Archiv für den Monat: August 2013

Die Zeit gehört uns – von Prof. Friedhelm Hengsbach

Quartalsberichte der Großbanken, verkürzte Lieferfristen, steigende Arbeitsintensität und ein atemloser Termindruck, der bereits Kinder und Jugendliche belastet, beschleunigen allgemein das Lebenstempo, lähmen jedoch auch schöpferische Initiativen. Der Autor spürt den Ursachen des imperialen Temporegimes nach. Er erkennt eine Ursachenkette, die von den entfesselten Finanzmärkten ausgeht, betriebliche Umbauten auslöst und in die alltägliche Lebenswelt eindringt. Doch wie lassen sich die Risiken einer rasenden Beschleunigung eingrenzen? Lesen Sie den Artikel von Prof. Friedhelm Hengsbach.

Der Heilige Geist, das geistliche Amt und die Widerstände

von Pfr. Dr. Siegfried J. Schwemmer

Was bewegt die Kirche?

Ich war auf einer Konferenz leitender Mitarbeiter der Kirche. Thema war: „Was bewegt die Kirche?“ Es ist in der Tat eine wichtige Frage, die auch mich bewegt. Erwartet habe ich Antworten, die mich befriedigen und inspirieren. Meine Gedanken kreisten um das Wirken des Hl. Geistes: Er ist es doch, der die Kirche bewegt und am Leben hält. Er ist die Lebenskraft und die Lebensenergie der Kirche. Jesus hat den Seinen den Heiligen Geist verheißen. Dieser hatte Petrus die Augen geöffnet, dass er Christus erkannte. Er tröstete die Jünger über den Abschied. Er lehrte und leitete die Jünger Jesu. Er hatte Paulus von Jerusalem nach Rom geführt. Er weckt(e) den Glauben in den Menschen. Der Geist des

Heiligen steht am Anfang der Kirche, und sie feiert noch heute das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes…

Leider ist mir von der Konferenz nicht viel in Erinnerung geblieben. Allein: ich war enttäuscht. Bewegt wurden Personalprobleme, Zielvorgaben, Stellenreduktionen, Vakanz-Regelungen und Quoten. Eindrücklich war das Bemühen eines Referenten Kirchenkreise, Gemeinden und Straßenkarten mit Satelliten gestützten Techniken darzustellen, die im Intranet zur Verfügung gestellt werden sollten. Viel Papier wurde von einem anderen Kirchenrat bewegt und verteilt. Ein Online-Handbuch wurde als verbindliches Dokument vorgestellt. Am Abend gab es ein Kabarett. Vom leitenden Bischof habe ich nichts zum Thema gehört.

Ich bin mit der Frage noch nicht fertig. Vielleicht waren meine Erwartungen ein einziges Missverständnis. Es zeigt sich, wie verschieden Wahrnehmungen und Erwartungen sind. Jeder ist in „seiner Welt“ gefangen. Jeden bewegt etwas anderes. Sicher: Es gibt Probleme, die die Kirche bewegen. Doch die Kirche ist mehr. Sie ist größer als die verschiedenen und unterschiedlichen Konfessionen. Sie ist mehr, als all die äußeren Probleme. Der Geist Gottes weht wo und wann er will! (Johannes 3,8).

Lesen Sie den Artikel von Pfr. Dr. Schwemmer im Dt. Pfarrerblatt 08/2013

Welche DirektmandatskandidatInnen stehen für Volksentscheide?

