Archiv für den Monat: März 2015

Religiöse Werte verhindern radikale Meinungen.

03/2015, reformiert.ch

Dem Islam wird zunehmend mit Misstrauen begegnet. Dabei könne die Religion helfen, einer Radikalisierung vorzubeugen, sagen Fachleute.

…Imam Naziri bestätigt: Jugendliche, die sich radikalisieren, «kommen oft aus weitgehend säkularisierten Elternhäusern». Sie wachsen zwar in muslimischen, nicht aber in religiös praktizierenden Familien auf. Ihr sozialer Status sei meist tief, die Ausbildung schlecht. Hinzu kämen Probleme in der Familie oder in der Lehre. «Sie fühlen sich von der Gesellschaft ausgegrenzt und ohne Perspektive.»… Mehr dazu.

‚Kopftuchurteil ist eine Katastrophe!‘ Heinz Buschkowsky, Bezirksbürgermeister in Berlin- Neukölln

13.03.2015
Ein pauschales Kopftuchverbot für muslimische Lehrerinnen widerspricht unserer Verfassung. Das ist am Freitag höchstrichterlich in Karlsruhe festgelegt worden. Vertreter von SPD und Grünen, die Kultusministerkonferenz, die katholischen Bischöfe und Vertreter der Muslime begrüßten die Entscheidung. Harsche Kritik äußert dagegen Neuköllns Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky. Er sieht durch das Urteil die Grundwerte unserer Gesellschaft beschädigt. Zum Artikel.

Das vollständige Interview mit Buschkowsky zum Nachhören.

 

Eine HIV-infizierte Pastorin heilt die Kirche in Tansania

Eine Infektion mit HIV gilt in vielen Afrikanischen Ländern als Stigma. Die Pastorin Melania Mrema ist HIV-positiv. Ihr offener Umgang hilft betroffenen. Ihr offener Umgang hilft einen neuen Denkprozess anzustoßen: „Manche Leute wundern sich: ‚Was? Sogar eine Pfarrerin kann sich mit HIV infizieren?‘„.

Lesen Sie hier, wie eine Kranke ihre Kirche in Tansania heilt.

Lehre auch für die Kirche? Öffentlich-Private Partnerschaften – Lehren aus internationaler Erfahrung. von Prof. David Hall

 11. März 2015. von Prof. David Hall

Der Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat eine Kommission gegründet, die prüfen soll, inwieweit Öffentlich-Private-Partnerschaften (auch Public-Private-Partnership) zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten zukünftig in Deutschland sinnvoll sind. Der Bundesrechnungshof beklagt seit längerem ihre Unrentabilität für die öffentlichen Kassen. Auch internationale Erfahrungen der letzten 15 Jahre zeigen, dass es sich bei Öffentlich-Privaten-Partnerschaften (ÖPP) langfristig um eine teure und ineffiziente Finanzierungsform für Infrastruktur und öffentliche Dienstleistungen handelt, die finanzielle Probleme weniger löst als verursacht. Im Folgenden werden einige dieser Beispiele und die Hintergründe der ÖPPs geschildert…  Zur Studie.

„Falsche Zeit und falsches Land“. EKD- Ratsvorsitzender Bedford-Strohm zur Winter-WM in Katar 2022. „Die Fifa ist einflussreicher als jede Religion“. Sepp Blatter.

18. März 2015, Von Matthias Drobinski, SZ

Die Winter-WM in Katar 2022 bringt die Kirchen in Deutschland in eine schwierige Lage: Sie wollen keine Spaßbremsen sein, aber einen Advent im Fußball-Vollrausch wollen sie noch weniger. Die Kritik wird lauter.


„Falsche Zeit und falsches Land“

So mehren sich vor der Abstimmung die kritischen Stimmen. Der bayerische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, erklärt, als „einer der vielen christlichen Fußballfreunde“ wolle er sich „nicht zwischen Advent und WM entscheiden müssen“. Der angestrebte Wintertermin und die „Vielzahl kritischer Berichte zu Arbeitsbedingungen von Bauprojekten machen eine Umsteuerung notwendig, sonst stellt sich die WM ins Abseits“…. Zum Artikel in der SZ.

