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Pfarrvereine und Pfarrverbände

„Im geschwisterlichen Geist zurückgeblickt“. Zur jüngsten Geschichte des Pfarrrvereins der EKHN im aktuellen Hess. Pfarrerblatt.

07/2016, Hess. Pfarrerblatt

Dass die Personalpolitik der Kirche in den 90iger Jahren keinen Lorbeerkranz verdiente konnte man in den zurückliegenden Wochen aus unterschiedlichen Quellen von unterschiedlichen (heute) Verantwortlichen erfahren. Etwa vom Leiter der Kirchenverwaltung der EKHN, Thomas Striegler und dem derzeitigen Personaldezernenten Jens Böhm, oder zuletzt auch aus der württembergischen Synode. Die „Fehler der Personalpolitik der 90er Jahre haben langfristig Vertrauen zerstört“. War dort auf der Synode zu hören. Harter Toback mithin.

Davon, von solchen Verwerfungen in der Zeit der jüngsten Kirchengeschichte, nimmt die Vereinsgeschichte des Pfarrervereins der EKHN, jüngst im Hess. Pfarrerblatt erschienen,  keine Notiz. Aber das eine oder andere Detail mag man auch aus dieser Zeit- als Ergänzung zu anderen, aussagekräftigeren Quellen – zu deren Vervollständigung durch diesen Artikel durchaus heranziehen. So z.B. zu den Themen:
5c Arbeitslosigkeit von Pfarramtskandidaten, Stellenplanung
und Erprobungsgesetz
Weitere Themen, die den Pfarrerverein beschäftigten, waren die sich immer mehr abzeichnende Arbeitslosigkeit von Pfarramtskandidaten, die sich zunächst zu Beginn der 80er Jahre im studentischen Bereich zeigte. Nicht jedem Absolventen konnte sofort ein Platz als Vikar oder Vikarin zugesagt werden….
Ende der 80er Jahre setzte sich dies dann fort, indem den Absolventen des zweiten kirchlichen Examens nicht mehr garantiert werden konnte, eine Stelle als Pfarrvikar oder Pfarrvikarin zu bekommen. Wie kann man es erreichen, die damals sogenannte Theologenschwemme zu bewältigen? Dies war die große Frage über Jahre hinweg….
Dabei wurde gerade auch vom Vorsitzenden, Pfarrer Dr. Sunnus, immer wie- der ein Gesamtkonzept zur Stellenplanung, das durch Solidarität bestimmt sein müsse, eingefordert

Nach dem Auslaufen des Erprobungsgesetztes wurde ein Einstellungsgesetz entwickelt, das die begrenzte Zahl der freien Stellen mit Hilfe von Assessmentcentern in den Griff bekommen sollte. Martin Zentgraf (Vors. des Pfarrvereins  der EKHN, Anm. WM) wies 2001 in seinem Bericht vor der Mitgliederversammlung darauf hin, dass der Pfarrverein ganz
unvoreingenommen die Kosten und den Nutzen eines solchen Verfahrens sehen möchte (HP 2/2001, S. 36)…

5d Gehaltsfragen und Pfarrhauskosten

5e Pfarrerinnen und Pfarrer

Lesen Sie S. 18ff dieser Ausgabe.

 

 

Bedeutungsverlust von Pfarrvereinen?

06/2015

„Der Vorsitzende des Braunschweiger Pfarrervereins, Pfr. Senftleben lud zur Jahrestagung in die Braunschweiger Thomaskirche bei Pfr. E. Binder ein. Pröpstin Hirschler hielt die Morgenandacht. Es waren ca 40 Teilnehmer gekommen, davon 14 aktive Pfarrerinnen und Pfarrer. Tja, die Zeiten, als vom Pfarrerverein unter Ernsti, Kalberlah und Herdieckerhoff noch theologische Anstöße und kirchenpolitische Anregungen in die Landeskirche ausgingen, sind Historie. …“ Zum Bericht.

Dienstwohnungspflicht Pfarrhaus: Der Mietwertstreit mit den Finanzämtern ist immer noch nicht geklärt und Wohnen im Pfarrhaus wird teurer. Aus dem Vorstandsbericht des Pfarrvereins der EKKW.