Sehr geehrte…,

stellen Sie sich vor, Sie würden für den Bundestag kandidieren: täglich sind Sie unterwegs und versuchen, Werbung für sich selbst und die Partei zu machen. Oft haben Sie das Gefühl, Sie drängen sich auf, nerven die Menschen. Und dann schreibt Ihnen jemand, höflich, in der Sache aber bestimmt, fragt und will reden… Sie dürfen sicher sein, wer kandidiert, nimmt es ernst, wenn er direkt angesprochen wird. Das zeigt uns ein Beispiel aus dieser Woche. Einer unserer Aktiven hat nicht locker gelassen, geschrieben, gemailt – und wollte wissen: Setzt sich seine Kandidatin für den bundesweiten Volksentscheid ein? Und dann steht sie bei ihm vor der Tür, geht gerade von Haus zu Haus. Natürlich spricht er sie auf seine Briefe und E-Mails an. Sie hatte alle gelesen, nur noch nicht geschafft, zu antworten. Aber beschäftigt hatte sie sich damit.

Jetzt stellen Sie sich vor, ein Kandidat wird nicht nur von einem einzigen Menschen angesprochen, sondern von zwei, drei, fünf, zehn… Genau darum geht es in den nächsten Wochen – jede Gelegenheit wollen wir nutzen, um die Kandidierenden anzusprechen. Über unsere Internetseite (http://www.volksentscheid.de/kandidatencheck.html) können Sie mit jeder und jedem von ihnen Kontakt aufnehmen. Denen, die uns noch nicht geantwortet haben, ob sie für oder gegen die direkte Demokratie auf Bundesebene sind, einfach eine freundliche Bitte zukommen lassen, dass sie sich beteiligen mögen. Und bei denen, die sich gegen den bundesweiten Volksentscheid aussprechen, sollten wir diskutieren, nachhaken, nicht locker lassen. Es sind ganz oft dieselben ablehnenden Argumente, die sich leicht entkräften lassen: die Probleme könnten nur von Berufspolitikern gelöst werden und seien zu komplex für Volksentscheide, die repräsentative Demokratie allein habe sich bewährt und man kann doch jetzt nicht über alles direkt abstimmen…

Auf unserer Kampagnenseite (http://www.volksentscheid.de/pro-volksentscheide.html) finden Sie knapp und klar Argumente, um auf all das reagieren zu können.

Wir haben eine klare Forderung: Jetzt müssen wir sie hörbar machen, bis den Politikerinnen und Politikern die Ohren klingen!

Mit besten Grüßen

Ihr Ralf-Uwe Beck
Bundesvorstandssprecher

P.S. So geht’s: Über die PLZ-Eingabe auf http://www.volksentscheid.de/kandidatencheck.html kommen Sie direkt zu Ihrem Wahlkreis. Dort unter den Bildern der Kandidierenden auf „Kontaktieren“ klicken: Automatisch erscheint ein Schreiben, das die Kandidierenden zur Teilnahme auffordert. Dieses nach Ihren Wünschen ausfüllen, abschicken, fertig! Bitte informieren Sie auch Ihren Freundeskreis und Bekannte über diese Möglichkeit. Vor allem die CDU-Kandidierenden, die sich bisher nicht sehr eifrig beteiligt haben, sollten wir anschreiben!

 

 

http://www.volksentscheid.de/kandidatencheck.html

Die Kritik am Pfarrdienstrecht 2010 bleibt auch 2013 bestehen

Die Kritik am Pfarrdienstrecht der EKD 2010 bleibt auch 2013 bestehen
Hans-Eberhard Dietrich, 12. Juli 2013

Insgesamt 10 Paragraphen (§39, 79, 80, 83-86, 92-94) ermöglichen es den Kirchenverwaltungen, so wie bisher auch, Pfarrerinnen und Pfarrer aus den unterschiedlichsten Gründen zu versetzen, das Gehalt zu kürzen, zurückzustufen und zwangsweise zu pensionieren. Wie bisher auch gilt dabei als ein Grund die Ungedeihlichkeit, jetzt umbenannt in „nachhaltige Störung in der Wahrnehmung des Dienstes“ ( § 79).

