Papst Franziskus entschulidgt sich für „unmenschliche Verhaltensweisen“ bei den Waldensern.

22.06.15, Von Florian Stark, DIE WELT
Papst entschuldigt sich für Mordbefehle Lange wurden die Waldenser von der Kirche verfolgt, Kreuzzüge wurden zu ihrer Auslöschung aufgeboten. Jetzt hat sich Papst Franziskus für die „unmenschlichen Verhaltensweisen“ entschuldigt.  Zum Artikel.

Ein Gedanke zu „Papst Franziskus entschulidgt sich für „unmenschliche Verhaltensweisen“ bei den Waldensern.

  1. Joachim Kretschmann

    Vergebung ohne Einsicht?

    Wer verstehen will, worum es bei der leidvollen Geschichte der Waldenser geht, muss wissen, was die Anklagen der Katholischen Kirche gewesen waren.
    Nicht erst seit Luther gibt es Bibeln in einer Landessprache, nein allen voran die Waldenser waren es, die auf ihren Wanderschaften und leider allzu oft auf der Flucht vor den Söldnern Roms Bibelteile, ja selbst ganze Bibeln nach penibler Übersetzungsarbeit in zahlreichen Sprachen unters Volk brachten, zumal die Priester die Bibel einzig in Latein vorlasen, was der gemeine Mann nicht verstand und somit dem damit einher gehenden Machtmißbrauch der damaligen Kirche ausgeliefert war.
    Doch nicht allein dieser „Todsünde“ hatten sich die Waldenser schuldig gemacht, noch viel „schlimmeres“ stand auf ihrer Todesurteilsurkunde: Sie hatten es gewagt, sich an das Wort Gottes zu halten, statt der antibiblischen Doktrin der Kirche zu folgen, indem sie gemäß Apg. 2, 46 das Abendmahl gemeinsam feierten als Gedächtnismahl, wie es Jesus geboten hatte. Sie betonten, dass es dem Wort Gottes widerspricht, wenn ein Priester bei der Eucharistie die Oplate in „realen Leib Jesu“ und den Wein in „reales Blut Jesu“ verzaubert, obwohl nach Hebr. 9, 12 und 10, 10 – 17 Jesus „ein für allemal“ ein ewig gültiges Opfer für uns dar gebracht hat. Wo aber kein Opfer mehr nötig ist, da auch kein Priester als angeblicher „Alleinvermittler göttlicher Gnaden“!
    Auch verneinten die Waldenser jegliche „Anrufung Marias und der Heiligen“, da es nur einen Fürsprecher für die Gläubigen gibt, Jesus Christus, welcher nach Römer 8, 34 „zur Rechten Gottes sitzt und für uns eintritt!“.
    Diese drei „Ketzersünden“ rüttelten an den Grundfesten der Katholischen Kirche – und tun es noch, da sich diese Lehren abseits der Heiligen Schrift bis Heute nicht einen Deut der Wahrheit genähert haben, sondern der Papst nun versucht, andere Kirche mit in sein Boot zu nehmen, d.h. sie zu dulden, indem er sie „anerkennt“.
    Die Waldenser spielten für ganz Mitteleuropa und so auch für Böhmen eine Rolle, da sie vor den Schergen Roms bis dorthin geflohen waren, um im Untergrund zu wirken. Nach der Verbrennung von Jan Hus vereinigten sie sich mit dem pazifistischen Teil der Hussiten zur Gemeinschaft der Böhmischen Brüder, von welcher u.a. auch die Herrenhuter Brüdergemeinde ihre Wurzeln herleitet.
    Gerne verweise ich zur Vertiefung der Thematik auf das Buch „Licht in der Finsternis“ des Leiters des Internationalen Bibelinstituts in Alsbach-Hähnlein, ISBN 978-3-7751-5128-3 beim SCM Hänssler-Verlag.
    Passend dazu von Peter Hoover das Buch „Feuertaufe“, ISBN 3-935992-23-8 im Down to Earth Verlag Berlin, da die Historie der Täuferbewegung in Punkto Glauben und Verfolgung dem der Waldenser in nichts nachsteht!

    Am Ende jedoch bleibt die Frage im Raum stehen: Kann es wahre Vergebung ohne Einsicht und Änderung des falschen Weges geben?

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