„Die Fifa ist einflussreicher als jede Religion“, so Sepp Blatter

22. März 2015, SZ

Fifa-Präsident Sepp Blatter provoziert in einem Interview mit einer nicht gerade bescheidenen Äußerung. Der Fußball-Weltverband habe mehr gesellschaftlichen Einfluss als jede Religion und jedes Land der Welt… Mehr dazu.

Ökonomie als Schulfach: Wirtschaftslobby kämpft um die Köpfe unserer Kinder

03. März 2015, von Till van Treeck 

Die Arbeitgeber-Perspektive ist zweifellos wichtig für die ökonomische Bildung. Doch Unternehmen verbreiten zunehmend Unterrichtsmaterialien, die einseitig sind und wirtschaftswissenschaftliche Kontroversen einfach ausblenden. Die Politik sollte der Wirtschaftslobby nicht unsere Kinder überlassen.


Politik muss Wirtschaftslobby streng kontrollieren

Die Materialien von „Handelsblatt macht Schule“ und „Wirtschaft und Schule“ werden auch auf den Internetseiten der „Bundesarbeitsgemeinschaft Schule Wirtschaft“ beworben. Für Fragen rund um das unter Sigmar Gabriels Schirmherrschaft verliehene Schulbuch-Siegel wird dort direkt an das Institut der deutschen Wirtschaft verwiesen.

Zwar ziehen mittlerweile gewerkschaftsnahe Initiativen mit Materialien zur sozioökonomischen Bildung nach, diese werden aber nicht in gleicher Weise von Bundesministerien geadelt. Die bisherigen Hüter des Kontroversitätsgebots – Landes- und Bundeszentralen für politische Bildung und die etablierten Schulbuchverlage – haben jedenfalls Konkurrenz bekommen, und so tobt im Dschungel des Internets längst ein Kampf um die Köpfe der Kinder.

In der ökonomischen Bildung sind dringend eine bessere Qualitätskontrolle sowie mehr Transparenz und Kontroversität gefragt. Die Politik sollte sich nicht zum Anwalt einseitiger Arbeitgeberinteressen machen lassen.  Mehr dazu.

Im Netz vielfach geteilt: Selbstenhüllung über die US- Militärstrategie – so spektakulär wie die NSA- Affaire.

13. März 2015, Verantwortlich: Albrecht Müller

„Der Tod kommt aus Amerika“- dies sollte der Titel meines nächsten Buches sein, ergänzt um den Untertitel: „Der bedrückende Wandel der USA vom Befreier zum Gewalttäter“. Dann wurde ich von Freunden darauf hingewiesen, das Buch würde als antiamerikanisch verstanden und potentielle Leser würden von der Eindeutigkeit und Härte des Titels davon abgehalten, es zu lesen. Zögernd habe ich die Warnungen ernst genommen. Nachdem heute dieses Video mit Empfehlungen zur weltweiten US-Strategie des Gründers und Chefs des US-Think Tank STRATFOR (Abkürzung für Stategic Forecasting Inc.) George Friedman auf meinen Bildschirm kam, bedauere ich das Zögern. Hier werden Handlungsanweisungen für die US-Sicherheits- und Außenpolitik geäußert, die durch die praktische Politik der USA erstaunlich weitgehend bestätigt werden und die man zugleich als zynisch und menschenverachtend werten muss, jedenfalls tödlich für 100tausende Menschen. Wenn Sie sich die Äußerungen von Friedmann anhören, dann werden Sie manche Schritte und Schachzüge der US-Politik und der dahinter steckenden, von den Republikanern geprägten Ideologie besser einordnen können. Sie werden Äußerungen von Kritikern bestätigt sehen, die von der herrschenden Meinung in Deutschland als antiamerikanisch abgetan werden.  Mehr dazu.

Zum Strafor- Video. Diskusssion am Telefon mit Willy Wimmer (CDU) – Albrecht Müller (SPD) – Dr. Daniele Ganser (schweizer Historiker): Krieg gegen Russland

Veröffentlicht am 16.03.2015

Amerikanische Aussenpolitik wird, bevor sie das Weißen Haus verkündet, in Think-Tanks erdacht. Hier geht es vor allem um private Ziele die dann militärisch vom Staat umgesetzt werden. Einer der einflussreichsten Denkfabriken für Geopolitik nennt sich STRATFOR (Strategic Forecasting Inc) und wird von Georg Friedman geleitet.  Zur Telefonkonferenz der drei Experten Willy Wimmer – Albrecht Müller – Dr. Daniele Ganser.