06/2015

Hess. Pfarrrerblatt 3/2015, S. 13ff

Franz Illgen

Dienstwohnungspflicht Pfarrhaus

„Der Mietwertstreit mit den Finanzämtern ist immer noch nicht – weder zufriedenstellend noch überhaupt – geklärt. Zum Teil stehen Nachzahlungen von mehreren Tausend Euro im Raum.
Es steht zu befürchten, dass die in anderen Landeskirchen schon vor Jahren getroffenen Regelungen – in der Regel Entlastungen für die Dienstwohnungsnehmer/innen – in unserer Landeskirche nicht mehr möglich sind. Freilich betrifft dies ohnehin staatliches (Steuer-)Recht, auf das die Kirche, wenn überhaupt, nur mittelbar Einfluss hat, den sie aber offenbar bisher leider nicht zum Wohl der Dienstwohnungsnehmer/innen geltend machen konnte. (Die Pfarrvertretung hat jahrelang in dieser Sache eine Regelung angemahnt.) Darüber hinaus bestehen aber verschiedentliche Möglichkeiten, bei denen die Kirche rechtlich frei ist, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln. Um eine Maximalforderung in den Raum zu stellen, die nicht ganz aus der Luft gegriffen ist: Wenn ein Unternehmen wünscht, dass Mitarbeitende aus repräsentativen oder auch aus Kostengründen einen Dienstwagen fahren, dann wird der oft auch noch zur privaten Nutzung gestellt. Der Neupreis wird monatlich mit 1 % versteuert. Das war es dann in der Regel. Überträgt man dies auf die Dienstwohnungen, wäre eine Versteuerung des Mietwertes hinreichend, geschieht doch das Wohnen in einer Dienstwohnung als Teil des Dienstauftrages. Dass seit Jahresanfang 2015 auch der Familienzuschlag neben dem früheren sog. Ortszuschlag für das Wohnen in einer Dienstwohnung einbehalten wird, liegt im freien Ermessen des Dienstgebers. So sind auch andere Regelungen üblich, wie beispielsweise in Hannover. Dort werden meist Beträge unter 500 e neben der Schönheitsreparaturen-Pauschale gezahlt, ohne sonstigen Einbehalt! Dieser Einbehalt scheint in der EKD ein kurhessisches Spezifikum zu sein (lediglich die Pfalz hat eine ähnliche Regelung). In vielen anderen Landeskirchen gelten den Hannoveranern vergleichbare Regelungen, m. a. W.: der zu zahlende (einbehaltene) Betrag und der zu versteuernde Betrag sind je für sich und in der Summe schlicht zu hoch. Hinzu kommt die Variable „Heizkosten“, die aufgrund der baulichen Zustände vieler Pfarrhäuser ebenfalls zu hoch liegt. (s.17)

So kann es aus unserer Sicht doch wesentlich darum gehen, die Attraktivität des Pfarrberufs zu erhalten, wenn nicht sogar noch zu steigern, um den wenigen Bewerber/innen interessantere Bedingungen als anderswo zu bieten. Privatisierung der Kosten des Wohnens (ohne in der Regel wirklich frei entscheiden zu können, wo man wohnt), aber auch formale Hürden wie das sog. 3. Examen, dürften dem gegenläufig sein.“ ( vgl. S.17)

War der Beratungsausschuss nicht mal erfunden worden, um aus der erwarteten Theologenschwemme die geeignetsten herauszufischen? Ist das angesichts heutiger Bewerbungslage noch zeitgemäß (attraktiv), wirklich alle dieses Gremium durchlaufen zu lassen, wohlgemerkt, neben den üblichen Examina und Anstellungsverfahren? Anders gesagt: Wir hoffen und wünschen, dass es der Kirche gelingt, sich für zukünftige Generationen attraktiv aufzustellen. (S.17)

Pfarrverein Baden zur Praxis bei der Erhebung der Kapitalertragssteuer.

05/2015

Die Konsequenz daraus sollte sein, dass die Kirchen sich dafür einsetzen

– dass das neue Verfahren zur Erhebung von Kirchensteuern auf Kapitalerträge vorläufig ausgesetzt wird 

– dass die pauschalisierte Quellensteuer abgeschafft wird und

– dass Kapitalerträge zukünftig wie alle anderen Einnahmequellen behandelt werden und nach dem individuellen Steuersatz zu versteuern sind.

Zur Stellungnahme.

