10/2015
Rezensent Stefan Müller-Teusler
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Die Ökonomisierung des Sozialen, so die Überschrift des dritten Kapitels, wurde endgültig eindeutig sichtbar mit Einführung der Pflegeversicherung, denn auf einmal konnten (und sollten) private Anbieter und Konzerne gewinnorientiert Dienste am Menschen leisten bei gleichzeitig gedeckelten Vergütung. Das Kostenerstattungsprinzip wurde zugunsten der Philosophie des Preises aufgegeben. Außerdem wurde nicht der tatsächliche Aufwand (Zeit) vergütet, sondern die Quantität. Auch die freie Wohlfahrtspflege unterwarf sich diesen Wettbewerb und brachte damit neue „Typen“ hervor, die in Leitungspositionen sich als Wirtschaftsbosse währten. Das gipfelte in der Dienstwagen-Maserati-Affäre der Berliner Treberhilfe, die ein (völlig übertriebenes) Symptom neoliberaler Mechanismen darstellte. Ergänzend kommt hinzu, dass sich ein neuer Sprachgebrauch einstellte: auf einmal ging es um „Kunden“ (und um „Optimierung von Leistungen“). In der Politik setzte sich diese neoliberale Logik fort, indem Langzeitarbeitslose quasi ausgegrenzt wurden, weil sie keine (subventionierte) Beschäftigung mehr erhielten… Mehr dazu.