Archiv der Kategorie:
Selbstbestimmung und Internet

Stuttgarter Friedenspreis 2014 für Edward Snowden

Fritz Mielert, Geschäftsführer der AnStifter, erklärt:

Edward Snowden hat sich nicht nur um Demokratie und Rechtsstaat verdient gemacht, indem er aufgezeigt hat, wie Regierungen und Geheimdienste ihren Krieg gegen die Freiheit führen. Er hat mit seiner Aufklärungsarbeit auch einen wichtigen Impuls gegeben, um die Dauerattacken auf unsere Freiheit zu beenden. In diesem Sinne hat Edward Snowden einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für ein Leben in Frieden und Freiheit geleistet. Zur Quelle.

Weg mit der Google-Brille

4. Juni 2014 Von Hakan Tanriverdi

Kein Internet für Glassholes: Wie der Künstler Julian Oliver mit ein paar Zeilen Programmiercode die Privatsphäre der Menschen verteidigt.

Es wäre zu einfach, Julian Oliver einen Entwickler zu nennen. Er selbst sieht sich als kritischen Entwickler. Als einen, der viel von Technik versteht. Und einen, der überzeugt ist, dass nichts unsere Gesellschaft so stark verändert wie Technik. Deshalb, so hat er es in einem Manifest niedergeschrieben, sei es seine Aufgabe, darauf zu achten, dass Technik nicht missbraucht wird. Zum Artikel in der SZ.

Alles klar?

«Das Geschäftsmodell des Internets ist Überwachung». IT-Sicherheitsexperte Bruce Schneier im Interview der NZZ.

22. Mai 2014, Henning Steier

Bruce Schneier: „…Nach meinen Vorträgen erhalte ich in der Regel zwei Reaktionen. Die einen regen sich darüber auf, was Unternehmen wie Google und Facebook mit ihren Daten machen. Geheimdienste sind ihnen egal. Bei den anderen ist es umgekehrt. Aber so ist es nun einmal: Das Geschäftsmodell des Internets ist Überwachung. Nutzer zahlen also kostenlose Dienste mit ihren Daten.“

Und jetzt?

„Die NSA hat nicht nur das Vertrauen in die Wirtschaft, sondern auch das in die Politik zerstört. Natürlich kann man nun versuchen, andere Politiker an die Macht zu bringen, die dann wiederum das Führungspersonal der Geheimdienste austauschen. Die Frage ist nur, ob das etwas ändern würde. Das gilt im Übrigen auch für die Internet Governance. Natürlich kontrollieren die USA die Kontrolle des Internets – noch.“ Das vollständige Interview.

Das Internet zwischen Messiaskomplex und Verteufelung

Das Internet ist immer wieder ein Reizthema. Für die einen ist es das gelobte Land, für die anderen der Untergang der westlichen Kultur und für einige eine riesige ökonomische Bedrohung.

Vor allem für Zeitungen ist es oft letzteres. Das Geschäftsmodell Agenturmeldungen als erstes geringfügig aufbereitet an die Abonnenten zu verkaufen leidet, wie kaum ein anderes unter den Möglichkeiten des Internets. Die Informationen sind im Internet schneller verfügbar und meistens günstiger. Die klassische Zeitung hat nur noch bei guter journalistischer Arbeit die Exklusivität auf ihrer Seite. Bei der allgemeinen Boulevardisierung der Medien stellt sich natürlich die Frage wie viele für diese Qualität zahlen wollen. Wenn Zeitungen nun über das Internet berichten, sind sie folglich immer schon befangen.

Vielleicht erklärt das den abstrusen Artikel „Der Ketzer“ in der Süddeutschen Zeitung. Er zeigt dennoch gut, warum eine grundlegende intelligente Debatte über das Internet notwendig ist.

Die Grundfrage des Artikels „Wem gehört die Zukunft?“ wird darauf reduziert, ob jeder mit dem Internet Geld verdient. Natürlich sind dann die Gewinner in erste Linie die großen Konzerne. Der normale Bürger bekommt keine Dividenden aus dem Internet.

