Versuchen, den Bestand zu halten. Interview mit Prof. Detlef Pollack über die zunehmende Konfessionslosigkeit und wie die Kirchen darauf reagieren sollten

09/2016, Zeitzeichen

Gespräch mit dem Münsteraner Religionssoziologen Detlef Pollack über die zunehmende Konfessionslosigkeit und wie die Kirchen darauf reagieren sollten

DETLEF POLLACK: Davon bin ich überzeugt. Wir haben ja sehr gute Studien zur Entwicklung der Kirchenmitgliedschaft in den vergangenen 40 Jahren. Und die Vorstellung ist falsch, der Austritt von distanzierten Mitgliedern würde für die Kirche einen Reinigungsprozess bedeuten, der nur diejenigen übrig lässt, die viel mit dem Glauben anfangen können und ihn intensiver leben wollen. …
DETLEF POLLACK: Ja. Ich habe manchmal das Gefühl, dass Kirchenleute aus einer gewissen theologischen Überheblichkeit heraus meinen, dass eigentlich alle Menschen religiös sind, und die Kirche sie nur noch entdecken muss. Und dann bemüht man sich eher um die, die nicht oder nicht mehr zur Kirche gehören, statt um die Mitglieder…

Wenn die Christen in Deutschland eine Minderheit werden, ist das zu ihrem Vorteil oder Nachteil?

DETLEF POLLACK: Das ist ein Nachteil. Der Glaube ist ja etwas sehr Unanschauliches und bedarf daher immer wieder der Bestätigung durch andere. Das heißt, der Einzelne ist stärker im Glauben, wenn er mit Menschen zusammenlebt, die eine ähnliche Überzeugung vertreten…

Das vollständige Interview.

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