Archiv für den Monat: Juli 2015

Die Haykianer driften nach rechts. Die langjährige Vorsitzende Karen Horn verlässt mit knapp 50 weiteren Mitgliedern die Gesellschaft im Streit.

07/2016

Karen Horn verläßt Hayek-Gesellschaft

Mit ihr verlassen knapp 50 weitere Mitglieder die Gesellschaft. Darunter auch FDP-Chef Christian Lindner, das ehemalige Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank Otmar Issing, der CDU-Politiker Oswald Metzger sowie der Ökonom Bernd Raffelhüschen. Ihren Kritikern warf Horn Sektiererei, Intoleranz, Gehässigkeit, Respektlosigkeit und Haß vor. „Mein Austritt ist ein Akt der persönlichen Abgrenzung; mit dem, was aus der Hayek-Gesellschaft zuletzt geworden ist, kann ich mich nicht mehr gemein machen… Mehr dazu.

Die Rest-Hayek-Gesellschaft verteidigt sich auf ihrer Seite.

 

Für ein weltoffenes Allgäu: Solidaritätsschweigen gegen Hass, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus in Immenstadt

07/2015

Immenstadt Zerstörte Skulptur Menschlichkeit vor der Immenstädter Erlöserkirche
Unbekannte hatten das von den Immenstädter Konfirmandinnen und Konfirmanden bunt gestaltete Kunstwerk „Menschlichkeit“ mutwillig zerstört.
Anlässlich der fremdenfeindlichen Aktion an der Erlöserkirche setzen Immenstädter gemeinsam mit Kirchenvertretern ein gemeinsames Zeichen gegen Hass, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus….  Zum Bericht.

„Was du nicht willst, was man dir tu, das füge jetzt den Griechen zu.“. Georg Restle und das Monitor-Team helfen dem Gedächtnis einiger deutscher Politiker auf die Sprünge

07/2015, zur Sendung des Magazins Monitor

Georg Restle und das Monitor-Team helfen dem Gedächtnis einiger deutscher Politiker auf die Sprünge. Denn die sogenannten „Hausaufgaben“, die Griechenland unbedingt zu erledigen habe, sind Dinge, die von den gleichen Politikern auf Deutschland gemünzt ganz anders gesehen werden. Beispiel Hotelsteuer: Sie muss in Griechenland von 6,5 auf 13 Prozent rauf. In Deutschland sank die Steuer bekanntlich von 19 auf 7 Prozent mit der Begründung Wirtschaftsförderung. Das Gesetz der schwarz-gelben Bundesregierung, in der Schäuble auch schon Finanzminister war, hieß übrigens Wachstumsbeschleunigungsgesetz. Also müssten der Logik nach, die Maßnahmen in Griechenland eine Wachstumsbremse sein. Mehr dazu.

Grexit verhindert, Europa verspielt?

von Steffen Vogel, Blätter für Deutsche und Internationale Politik
So tief wie dieser Tage hat die Eurozone noch nie in den Abgrund geblickt. Erstmals in seiner Geschichte drohte dem Währungsverbund der Verlust eines Mitglieds. Die Nacht vom 12. auf den 13. Juli, als in Brüssel Griechenlands Ausscheiden verhindert werden konnte, verdient daher ohne Zweifel das Attribut historisch – ebenso wie der 5. Juli, der Tag des griechischen Referendums. In den sieben Tagen dazwischen wurde aus einem lautstarken Nein zur Austerität ein kleinlautes Ja und damit der Verbleib Griechenlands in der Eurogemeinschaft…

Kaum zu ermessen ist bei alledem der bleibende Schaden für die EU. Denn Griechenland hat eine Botschaft empfangen, die nachhallen wird: Gebt klein bei oder geht. Diese deutsche Härte hat den tiefsitzenden Konflikt zwischen Nord- und Südeuropa weiter verschärft. In der Abwendung des Grexit standen Rom und Paris vereint gegen Berlin. Und während Merkel zuhause eine Mehrheit hinter sich weiß, wünschen 75 Prozent der Franzosen eine Alternative zur Austerität.[10] Die einen sehen ihrem Land eine ungerechte Wirtschaftspolitik aufgenötigt, den anderen kostet das vereinte Europa längst zu viel. Letzteres erklärt sowohl die Unnachgiebigkeit Helsinkis gegenüber Athen als auch die Stimmung in den Niederlanden, wo inzwischen 60 Prozent den Euro aufgeben wollen.[11]
Solange dieser Grundkonflikt nicht wirklich gelöst, sondern immer nur vertagt wird, müssen die Fliehkräfte innerhalb der Union stetig stärker werden. Wer glaubt, der Kurs Merkels und Schäubles könne sie einfangen, der erliegt bloßen Illusionen. Zum Artikel.

Arm finanziert Reich: UN-Konferenz in Addis Abeba zu Entwicklungshilfe.