Alleine das ist aber eine ziemlich seltsame Betrachtungsweise. Mit der gleichen Argumentation haben wir auch keinen Gewinn aus der Elektrizität, wir nicht zu den wenigen Großaktionären von RWE, EON oder Vattenfall gehören. Das gleiche gilt für Automobile und wahrscheinlich so fast jeden Bereich des Lebens. Finanziell gewinnen immer große Konzerne am meisten.

Dennoch profitiert eine große Mehrheit von der Elektrizität im Haushalt, der individuellen Mobilität. Das große Konzerne davon finanziell mehr Profitieren ist ihr Geschäftsmodell und in unserer ökonomischen Ordnung so gewollt. Das Internet bildet keine Ausnahme. Ich frage mich, warum sich Leute überraschen lassen, das dort auch die gleichen ökonomischen Gesetzte gelten.

Um den Anschein des bösen Internets zu wahren wird nun behauptet es gäbe gute technologische Innovationen und schlechte. Während die Industrialisierung und die Elektrifizierung Arbeitsplätze schaffen, würde das Internet sie vernichten. Als Beleg werden Birnen mit Äpfeln verglichen. Ein Unternehmen Kodak verlor rapide an Wert und ein anderes Instagram gewann schlagartig an Wert. Um zu verstehen, wie absurd der Vergleich ist will ich kurz die beiden Geschäftsmodelle vorstellen, die nur peripher etwas miteinander zu tun haben. Kodak verdient sein Geld mit Fotoapparaten, Filmen und Druckern. Alle diese Produkte werden verkauft. Instargram bietet Nutzern die Möglichkeit Fotos im Internet umsonst hochzuladen, damit Freunde und Fremde Leute sie betrachten können. Das Geld verdient Instagram mit der Möglichkeit Werbung im Umfeld zu Platzieren. Der Aufstieg der einen hat also kaum etwas mit dem Abstieg des anderen zu tun. Das Problem vor dem Kodak steht, ist das immer mehr Fotos digital gemacht werden. Zwar produziert Kodak auch entsprechende Kameras und Drucker um diese Bilder auf Papier zu bringen. Doch ist der Marktanteil geschrumpft und die Gewinnspanne im Vergleicht zu den vorherigen Filmen und deren Entwicklung geringer. Das hat mit dem Internet nichts zu tun. Wahrscheinlich wären Digitalkameras auch ohne das Internet mittlerweile wesentlich verbreiteter als die fotomechanische Modelle.

Es stimmt auch, dass wie im Artikel behauptet damit Fotolaboranten und Spezialgeschäfte ihre Existenzgrundlage verloren. Aber das ist ein normaler wirtschaftlicher Prozess. Mit der Verbreitung von Waschmaschinen haben viele Wäscherinnen ihre Existenzgrundlage verloren. Das gleiche Schicksal teilten die Weber in der Industrialisierung. Sicherlich wird das Internet auch Arbeitsplätze überflüssig machen und andere generieren. Wie genau die Bilanz ausfällt, kann ich nicht beurteilen. Es wird aber sicherlich eine wesentlich eine differenziertere Betrachtung notwendig sein.

Trotz der schweren Fehler in dem Artikel stimme ich dem Autor zu, das sich im Internet einiges ändern muss. Es gibt genügend Missstände im Internet, die es zu beheben gilt. Die Überwachung durch Geheimdienste und die Machtkonglomeration auf wenige Unternehmen schaden der Mehrheit der Gesellschaft. Beides sind allgemeine Regeln der normalen Wirtschaft, der ich das Internet auch zurechne.

Der Autor setzt seine Hoffnung auf die jungen wilden, die nun das gesättigte Internet als „Rockstars“ umkrempeln. Da habe ich weniger Hoffnung. Die jungen wilden müssen erst einmal den Marsch durch die Instanzen antreten. Was dabei heraus kommt haben wir immer wieder beobachten können. Seit dem ein Grüner Außenminister einen Angriffskrieg vehement verteidigte bin ich in der Hinsicht desillusioniert.

Nur wenn die Gesellschaft als ganzes ein Bewusstsein für die wichtigen Aspekte des Internets entwickelt, wird sich auch etwas verändern. Sonderwirtschaftszonen und Paradiesvögel werden uns nicht weiter helfen.

