Archiv für den Monat: Oktober 2015

Globale Demonstration für den Schutz des Klimas. Am 29. November Vom 30. November zur Begleitung der UN-Klimakonferenz in Paris.

Vom 30. November bis 11. Dezember 2015 findet die UN-Klimakonferenz in Paris statt. Bürgerrechtsorganisationen und Umweltschutzverbände planen eine globale Demonstration:

„Wow — auf unserer Weltkarte sind lauter neue Events für den 29. November! Klick hier, um ein Event in deiner Nähe zu suchen oder selber eins zu starten, falls du keins findest.
Es wird riesig! Letztes Jahr sind bei der größten Klimamobilisierung aller Zeiten fast 700.000 Menschen auf die Straße gegangen. Und dieses Jahr wollen wir noch einen drauflegen!

Wenn Hunderttausende von uns an Events in Städten rund um den Globus teilnehmen, zeigen wir unseren Politikern bei ihrem Treffen in Paris, dass unsere Bewegung nicht ignoriert werden kann, und dass wir ein ambitioniertes Klimaabkommen erwarten. Und dazu zählt ein weltweiter Vorsatz, auf 100% saubere Energie umzusteigen!

Klickt hier, um dabei zu sein und ein Event in eurer Nähe zu finden .“

 

„Wie viel Zeit wir uns nehmen, ist eine politische Machtfrage“ Fünf Fragen an den Philosophen und Kulturhistoriker Rüdiger Safranski.

15. Oktober 2015, Von Johan Schloemann, SZ

Wir Menschen sollten uns dem Zeit-Diktat moderner Technik nicht beugen, findet Rüdiger Safranski. Ein Gespräch über den Wert der Langeweile – und die gefährliche Geschwindigkeit der Finanzmärkte.
„… Aber der Uhr entkommen Sie doch auch nicht. Was macht die Uhr mit uns, mit der Zeit?

Die Uhr bewirkt die Vergesellschaftung der Zeit. Die vergesellschaftete Zeit stimmt aber oft nicht mit unserer eigenen Zeiterfahrung überein – und auch nicht mit unseren körperlichen Rhythmen. Bei ihren Aufständen in den englischen Fabriken haben die Arbeiter im 19. Jahrhundert nicht nur die Maschinen angegriffen, sondern auch die Fabriksuhr. Und unsere Kinder gehen morgens immer noch zu früh zur Schule, obwohl eigentlich alle wissen, dass das falsch ist….“  Zum Interview.

Die Richter des Internets. Urteil des Europäischen Gerichtshofs ist „sensationell“. Kommentar von Heribert Prantl, SZ.

6. Oktober 2015, Von Heribert Prantl
Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs wird in die Geschichte eingehen. Die Richter kuschen nicht vor den digitalen US-Giganten. Sie urteilen spektakulär, mutig, gar sensationell.
Dieses Urteil wird in die europäische Geschichte eingehen als das Urteil, das nicht kuschte vor der US-amerikanischen Marktmacht und das nicht zauderte vor den Giganten des Internets. Dieses Urteil ist spektakulär. Es ist mutig. Es ist wichtig. Es ist grundstürzend. Es ist eine Sensation…  Zum Kommentar.

Gegensätzliche Grundwerte in Europa und USA: Amerikas andere Freiheit. Ein Kommentar von Andrian Kreye, SZ

7. Oktober 2015, SZ

Kern der Ratlosigkeit ist eines dieser seltenen grundsätzlichen Missverständnisse zwischen Europa und Amerika. Denn in der Regel handelt es sich hier doch um zwei sehr ähnliche Kulturen. Ganz buchstäblich – Amerikaner und Europäer hören dieselbe Musik, sehen dieselben Filme, tragen dieselbe Kleidung, verfechten die Demokratie. Hin und wieder aber zeigt sich, dass die beiden Gesellschaften sehr unterschiedliche, in diesem Fall sogar gegensätzliche Grundwerte haben. Zum Kommentar.

Braunschweigische Landeskirche: Beschluss zur Schaffung von Gestaltungsräumen geht an „Wirklichkeit der Kirchengemeinden nicht haarscharf, sondern meterweit vorbei.“

10/2015, Die Kolchos-Synode im Mai 2015

von Dietrich Kuessner

aus: Alternatives aus der/ für die Braunschweiger Landeskirche

Kirche von Unten Nr. 137 – August 2015

Die Landeskirche soll sich laut Gesetz vom 15. Juli 2015 regional in Gestaltungsräume aufgliedern, diesen wird eine Anzahl von Pfarrerinnen und Pfarrern zugeteilt, die von den jeweiligen Pröpsten in den Gestaltungsräume verteilt werden. Das ist eine undankbare Aufgabe von Mangelverwaltung, denn es schrumpfen nicht nur die Gemeinden mitgliedermäßig, sondern es bleiben auch die Pfarrerinnen und Pfarrer aus. Sie fehlen schon jetzt an allen Ecken und Kanten. Das Problem der Landeskirche sind nicht schrumpfende Kirchengemeinden vor allem auf dem Lande, sondern die auffälligen Vakanzen auf dem Lande. Großmundig wird seit Jahren verbreitet, man wolle durch neue Maßnahmen gerade die Versorgung auf dem Lande gewährleisten. Die Wirklichkeit beweist das Gegenteil.
Ende Mai beriet nun die Landessynode über den vorgelegten Gesetzestext, nicht darüber, wie man den Vakanzen zu begegnen gedenke. Der Bischof meinte in seinem ersten Bischofsbericht, die Vakanzen machten ihm Sorge. Das ist zu wenig…  Zum Synodenbericht.

