10/2017
…Schorlemmer: „Wir bleiben unruhig angesichts vieler Missstände“
Leipzig/Wittenberg (epd). Der frühere Leipziger Thomaskirchenpfarrer Christian Wolff und der Wittenberger Theologe Friedrich Schorlemmer haben ihre Kritik am Reformationsjubiläum und dem Zustand der Kirche verteidigt…
Man kann die beiden Autoren nur unterstützen. Aber das reicht nicht. Die Analyse ist umfassend. Die Ziele definiert. In den 60iger Jahren schrieb ein holländischer Soziologe im Blick auf die Kirche vom „Gespenst ihrer Entbehrlichkeit“. Das zielte auf ihre Strukturen. Wir haben gelernt, von „häretischen“ Strukturen zu sprechen. Kirche ist nicht evangeliumsgemäss aufgestellt. Was wäre der erste Schritt, aus der „babylonischen Gefangenschaft“ volkskirchlicher Strukturen aufzubrechen mit all den genannten Zielen? Dazu schweigt das Papier. Die Radikalität bleibt scheinbar und ist leicht als ungerecht und von oben herab zu denunzieren. Kirche wird bescheiden werden müssen und ihre Frriedens- und Versöhnungsbotschaft in einen vielfältigen gesellschaftlichen Diskurs einbringen. Der Apparat und die Pfründen stehen als erste im Weg.