07/2015, BERLIN taz

Die „Entwicklungshilfe“, über die unter anderem auf der UN-Konferenz in Addis Abeba gestritten wurde, steht auf dem Kopf: Weltweit fließt etwa doppelt so viel Geld aus den Entwicklungsländern in die Industrienationen wie die armen Staaten aus der klassischen „Nord-Süd-Entwicklungshilfe“ bekommen…

Die Studie „The State of Finance for Developing Countries 2014“ sieht für das Jahr 2012 etwa zwei Billionen US-Dollar, die legal und illegal aus den Ländern des Südens nach Norden transferiert wurden – während aus den Industriestaaten etwa eine Billion in den Süden überwiesen wurde. Als „Entwicklungsländer“ gelten nach Weltbank-Definition Staaten, in denen das Jahreseinkommen pro Kopf unter 12.615 Dollar liegt… Zum Bericht (klicke unten auf „weiter zum Artikel“!)

Alkohol, die unterschätzte Volksdroge

Wenn Sie auf der Suche nach einer leidenschaftlichen Diskussion sind, brauchen Sie nur vorschlagen beim nächstem Gemeindefest auf Alkohol zu verzichten. Keine Droge bewegt so stark die Gemüter, wie der Alkohol.

In der FAZ hat mich der Artikel „Alkohol tötet! Warum sagt das niemand?“ zum Nachdenken veranlasst. Warum kann ich mir das Gemeindefest kaum ohne Alkohol vorstellen? Warum drohen einige Veranstaltungen ohne Alkohol zu boykottieren? Welches Vorbild stellt Kirche mit ihrem Umgang mit Alkohol dar? Wie reagiere ich auf die wenigen Personen, die jedes Jahr das Gelände torkelnd verlassen?

Das Thema Alkoholkonsum und Alkoholismus ist näher an der Kirche als ich manchmal wahrnehmen will.

„individuelle Lösungen erforderlich“: Das Thema ländlicher Räume ist in der kirchlichen Wirklichkeit angekommen. Willkommen auf dem Land …

07/2015, Dt. Pfarrerblatt, von Thomas Guba

…Zunächst werden Lebensgefühle des Landes und der »Kirche auf dem Land« beschrieben, um in einem zweiten Schritt »sehen zu lernen«. Einmal genau hinschauen, welche Veränderungen finden wir vor? Die bereits angesprochenen sieben Typen helfen »einzuschätzen«: Wo stehen wir eigentlich vor Ort? Dann kommen Handlungsoptionen hinzu. Im vierten Schritt sollen »Entscheidungen gewagt« werden. Sie werden beschrieben als »Verdichten und Wachsen«. Und schließlich soll »mutig gehandelt« werden…

Wer diese Schritte aufmerksam liest und beherzigt, wird sicher Zukunftsaspekte der eigenen Gemeinde oder Region finden und Gemeindearbeit noch einmal anders ausrichten. Das ist für mich der eigentliche Ertrag dieser Schrift…

Bei der zweiten Land-Kirchen-Konferenz in Northeim lautete der Titel »Abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit« (Koh. 3,3).5 Diese Konferenz nahm, wie auch schon die Vorgängerkonferenz, einen schonungslosen Blick auf die bestehenden Verhältnisse vor. Deutlich wurde, dass Entscheidungen »vor Ort« zu treffen sind. Top-Down-Prozesse waren für die Gestalt der Kirche wenig hilfreich, wenngleich aus organisatorischen und finanziellen Gesichtspunkten manchmal geboten…
Regionale und Vor-Ort-Lösungen

Wenn man von »Kirche auf dem Land« spricht, so spricht man von unterschiedlichen Landstrichen, Dialekten, Entwicklungsmöglichkeiten usw. Kurz gesagt: Vielleicht ist nicht jedes Dorf anders, aber jede Region ist schon anders als die Nachbarregion. Wir brauchen deshalb individuelle Lösungen…  Zum Artikel.

„Auf Theologiestudierende wartet ein attraktiver und spannender Beruf.“ Werbung und Wirklichkeit.

07/2016

ELK Württemberg, Werbung für das Theologiestudium:

„Ein attraktives Berufsfeld

Auf Theologiestudierende wartet ein attraktiver und spannender Beruf. Wer Theologie studiert, wird in der Regel Pfarrerin/Pfarrer oder Religionslehrerin/Religionslehrer.

Pfarrerinnen und Pfarrer leben, was sie glauben und begleiten Menschen in ihrem Glaubensleben…  “ Zur Seite der ELK Württtemberg.

Offensichtliich weicht die Wirklichkeit von der Werbebroschüre schon heute deutlich ab. Denn die Synode der ELK Württemberg bearbeitete auf der jüngsten Tagung Anfang Juli 2015 folgenden Antrag:

Antrag 23/2015 Synode Württ.

„Die gegenwärtigen Werbeaktionen der Landeskirche für Theologiestudium und Pfarrdienst müssen, wenn sie ihr Ziel erreichen sollen, mit einer spürbaren Verbesserung der Bedingungen im Gemeindepfarrdienst einhergehen. „ Mehr dazu.

Dass sich die Wirklichkeit in der Zukunft – bei Halbierung der Pfarrerschaft nach der Pensionierungswelle  – drastisch verschärfen wird, muss nicht eigens betont werden.