Wissenschaftler protestieren gegen Massenüberwachung

03.01.14 Wissenschaftler protestieren gegen Massenüberwachung

Mehr als 250 Akademiker aus aller Welt haben sich in einem Aufruf gegen Massen-Überwachungsmaßnahmen ausgesprochen. Unterzeichnet haben unter anderem der Soziologe Ulrich Beck, die Rechtswissenschaftler Franz Mayer, Heinrich Amadeus Wolff und Marion Albers sowie der Informatiker Michael Waidner. International gehört der Überwachungstechnologieexperte Bruce Schneier ebenso zu den Unterzeichnern wie der spanische Informatiker Josep Domingo-Ferrer, der britische Jurist Ian Walden und der US-Politikprofessor Milton Mueller. Initiiert wurde der Aufruf von Akademikern der Universität Amsterdam. Mehr dazu.

Der Gottkonzern – eine Rezension

Amerikas Intellektuelle warnen vor der wachsenden Macht des Silicon Valley. Doch niemand beschreibt die Zukunft so düster wie Dave Eggers. In “The Circle” geht es um ein Giga-Google, das die Geschäftsfelder von Twitter, Facebook und PayPal schluckt und die Totalkontrolle über das Leben und Denken der Menschheit erringt. Ein beklemmender Roman über eine Zukunft, die in Sichtweite zu sein scheint. Zum Artikel.

Das Internet muss unter demokratische Kontrolle gestellt werden

Das Internet hat eine komplett neue Welt eröffnet. Für unsere Bundeskanzlerin ist es „Neuland“.Mit dieser Metapher hat sie sogar in gewissen Maßen recht. Es gibt zwar Konventionen, aber noch kaum verbindliche Regeln im WorldWideWeb. Ähnlich wie andere globale Güter und Strukturen ist es an der Zeit Regeln zu erarbeiten. Genau so, wie es beim Schutz der Meere geschehen ist und beim Klimaschutz noch versucht wird. Doch eine demokratische und zu gleich globale Instanz zur Aufsicht und Regulierung fehlt.

 

Zwei Beispiele aus der aktuellen Politik zeigen jedoch klar, warum wir mehr demokratische Kontrolle des Internets brauchen:

 

Die EU Kommission stellte ihren Entwurf zur Regulierung des Europäischen Telekominiktionsmarkts vor. Netzneutralität ist hier als die Freiheit neuer Geschäftsmodelle vorgesehen. Viele Kritiker sehen in dem Vorschlag der Kommission aber einen großen Nachteil für die Verbraucher und sogar für die Volkswirtschaft.

Worum es geht, will ich in einfachen Worten erklären. Wer noch keine Ahnung von der Funktionsweise des Internet hat, dem empfehle ich das Video aus der Sendung mit der Maus. (Das ist keine Geringschätzung der LeserInnen, sondern eine Wertschätzung der Sendung mit der Maus.)

Bisher ist es so üblich gewesen, das alle Daten im Internet gleich schnell transportiert wurden. Die Technik hat sich nun weiter entwickelt. Da es nun die Möglichkeit gibt die Datenpakete genauer zu analysieren. Das an sich wie jede Technologie ein zweischneidiges Schwert. Es gibt viele gute Gründe diese Technologie einzusetzen. So lassen sich Spammails die einen falschen Absender vortäuschen erkennen.

Jedes Datenpaket im Internet trägt Informationen über Sender und Empfänger mit sich. Nun gibt es die Idee diese Informationen zu nutzen um die Daten unterschiedlich schnell im Internet zu transportieren. Sollte es einmal zu Stoßzeiten eng auf den Datenautobahnen werden, kann das durchaus angebracht sein. Eine Email kann etwas länger brauchen als zum Beispiel ein Telefonat. Die Email ist einfach einige Sekunden später da, das Telefonat hätte Unterbrechungen. Internetprovider wittern aber schon ein einträgliches Geschäft. Bisher gibt es zwei verschiedene Geschäftsmodelle für Netzbetreiber. Die einen bieten die Server an auf denen die Websites sind und die anderen Verkaufen Internetzugänge an Personen. Nur verdienen erste zur Zeit mehr Geld mit ihrem Geschäftsmodell. Ein guter Grund also für letztere etwas vom Kuchen zu fordern. Dazu schlägt die EU Kommission nun vor, es solle erlaubt sein, das Internetprovider sich von Websites bezahlen lassen, damit ihre Daten schneller als andere transportiert werden. Begründet wird das mit der Freiheit Geschäfte zu machen. Das Wohl der Bürger wird in diesem Vorschlag einmal wieder nicht beachtet.