Erfahrungen von PfarrerIn mit kirchenleitendem Handeln: Gesundheit klein gekriegt

10/2015, Hess. Pfarrerblatt,

Leserbrief von Pfr. i. R. Gerhard Roos, Stadland
zu OKR/Personaldezernent Jens Böhm/EKHN: „was kommt den da auf uns zu?“

Unsere Generation hat die Kirche verändert, ist aber auch durch deren Tradition und Strukturen stark verändert worden. Der „Anpassungsprozess“ der Revolutionäre, den Jens Böhm im „Ausblick“ anspricht, war von der erschreckten Administration sichtlich beabsichtigt. So wurde mein Dienstauftrag binnen sieben Jahren drei Mal stark modifiziert, teilweise drastisch erschwert. Den jeweiligen nicht nur „heimlichen Revolutionär“ hat der „unerforschliche Ratschluss der Kirchenleitung“, wie mein Großvater gerne ironisch zu sagen pflegte, selten klein gekriegt, lediglich seine Gesundheit. Hoffentlich geht die aktuelle kirchliche Administration mit der „Generation Y“ behutsamer um!. Mehr dazu, vgl. S. 27+28.

 

Erinnerungen aus und an die Zeit flacher Hierarchien und starker Basisfunktionen in der Kirche.

10/2015, Erinnerungen eines Oldtimers von Axel Lang

Im Herbst 1969 hat mein Vikariat in Ahlshausen/Propstei Bad Gandersheim begonnen. (Zuvor hatte ich ein halbjähriges Vikariat in Helmstedt absolviert und danach wieder in Göttingen im Septuaginta-Unternehmen gearbeitet und mich auch an einer Doktorarbeit versucht.) Mit Frau und zwei Kindern war der Umzug von Göttingen vonstatten gegangen. Mein Mentor war der Nachbarpfarrer in Opperhausen. Ihn habe ich zweimal kurz gesehen, bei meinem Antrittsbesuch und vor seinem Abschied, und einmal etwas länger zwischendurch, da hat er mich besucht und mir bei einigen Schnäpsen von seiner ersten Amtszeit erzählt.  Zum Rückblick.

Die Familiensynode in Rom wird auch das protestantische Familienbild beeinflussen

Thomas Schirrmacher wird die Familiensynode in Rom als Vertreter für die Evangelikalen besuchen. In einem Interview mit der Deutschen Welle spricht er über die Probleme die verschiedenen Lebensrealitäten der Katholiken in einem Standpunkt zu bündeln. Für die evangelischen Kirchen wird das Spektrum der Meinungen noch einmal vielfältiger. Die Einladung zur Synode ist für Schirrmacher wichtig: „Und so wie das, was die Protestanten machen, die Katholiken mehr beeinflusst, als ihnen manchmal lieb ist, ist das umgekehrt natürlich genauso.“

Bischofssynode in Rom. Beitrag von Erzbischof Heiner Koch.

08.10.2015
Auf der Bischofssynode in Rom hat am vergangenen Montag (5. Oktober 2015) Erzbischof Dr. Heiner Koch (Berlin) zum ersten Kapitel des Instrumentum laboris gesprochen. Wir dokumentieren seinen Redebeitrag vor der Synode:

Zu Punkt 28 des Instrumentum laboris:

…zwischen 20 und 30 Jahre alt. Es ist das Alter, in dem junge Menschen heiraten und eine Familie gründen. Viele von ihnen wollen allerdings nicht heiraten und leben unverheiratet zusammen. Das hat bei vielen nichts mit Unverbindlichkeit oder fehlender Moral zu tun. Die Institution und die Tradition Ehe wird als nicht lebensnotwendig eingestuft…

Zu Punkt 35 des Instrumentum laboris:

…40 Prozent der Ehen, die Katholiken in meinem Erzbistum eingehen, sind Ehen mit einem Partner oder einer Partnerin, die einer anderen Konfession angehört. Solche Ehen sind im ökumenischen Geist eine besondere Herausforderung und Chance. Diese Familien erwarten von uns ein ermunterndes Wort. In Abschnitt 28 des Instrumentum laboris sind sie deutlich zu schwach berücksichtigt…
Mir wird immer wieder deutlich, dass die Frage der Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zur Eucharistie nicht in erster Linie eine Frage nach der Unauflöslichkeit des Sakraments der Ehe ist. Für viele Menschen stehen in dieser Frage die Kirche und ihre Barmherzigkeit in Frage….

Zu Punkt 24-27 des Instrumentum laboris:

… Drastisch wie sonst selten auf der Welt ist ihre Zahl in Deutschland zurückgegangen, ein wesentlicher Grund für unsere demographischen Sorgen. Ihre finanzielle Sicherung, die ungenügende Anerkennung der erzieherischen Leistung der Eltern in unseren Sozialversicherungen und die schwierige spätere Wiedereingliederung ins Berufsleben stellen große Ärgernisse dar. …  Der vollständige Beitrag.