EKKW Pfarverein: Befragung „Gesundheitsressourcen und Belastungspotenziale im Pfarrberuf“

04/2015, vgl. wort-meldungen

daraus:
2. Die Arbeitsbelastung von Pfarrerinnen und Pfarrern

Ausgehend von dem hier zugrundeliegenden theoretischen Ansatz des Salutogenese­‐Modells von Aaron Antonovsky lässt sich die folgende Arbeitshypothese formulieren: Berufliche Belastungen, Beanspruchungen und beruflicher Stress wirken nicht per se gesundheitsschädigend.

Als Stressfaktoren wirken:

Bildschirmfoto vom 2015-04-12 21:04:59

Zur Befragung und Seite des Pfarrvereins der EKKW.

Rechte in der Kirche oder: Hat die Kirche immer Recht?

März 2015, Pfarrer-Initiative Deutschland

Das Kirchenrecht bietet den Bischöfen mehr Möglichkeiten als sie in vielen strittigen Punkten einräumen. und für den Einzelnen ist es kaum möglich, sein Recht in der Katholischen Kirche einzuklagen. Zu diesen Ergebnissen kamen die Teilnehmer der Tagung „Rechte in der Kirche oder hat die Kirche immer Recht?“.
Frau Prof. Dr. Sabine Demel ging in ihrem Vortrag darauf ein, dass das kirchliche Gesetzbuch sowohl den Klerikern wie auch den Laien Rechte und Pflichten einräumt, und ein viel größerer Spiel- und Entscheidungsraum vorhanden ist als von der Kirchenleitung in Rom, Bischöfen und deren Diözesanleitungen in strittigen Punkten oft behauptet wird. … Mehr dazu.

Veränderte Herausforderungen für Pfarrerinnen und Mitarbeiter im Verkündigungsdienst

Der Vortrag wurde vom Vorsitzenden des Thüringer Pfarrvereins Pfarrer Martin Michaelis auf Einladung des Generalbischofs der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakei Miloš Klátik während der jährlich stattfindenden Studientagung der Dreikirchenpartnerschaft am 10. Oktober 2014 in Belušské Slatiny, Slowakei gehalten. Die Studientagung stand unter dem Thema: „Veränderte Herausforderungen für Pfarrerinnen und Mitarbeiter im Verkündigungsdienst“.

Der Vortrag wird auf Wunsch der Teilnehmer der gastgebenden Kirche in slowakischer Sprache auch im Informationsheft des slowakischen Pfarrvereins „Melanchthon“ erscheinen.

1. Erscheinungsbilder unserer Zeit
Was ist das: unsere Zeit? Die Zeit in der ich bisher gelebt habe. Die Zukunft kenne ich noch nicht. Aufgewachsen und ausgebildet in der DDR mit anschließender Dienstzeit im Pfarramt in den 25 Jahren nach der Wende, versuche ich mir zu erklären, was da geschehen ist und geschieht.
Die Zeit im Sozialismus haben wir zu überdauern, manche auch zu überstehen gesucht, eben angepasst oder standhaft. Es war ein Weg zwischen Protest und Anpassung, sich in die Gegebenheiten fügen oder doch etwas anderes wenigstens versuchen, oder beides, eigentlich immer in dem Gefühl, dass ein solches System nicht von Dauer sein kann, wenngleich den Ideologen ein Nach-dem-Sozialismus/Kommunismus undenkbar war. Den langen Atem der Kirchengeschichte empfand ich damals als das Durchtragende, Verlässliche, auch Hoffnung Gebende.
Die Kirchen gehörten mehr und mehr in gesellschaftliche Nischen. Manche wollten dort nicht sein, andere zog es genau dahin. Es gab einen dem politischen Druck geschuldeten nie dagewesenen Mitgliederschwund in den Gemeinden. Geradezu trotzig haben wir an Glauben und Kirche festgehalten. Kirchen nutzbar und Pfarrhäuser bewohnbar gehalten, soweit das irgend ging. Kaum eine Pfarrstelle wurde aufgegeben, allenfalls gab es sogenannte Dauervakanzen. Wir wollten alles für die Zeit danach erhalten, irgendwie. Sich in geringe Entlohnung fügend gab es fast genug Nachwuchs, darunter so manchen etwas ausgefallenen Pfarrer.
Dann kam die Wende mit ihren ungeahnten und überwältigenden Möglichkeiten, mit Kirchensteuern und endlich höheren Gehältern, der Konzentration auf die Sanierung der Gebäude. Zwischen Größenwahn und Zukunftsangst wurden Projekte begonnen.
Bald darauf machte der Begriff von der Spaßgesellschaft die Runde. Nur wer witzig ist, sollte andere animieren können und damit ein Recht zum Überleben haben. Die FDP schrieb sich als Wahlziel die 18% auf die Schuhsohlen, verzehrte sich in zahllosen Gags, um zuletzt mit dem Wahlslogan „Wir sind dann mal weg, wie die Zensuren.“ auch dem letzten Wähler klar zu machen, wo man kein Kreuz mehr zu machen braucht. Sich selbst erfüllende Prophezeiungen nennt man das wohl.
Nun macht die Rede vom „demographischen Wandel“ die Runde. Kein Politiker und keine Kirchenleitung kommen um diese Worte herum.