Kritik an Wartestand und Ungedeihlichkeit im Gesetz von 2010 und an den bisherigen Regelungen gibt es seit Jahren, z.B. einzelne Pfarrervertretungen und Pfarrvereine, Melsunger Initiative, Interessengemeinschaft Rechtsschutz für Pfarrerinnen und Pfarrer, D.A.V.I.D., Initiative für ein gerechtes Kirchenrecht (Hessen), Theologen (z.B. Professorin Gisela Kittel- Schleudersitz für Gemeindepfarrer; – Dr.Traugott Schall – Das Kuckucksei im Pfarrerdienstrecht; Dr. Karl-Heinz Drescher-Pfeiffer – Ist Willkuer theologisch zu begründen: Oder Wie häretisch ist der Wartestand?) und viele Nichttheologen. Mehr dazu.

Interessengemeinschaft Rechtsschutz für Pfarrerinnen und Pfarrer und Gewaltenteilung in der Kirche

Wir über uns

Wir sind ein Zusammenschluss von Pfarrerinnen und Pfarrern in der evangelischen Landeskirche in Württemberg. Uns verbindet Interesse und Betroffenheit im Hinblick auf den Wartestand. Diese Betroffenheit aktivierte in uns das Ziel, darauf hinzuwirken, dass der Wartestand abgeschafft wird.
Wir treffen uns in dem im Jahre 2000 gegründeten Kreis in regelmäßigen Abständen, beschäftigen uns mit den rechtlichen Fragen rund um den Wartestand. Mehr dazu.

Melsunger Initiative

Wir nennen uns nach dem hessischen Ort Melsungen bei Kassel, dem ersten Tagungsort dieses Kreises im Januar 2005. In den letzten Jahren tagen wir allerdings in Fulda.

Wir sind ein Kreis von Gemeindegliedern und Pfarrerinnen und Pfarrern, die sich für Kirchenrecht, insbesondere Kirchenverfassung, Kirchengemeindeordnung und Pfarrerdienstrecht engagieren.

Mehr dazu.

Kampf der Kulturen, oder nur eine Variante der Fremdenfeindlichkeit?

Der Kampf der Kulturen werde Morgenland und Abendland entzweien. So lautete vor 20 Jahren die These des US-Wissenschaftlers Samuel Huntington. Sein Aufsatz wurde zum Klassiker – und missbraucht, als Hetze gegen Muslime. Heute ist klar, dass die Welt unordentlicher ist, als Huntington sie sich damals überhaupt vorstellen konnte. Lesen Sie den Kommentar von Nicolas Richter, Washington, in der SZ vom 25.08.13

Kinder brauchen Zeit, keinen Luxus

01.08.13 Optimale Kinderbetreuung

Einige exklusive Betreuungsstätten werben mit stilvollen Altbau-Villen, französischen Kindermöbeln, Bewegungslounges und Balletträumen. Brauchen Kinder so etwas für eine optimale Betreuung? Oder brauchen Sie schlicht – mehr Zeit? Lesen Sie in der SZ.

Hessen – Psychiatrisierter Steuerfahnder Rudolf Schmenger im Interview

30.07.13 Mollath ist einer der schillerndsten in einem Meer von Einzelfällen. Wer den Banken und den Steuerdieben, die bei ihnen das Geld vor dem Fiskus verstecken, zu nahe kommt, wird entweder bestochen oder aus dem Weg geräumt. Der ehemalige Steuerfahnder des Landes Hessen wurde aus dem Weg geräumt, weil er eine Beförderung ausschlug. Eine Beförderung, die ihm zuteil gekommen wäre, wenn er seine Arbeit als Steuerfahnder NICHT gemacht hätte, sondern über seine Erkenntnisse geschwiegen hätte. Klingt verrückt? Ist es auch. Aber ganz normal in dem Land.

Mittlerweile versucht die HVB sogar ihre Kunden zu psychiatrisieren. Schmenger schildert diesen Fall erstmals einem Medium in diesem Sommerinterview von stoersender.tv. Schauen Sie Episode 9.