Für die VerbraucherInnen wird es schwer dann durchzublicken welche Daten schneller versendet werden und welche langsamer. Wahrscheinlich würden vorwiegend die großen Unternehmen dafür bezahlen, das ihre Inhalte schneller versendet werden. Kleine neue Wettbewerber werden benachteiligt.

Um eine Analogie zu bilden. Stellen sie sich vor, man hätte in den achtziger Jahren auch die Autobahnen privatisiert. Einige Jahre später fällt den Betreibern der Autobahnen auf, das die Autobauer viel mehr Geld verdienen. Also schlägt die EU Kommission vor, das die Betreiber von Autobahnen mit den Autoherstellern über die Geschwindigkeit auf ihrer Autobahn verhandeln dürfen. Zukünftig haben dann auf der A3 Merzedes und Porsche bei Stau eine extra Stau freie Fahrbahn. Auf der A7 dürfen Volvos 120 km/h fahren, BMWs 160 und alle anderen nur 100. Jeder würde diesen Vorschlag zu einem neuem Marktmodell als Blödsinn identifizieren. Im Neuland Internet traut man sich aber genau diesen Schwachsinn einzuführen.

 

Das zweite Beispiel gibt unser Innenminister. Ein Briefgeheimnis im Internet hält er für ausgeschlossen. Die Überwachung der Internetdaten ist technisch möglich und wird daher gemacht. Die Resignation ist nicht angebracht. Das Briefgeheimnis wurde auch nicht von heute auf Morgen errungen. Für Geheimdienste wäre es sicherlich auch technisch möglich Briefe massenhaft zu öffnen, den Inhalt zu kopieren und dann wieder verschlossen zustellen zu lassen. Nur hier leitet niemand aus der technischen Möglichkeit ein Recht ab, das Geheimdienste das tun dürfen.

Aber statt die Vertraulichkeit von elektronischer Kommunikation zu sichern, wird die Verantwortung auf die BürgerInnen abgeschoben. Sie sollen selber durch Verschlüsselung für sichere Kommunikation sorgen. Ich bin überzeugt, das wird auch lange der einzige Weg bleiben wirklich vertraulich per Mail zu kommunizieren. Doch das ändert nichts, das wir eine politische Debatte über ein elektronisches Briefgeheimnis brauchen.

Lassen Sie mich auch hier eine Analogie bilden: Wir finden uns auch damit ab, das Geheimdienste unsere Briefe kopieren, weil sie es technisch können. Das Briefgeheimnis streichen wir aus der Verfassung. Wer eine sichere Kommunikation mit der Post haben will, kann sich dann eine Chiffriermaschine zulegen.

 

Zwei Beispiele innerhalb einer Woche zeigen deutlich, wir brauchen eine demokratische Kontrolle über das Internet.

„Sie werden sagen, ich würde unseren Feinden helfen“ – Interview mit Snowden

Das Interview mit Snowden.

 

Filmemacher aus Hong Kong haben den ersten Film über den früheren US-Nachrichtendienstmitarbeiter gedreht und ins Internet gestellt.

 Film über Snowden

 

Das Briefgeheimnis wird im Internet ausgehöhlt

Nun ist es bekannt, das die NSA großflächig Daten im Internet sammelt. Das erste mal kommt es zu einem großem Aufschrei der Gesellschaft. Zu lange war das Thema Briefgeheimnis in Internetzeitalter für viele nicht greifbar genug.

Edward Snowden hat damit eine wichtige Debatte angestoßen, denn viele wollen nicht mit der Vorstellung leben, dass ihre Emails von Geheimdiensten mit gelesen werden. Nun stellt sich die Frage, ob außer großer Betroffenheit auch Handlungen folgen werden. Die Aussichten dafür sind düster. Angeblich will die Bundesregierung von den Datensammlungen nichts gewusst haben. Bei der Verfolgung von Terrorgruppen, war sie aber immer wieder auf die Hinweise amerikanischer Geheimdienste angewiesen. Es ist kaum zu vermuten, das die Regierung die Hand, die sie Jahre lang mit Informationen gefüttert hat beißen wird.