Alles wird in Geld umgerechnet. Die im Umlauf befindliche Geldmenge übertrifft bei weitem das Bruttosozialprodukt, also das, was tatsächlich geleistet werden kann. Das Geld- und Anlagesystem, auf das wir uns bisher verlassen haben, steht kurz vor dem Kollaps, vielleicht. Genau weiß man das immer erst hinterher.

Alten- und Pflegeheime schießen wie Pilze aus dem Boden. Krankenhäuser werden zu Konzernen. Alles muss sich rechnen. Wir teilen die Gesellschaft in Gesunde, Kranke, Behinderte und Sterbende. Hier hat jeder seinen Platz, da lassen wir uns nichts nachsagen. Der Gesunde am Arbeitsplatz, der Kranke im Krankenhaus, der Behinderte in der Einrichtung, die Alten im Altersheim und die Sterbenden im Hospiz. Jeder hat seinen Platz. Da gehört er dann auch hin. Woanders möchten wir sie nicht sehen.

2. Die Reaktionen der evangelischen Kirche
Der Freude über die Grenzöffnung und dem Aufbruch folgte bald der Finanzdruck, der damit verbundene Zwang, den vermeintlich versäumten Pfarrstellenabbau nachzuholen, das Berechnen von Pfarrstellen, von Arbeitszeiten und Gemeindegliederzahlen, Dinge, die uns zuvor kaum interessiert hatten. Dem Bevölkerungsschwund und der veränderten Altersstruktur muss Rechnung getragen werden. Wir berechnen die Zukunft mit ihren finanziellen Möglichkeiten und noch wichtiger, dem, was nicht mehr möglich sein wird. Das wichtigste Hilfsmittel ist das Lineal, das nicht etwa an die tatsächlichen Einnahmen, sondern an die vorausberechnete Tendenz für die letzten Jahre angelegt und in die nächsten Jahrzehnte verlängert wird. Wer mit dem Geld und der Zukunft argumentiert, hat die Definitionshoheit. In nie dagewesenem Ausmaß werden Pfarrstellen gestrichen und Pfarrhäuser verkauft. Es scheint dazu keine Alternative zu geben. Wir begeben uns in eine Kürzungs- und Fusionshysterie, die weder vor Landeskirchen, noch vor Gemeinden und kirchlichen Werken halt macht.

der vollständige Text, vgl. S. 5ff

EKiR: Flurschaden durch Reformen. Pfarrverein fordert Moratorium.

Erklärung des Vorstandes des Evangelischen Pfarrvereins im Rheinland
zu den Vorschlägen der Kirchenleitung zur Haushaltskonsolidierung

Moderne, komplexe Gesellschaften fordern von den Akteuren ständig Entscheidungen, deren Tragweite und Folgekosten nicht realistisch vorhergesagt werden können. Umso wichtiger ist es, dass die Verantwortung gepflegt wird, Entscheidungen zu korrigieren, wenn sich gravierende Folgen ergeben, die nicht bedacht wurden oder gar nicht vermutet werden konnten.

Wenn in der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) wie aktuell zu beobachten, die Entscheidungen für ein neues kirchliches Finanzwesen (NKF) und eine Verwaltungsstruktur-Reform Folgen zeitigen, die die Entscheidungsträger nicht bedacht haben oder nicht voraussehen konnten, dann müssen diese Entscheidungen überdacht und die eingeleiteten Prozesse korrigiert oder gar eingestellt werden.

