Baden: Liegenschaftsprojekt der Landeskirche.

10/2016, Pfarrverein Baden, „Aus der Pfarrvertretung“

Das Liegenschaftsprojekt der Landeskirche hat das Ziel, den Gebäudebestand der Landeskirche zukunftsfähig zu machen; d.h. dafür zu sorgen, dass die rund 3000 Gebäude der Kirchengemeinden bis 2020 analysiert werden und ein Konzept für die zukünftige Nutzung erstellt wird. Hintergrund dieses Vorhabens ist der erwartete Rückgang der Einnahmen ab 2025, weswegen der Gebäudebestand um 30% reduziert werden soll …
vgl. S. 392

Anm. F.S: Erstaunlich, dass dieser Narrativ noch immer funktioniert: Auf der Basis langfristiger Prognosen wird in der Kirche schon heute, in vorauseilendem Gehorsam, aus Angst vor der Zukunft, aus ideologischer Verblendung oder Instrumentierung, aus… der Abbau betrieben. Von Personal, von…, und selbstredend von Immobilien.

Heute schreiben wir das Jahr 2016. Dieser Narrativ und dies Konzept hat also schon einen langen Bart. Erstmals wurde es eingesetzt im Jahr 1998, damals vom Abteilungsleiter Bau- und Liegenschaften der EKHN. Er schrieb alle Gemeinden an mit der Aufforderung, 20% ihres Gebäudebestandes abzubauen. Grund? Drei mal darf man raten: Finanzknappheit.

Um nicht missverstanden zu werden: eine Organisation wie die Kirche muss auch den Gebäudebestand verändern. Wenn die auf der Basis von Analysen erfolgt, ist das schon ein enormer Fortschritt im Vergleich zu den oft recht willkürlichen Entscheidungen aus früheren Zeiten. Wenn solche Entscheidungsprozesse auf der Basis von – möglichst – realen Daten erfolgen, ebenfalls. Denn das ist ja die Gefahr bei der Umstellung auf die Doppik: dass von dort her eine Entscheidungsbasis in Immobilienfragen geschaffen wird, die mit den realen Gegebenheiten oder auch mit den eigentlich erforderlichen Strategien der Organisation gar nicht übereinstimmt.

Soweit erst mal: so gut! Allerdings macht beim Badischen Projekt die Zielvorgabe stutzig: da wird denn offensichtlich doch zu einlinig in Ausgaben und Einnahmen gedacht. Ein ganzheitliches kirchliches Immobilienmanagement, wie von mir bereit 2004 entwickelt, wäre dann wohl doch etwas anderes.

 

 

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