Es gibt bereits Programme, die es ermöglichen sichere Emails zu versenden, die außer Sender und Empfänger niemand lesen kann. Die USA versuchten sogar vergeblich ein solches Programm als Waffe klassifizieren zu lassen, damit es sich nicht über das Internet verbreitet.

Zwar ist es möglich kostenlos seine Emails sicher zu versenden. Doch die Programme richten sich an Menschen, die sich mit ihrem Computer auskennen. Die Instalation ist komplexer und auch das versenden der sicheren Emails ist deutlich schwieriger als man es bei den normalen gewohnt ist. Wer seine Emails dennoch verschlüsseln will, findet bei investigative Recherche eine gute Anleitung. Es bleibt aber zu fürchten, das weiterhin nur Berufsgruppen und Unternehmen, die sich sichern müssen zu solchen Verschlüsselungen greifen. Für die Allgemeinheit sind solche Programme noch nicht entwickelt.

Die Aufregung sorgt schon für Veränderungen. Imme mehr User wollen ihre Emails verschlüsseln. Bisher benutzen die meisten Personen Anbieter bei denen sie die Emails umsonst verschicken können. Doch was umsonst ist kostet meist die eigenen Daten. Diese werden dann zur Werbung genutzt und weiter gegeben. Das Umdenken bei den VerbraucherInnen führt nun zu einem neuem Geschäftsmodell. Erste Emaildienste haben bereits angekündigt sichere Emails anbieten zu wollen. Das wird dann aber Geld kosten. Doch der Markt wird nicht alles richten können. Denn zu einer sicher verschlüsselten Email müssen SenderIn und EmpfängerIn beitragen. Sendet man also eine Email an einen kostenlosen Emailanbieter, der keine sichere Verschlüsselung unterstützt, muss ich das weiterhin offen, wie eine Postkarte senden. Daher schlägt Kai Biermann in der Zeit vor,Anbieter von Emaildiensten dazu zu verpflichten eine Form, die das Briefgeheimnis wahrt anzubieten. Bei Sicherheitsgurten sei ein solcher Zwang auch der einzige gangbare Weg gewesen.

Eine große Chance hin zu einem digitalem Briefgeheimnis wurde mit der De-Mail vertan. Da man mit dieser Email sensible Daten mit Behörden austauschen können soll, ist hier eine sichere Verschlüsselung besonders wichtig. Gerade hier hätte man eine sichere Verschlüsselungsmethode wählen müssen. Doch der Gesetzgeber hat sich anders entschieden. Der Chaos Computer Club kommt in seinem Gutachten zu dem Urteil, das „die De-Mail kein höheres Sicherheitsniveau als die herkömmliche Email aufweist.“

Hintergrund: bei einer sicheren Verschlüsselung könnte auch der Staat die Emails selbst mit Gerichtsbeschluss nicht unterwegs mitlesen. Daher werden De-Mails vom Anbieter zur Überprüfung entschlüsselt und dann wieder verschlüsselt weiter geschickt. Offiziell geschieht dies um die Mails auf Spam oder Viren zu überprüfen. Doch genau dort wo alle Mails entschlüsselt werden ist ein lohnendes Angriffsziel für Hacker und auch Geheimdienste.

Darüber hinaus besitzt das Konzept der De-Mail so viele grundsätzliche Fehler, das Sascha Lobo sie als „Vorzeigemisserfolg in allen Details“ bezeichnet.

So oder so wird es dauern, bis das Briefgeheimnis als Grundrecht in der Realität des 21 Jahrhunderts ankommt.

US- Geheimdienst greift Daten in großem Umfang ab

Die Vereinigten Staaten überwachen Ausländer weit intensiver als bisher bekannt, zeigen neue Enthüllungen. Geheimdienst NSA und Bundespolizei FBI können demnach direkt die Server von Facebook, Google und Apple durchsuchen – und auf Fotos, Kontakte und E-Mails zugreifen. Zum Artikel der SZ.