Es kann nicht sein,

  • dass eine auf Qualitätssicherung zielende Verwaltungsreform die Aufwendungen für Verwaltung so heftig steigert, dass dadurch die Qualität der inhaltlichen Arbeit für Menschen erheblichst geschwächt wird,
  • dass eine der Sorge um die Menschen verpflichtete und deshalb als Körperschaft öffentlichen Rechts hoch geachtete Institution wie die EKiR ihr Personal von Seelsorge und Begleitung auf Verwaltung umschichtet,
  • dass eine von der Basis her arbeitende Gemeinschaft wie die Evangelische Kirche diese Basis durch Leitungsentscheidungen entmachtet und damit viele Kolleginnen und Kollegen, Schwestern und Brüder entmutigt werden,
  • dass eine christliche Gemeinschaft sich mehr von der „Sorge um morgen“ leiten lässt als von den Aufgaben der Gegenwart,
  • dass eine sich auf die Reformation berufende Kirche keine Kosten scheut, wenn es um Verwaltung geht, gleichzeitig aber inhaltlich-theologische Arbeit bespart und ihre öffentlich wirksamen Bildungseinrichtungen streicht und schwächt (ganz abgesehen von der Frage, wie die gesparten Gelder denn angelegt, d.h. die Vermögenswerte erhalten werden sollen!),
  • dass eine ecclesia semper reformanda ihre gegenwärtig nötigen Anpassungs- und Veränderungsprozesse auf die Aspekte von Verwaltung und Betriebswirtschaft reduziert und die Probleme auf dieser Ebene meint lösen zu können…  Zur Erklärung des Vorstands mit Download des Vorabdrucks.

Pfarrer-Initiative (kathol.): D-A-CH-Vernetzung gestärkt

Deutschland, Österreich und die Schweiz – Pfarrer- bzw. Pfarreiinitiativen gibt es in allen drei deutschsprachigen Ländern. Beim jüngsten Vernetzungstreffen in Stuttgart zeigten sich bei allen Besonderheiten viele gemeinsame Anliegen und Themen. Zentral für uns alle ist das Anliegen der Solidarität unter Priestern, Diakonen und Seelsorgern: gemeinsam für eine zukunftsfähige Kirche eintreten statt Einzelkämpfer sein. Für den Austausch untereinander wurden Skype-Konferenzen vereinbart. Die stärkere Vernetzung zwischen den Initiativen soll eine schnellere Reaktion auf aktuelle Anlässe ermöglichen. Wir erwarten uns von einem größeren Informationsfluss neue Impulse. Gespannt schauen wir z.B. auf das Aktionsbündnis „Pfarren mit Zukunft – statt XXL-Gemeinde“, das sich im Januar in Wien formieren wird. In Deutschland geht die Vernetzung der Bistümer weiter beim gemeinsamen Studientag im November. Weltweit steht ein Treffen der Pfarrerinitiativen im April 2014 in Dublin an. Zur Quelle.

Nein zu Kapitalismus und internationalem Finanzkartell. Peter Haigis fasst die Rede von Heiner Geißler auf dem 73. Pfarrertag zusammen.

»Es gibt in dieser Welt Geld wie Dreck – es ist nur in den Händen der falschen Leute.« – Mit diesem Spitzensatz übte Heiner Geißler in seinem Hauptvortrag beim 73. Deutschen Pfarrerinnen- und Pfarrertag in Worms deutliche Kritik an einem völlig aus den Fugen geratenen kapitalistischen Wirtschaftssystem, das jede Verbindung mit der Realwirtschaft, aber auch mit den Bedürfnissen der Menschheit verloren hat. Geißler zeigte in seinem Vortrag die gigantischen Finanzströme auf, die virtuell um den Globus rasen und sich in Millisekunden vermehren, und konterkarierte diese Kapitalanhäufung mit dem fehlenden Geld im Sozialwesen, in Bildungseinrichtungen, Krankenhäusern und Diakoniestationen. Das eigentliche Problem ist – wie so oft – das der Verteilung. Würde man – so Geißler – die Finanztransaktionssteuer einführen, so ließe sich bei einer Besteuerung mit 0,05 % weltweit ein Volumen von 300 Mrd. Dollar erzielen. Die UN benötigte zur Realisierung ihrer Milleniums-Ziele 100 Mrd. Dollar.

Bei Geißlers Beschreibung des fiktiven, aber zugleich so machtvollen Buchgeldes… Zum Beitrag.