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Sprache der Plastikwörter/ Neusprech

Prof. Uwe Pörksen: Plastikwörter – Metaphern, die die gesellschaftliche Elite etabliert

Plastikwörter sind Metaphern, Übertragungen also aus einer Sphäre in eine andere, aber sie sind als solche nicht bewußt: Um so stärker ist ihre projektive, interpretierende Wirkung…

Sie transportieren die Autorität der Wissenschaft in die Umgangssprache und bringen zum Schweigen. Ihre Aura überwiegt. Ihr Gebrauch etabliert die gesellschaftliche Elite.

Lesen sie den Artikel Plastikwörter von Prof. Uwe Pörksen, Tübingen.

Eine Kostprobe:

„‚Abstraktion, ungeschichtliche Universalität, quantifizierbare Größen, Beliebigkeit, Reduktion, freie Kombination‘ und ‚Multiplikation, Geometrisierung‘ und ‚Verzifferung‘ – wenn die Ausdrücke richtig gewählt sind, dann hat es Sinn, von einer Mathematisierung der Umgangssprache zu sprechen. Der Universalitätsanspruch der Mathematik hat nicht nur die Humanwissenschaften erreicht, er springt auch seit langem über in die Lebenswelt und spiegelt sich in der Sprache. CARNAPs Beispiel einer Sphärenvermengung scheint kaum noch eins zu sein: Caesar ist eine Primzahl.“

Der Artikel schließt pessimistisch:

„1933, bei der Weltausstellung in Chicago, wurde ein Slogan von erschlagender Einfachheit geprägt: „Die Wissenschaft erfindet, die Technik nutzt sie aus, der Mensch paßt sich an.“ – So ist es leider. „