Prospekte halten niemanden in der Kirche

9.6.2017 Kirche+Leben

Kirchenaustritte fallen nicht vom Himmel. Es ist meistens nicht die Kirchenesteuer, die den Ausschlag zum Austritt gibt. Eine Studie des Bistum Essen suchte nach Gründen für Kirchenaustritte. Das Ergebnis, die meisten Personen, die sich für einen Bruch mit der Kirche entscheiden, wurden vorher schon nicht von der Kirche erreicht. Ein weiterer Grund nicht in Werbeprospekte, sondern in Personal zu investieren.

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Ein Gedanke zu „Prospekte halten niemanden in der Kirche

  1. Gerhard Kuppler

    Man kann sich nicht nur die Prospekte sparen, sondern auch derlei dümmliche, kostenträchtige Umfragen – z.B. der Austrittsgrund „Unzeitgemäßes Erscheinungsbild“ (Priester, Frauen, enge Moral der rk Kirche) – die ev. Kirche hat das gewünschte zeitgemäße Erscheinungsbild und doch treten mehr Evangelische aus ihrer Kirche aus. Man muss endlich aufhören, so zu tun, als ließe sich der Mitgliederschwund durch irgendeine Aktion stoppen. Die Kirche, bei der man bald nach der Geburt durch die Taufe Mitglied wird, ist ein Modell aus vorpluralistischen Zeiten. Die gewünschte Mitgliederbindung ist nicht zu schaffen – wenn alle in den Gottesdienst gehen würden, müsste jeder Pfarrer 5 – 10 mal am Sonntag Gottesdienste halten, wenn man alle durch Angebote binden wollte, gälte das noch viel mehr – flächen/mitliederdeckend ist das unmöglich und sogar schädlich, weil sich die ganzen Kräfte auf nur wenige Prozent der Mitglieder konzentrieren, egal wie gut besucht die Angebote auch immer sein mögen.
    Man muss aufhören, wie das Kaninchen auf die Schlange auf die Austritte zu starren, sondern einfach dankbar sein, dass es noch so viele Mitglieder gibt, die die Kirche finanziell tragen, ohne viel von ihr zu wollen. Mit der Kirche ist es ein wenig wie mit dem Krankenhaus: jeder weiß, dass man es braucht und jeder ist froh, wenn er es nicht braucht. Die Kirche, egal welcher Couleur, muss einfach das Ihre tun, die Liebe Gottes zu den Menschen buchstabieren, leben, da sein für die Menschen. Wer dauernd über Austritte debattiert, redet vom Rand und nicht von der Mitte, die zusammen hält. So macht man Kirche vollends kaputt.

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