07/2015, Pressetext:
Zehn Wochen hat Martin Luther auf der Wartburg gebraucht um das Neue Testament zu übersetzen. Bis zu 12 Jahre haben DDR-Bürger auf die Auslieferung eines PKW Marke „Wartburg“ warten müssen. „Was lernt uns das?“ (W.Ulbricht). Vielleicht: Bibel geht schneller als Auto? Trotzdem wollen mehr Leute ein Auto als eine Bibel. Obwohl das Warten doch heute so aus der Mode gekommen ist! Schnell muss heute alles gehen: Fast-Food, Highspeed-Internet, Überholspur-Leben, manche sind so fix, dass sie den Termin der eigenen Beerdigung verpassen („das passt mir jetzt gerade gar nicht…..“). Aber: „on the long run we are all dead“ (J.M.Keynes) und dann zeigt es sich, ob das Auto oder die Bibel die bessere Kaufentscheidung gewesen ist.
In ihrem 10. Programm traktieren Hans-Joachim Greifenstein und Clajo Herrmann wieder die ganz großen Fragen der Menschheit: Die Zukunft der Reformation, die Volatilität des Zeitbegriffs und was „Ei gude wie?“ auf lateinisch heißt. Nutzlostheologische Wortakrobatik wechselt sich ab mit oxfordhessischer Sinnaskese und am Ende soll der Besucher kopfschüttelnd nach Hause gehen und ergriffen vor sich hinmurmeln: „Eieieieiei – was war des en scheene Abend“.