht desillusioniert.

Nur wenn die Gesellschaft als ganzes ein Bewusstsein für die wichtigen Aspekte des Internets entwickelt, wird sich auch etwas verändern. Sonderwirtschaftszonen und Paradiesvögel werden uns nicht weiter helfen.

Religionen und ethische Verantwortung in einer globalisierten Welt – Bischof/Prof. Friedrich Weber

Religionen und ethische Verantwortung in einer globalisierten Welt
Vortrag aus dem Jahr 2009 von Landesbischof Prof. Dr. Friedrich Weber,
Braunschweig.
Sein Fazit: Für den interreligiösen Dialog ist die Akzeptanz von Unterschieden eine notwendige Voraussetzung. Deswegen müssen Religionen zum Pluralismus fähig sein. Sie
müssen sich gegenseitig die Selbstdefinition ihrer eigenen Position zubilligen.
Gefährdet ist ein solcher Dialog durch Fundamentalisten und Relativisten. Das
Projekt Weltethos von Hans Küng kann die Konflikte zwischen Völkern und Staaten
nicht ausreichend lösen, weil moralische Appelle nicht ausreichen. Notwendig ist
vielmehr die Entwicklung einer globalen Rechtsordnung. Die ethische Verantwortung
der Religionen liegt vor allem darin, diese Entwicklung zu unterstützen und zu
fördern.

Evangelikale erwarten Schlacht Gut gegen Böse

Weltuntergang und Apokalypse: Viele US-Amerikaner glauben an eine noch zu ihren Lebzeiten hereinbrechende Schlacht zwischen Gut und Böse. Selbst die Politik muss darauf Rücksicht nehmen. Foto: James Thew

Nicht die kuriosen Prophezeiungen zum 21. Dezember 2012, sondern der Endzeit-Glaube evangelikaler Strömungen in den USA gibt nach Ansicht des Sachbuchautors Thomas Grüter Anlass zur Sorge.

Viele der Freikirchen in den USA stünden auf dem Standpunkt, dass die Welt in einer Schlacht zwischen Gut und Böse enden werde und dieser Endkampf bald bevorstehe, sagte der in Münster lebende Wissenschaftler dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Christen seien aufgerufen, diesen Kampf auf der Seite der Guten zu führen. Mehr dazu.

Vermisstenanzeige Gesucht: Scientologys First Lady

Wurde die Frau des Scientology-Chefs ins Straflager versetzt? Shelly Miscavige ist seit Jahren nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Die Sekten-Aussteigerin Leah Remini, bekannt aus „King of Queens“, hat deshalb eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Die Reaktionen sind heftig. Mehr dazu.

Der arabische Frühling hat nur die erste Schale der Diktatorenzwiebel gelöst

Der Publizist Hamed Abdel-Samad hat selber als Jugendlicher Erfahrungen mit der Muslimbruderschaft in Ägypten gemacht. Dennoch entschied sich der Sohn eines Imams für ein Studium im Westen und ein säkulares Leben.

Auf 3sat gab Abdel-Samad ein interessantes Interview, das noch in der Mediathek zu sehen ist. Seine Erfahrungen und Beobachtungen helfen viele Phänomene das arabischen Frühling zu verstehen. Abdel-Samad erzählt was ihn als jungen Mann an der Muslimbruderschaft interessiert hat und was ihn dann doch dazu bewogen hat sich ihnen nicht anzuschließen.

Gegen die Vorstellung eines moderaten Islamismus wehrt sich der Publizist. Der Islamismus sei wesenhaft eine antimoderne Bewegung. Sie gebe sich daher höchstens moderat, bis sie an der Macht sei.

Das der arabische Frühling wieder in eine Diktatur der Mehrheit führte ist nach Abdel-Samad auch zu erklären. Die Diktaturen waren eine Zwiebel. Die säkulare Diktatur nur die oberste Schicht, die durch die Revolution entfernt wurde. Darunter befinden sich aber noch die religiösen und sozialen Diktaturen, die nicht entfernt wurden. Die Länder seien vom Kern der Demokratie noch entfernt.

Übergriffe militant nationalreligiöser Jugendlicher auf Klöster, Kirchen und Geistliche in Israel

Die christliche Präsenz in Israel ist unauffällig und bietet kaum Konfliktpotenzial. Entsprechend willkürlich wirken die Übergriffe militant nationalreligiöser Jugendlicher, denen Klöster, Kirchen und Geistliche in letzter Zeit immer wieder ausgesetzt waren. Lesen Sie mehr über die Angriffe auf Christen in Israel.