TTIP die Freihandelslüge

Um TTIP den BürgerInnen schmackhaft zu machen, werden gezielt Desinformationen gestreut. Der Foodwatchgründer Thilo Bode hat zu dem Thema ein Buch geschrieben. In „TTIP die Freihandelslüge“ setzt er sich mit den Desinformationskampagne auseinander. Der Einfluss von TTIP auf die Gesetzgebung wird systematisch klein geredet. Dabei wird es nach TTIP nur noch möglich im transatlantischem Konsens neue Kennzeichnungspflichten, VerbraucherInnenstandarts oder Normen zu etablieren.

Aus den ökonomischen Gutachten werden nur die positivsten Annahmen als Fakten präsentiert. Zu den Verlieren des neuen Handelsraums, wie der ausgeschlossenen Zweidrittelwelt wird nichts berichtet.

Fukushima-Hilfe in der ELK Württemberg

03/2015, ELK Württemberg

Unmittelbar nach dem vierten Jahrestag der Dreifachkatastrophe in Japan vom 11. März 2011 zog die Synode eine Bilanz über ihre Hilfsmaßnahmen. Masami Kato vom YWCA Japan (Young Women’s Christian Association), berichtete, dass die radioaktive Verseuchung in der Umgebung von Fukushima immer noch hoch und die Gegend nicht sicher sei. Bei dort lebenden Kindern zeigten sich bereits Schilddrüsenveränderungen. „Der YWCA hat für Familien von Fukushima unter anderem ein Kinder-Ferienprogramm in unbelasteten Gegenden gestartet“, so Kato. In Fukushima selbst gebe es das „Second House Project“, das kostenlose Wohnungen in nicht von Radioaktivität betroffenen Gegenden zur Verfügung stellt und es Familien ermöglicht, für bis zu 14 Tage an einen sicheren Ort in Japan zu verreisen. „Die von der württembergischen Landeskirche erhaltene Spende wird für die Deckung eines großen Teils dieser Ausgaben verwendet. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“

Mehr dazu.

Internationale Konferenz, 3.-6. März 2015, Evang. Akademie Arnoldshain

Fukushima – 4 Jahre danach.

Die „Energiewende“ vom Atomausstieg zu erneuerbarer Energie –
Was können religiöse Gruppen beitragen?

 

Nach dem Wahlsieg von Nethanjahu: „Israel wird zunehmend isoliert sein“

Fünf Fragen zum Netanjahu-Sieg an Werner Puschra in Tel Aviv.

Aus den Parlamentswahlen in Israel ist überraschend erneut Benjamin Netanjahu als Sieger hervorgegangen. In deutschen Medien spricht man von einem „Sieg der Panik“. Weshalb hat es für die Linke nun doch nicht gereicht?

Netanjahu hat seinen Wahlkampf auf das Gefühl der Angst und der Bedrohung ausgerichtet. Die ist ja zumindest zum Teil durchaus real. …

Die linken Parteien haben dagegen das Problem der ökonomischen und sozialen Ausgrenzung großer Bevölkerungsteile thematisiert. Diese Strategie war ja auch durchaus erfolgreich, nur hat sie eben nicht zum Sieg gereicht. …  Das vollständige Interview.

Prominenter Beleg der Isolierung:

Kühle Reaktion von Obama auf Netanjahu-Sieg

18.03.15, Die Welt

US-Präsident Barack Obama hat äußerst reserviert auf den Wahlsieg des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu reagiert. Nach Angaben des Weißen Hauses überließ es Obama am Mittwoch seinem Außenminister John Kerry, Netanjahu telefonisch zum Erfolg von dessen Likud-Partei bei der Parlamentswahl zu gratulieren.

Obamas Sprecher Josh Earnest machte deutlich, dass der Präsident eine Zweistaatenlösung weiter für „den besten Weg zur Lösung“ des Nahostkonflikts halte…  Mehr dazu.