„‘begabt leben – mutig verändern‘. Chancen für die Kirche in ländlichen Räumen“. Bischof Dröge stellt Reformvision einer downgesizten Kirche der Zukunft vor der Synode der ELK Bayern vor.

Bischof Dr. Dr. h.c. Markus Dröge
Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
Vortrag Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern,
19. April 2016, Ansbach

3. Die dritte Strukturveränderung: Neudefinition der Parochialität
Noch einen Schritt weiter geht ein Konzept, das in der Mecklenburgischen Kirche entstanden ist und ähnlich auch in der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Es ist das Konzept der sogenannten „Gemeinden der Nähe“. Dieses Konzept ist insofern noch radikaler, als es die Realität ernst nimmt, dass in manchen ländlichen Regionen grundsätzlich nicht mehr flächendeckend Gemeindearbeit angeboten werden kann. Das Parochialprinzip bezieht sich nur noch darauf, dass ein Pfarramt für die Seelsorge und die Kasualien zuständig ist. Pfarrerinnen und Pfarrer werden von der Aufgabe befreit, Gemeindeaufbau in der Fläche zu betreiben. Gemeindeaufbau wird nur noch schwerpunktmäßig gestaltet. Gottesdienste finden nur noch statt, wo Gemeindeglieder dies dezidiert wünschen und dafür selbst Verantwortung übernehmen. „Gemeinden der Nähe“ sind dann solche Gemeinden, die sich entweder funktional (also durch Übernahme einer bestimmten Aufgabe) oder lokal gründen, das heißt dort, wo Christinnen und Christen aktiv Verantwortung übernehmen.

Manchen fällt es dann trotzdem schwer, die notwendigen Veränderungen einzuleiten. Die Sorge ist zu groß, Selbständigkeit zu verlieren. Andere aber gehen schon sehr frühzeitig verantwortungsbewusst die Aufgaben an, weil sie sehen, dass sie an die nächste Generation denken müssen. Letztlich sind es die viele guten, gelungenen und mutmachenden Beispiele von Reformen, die sich herumsprechen und die dann motivieren, die notwendigen Herausforderungen zu bewältigen. …

Der vollständige Vortrag.

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