GESCHRIEBEN AM 12. NOVEMBER 2017 VON CM
Die Fragen stellte Christian Modehn
Ich möchte provozierend fragen: Hätte das Reformationsgedenken die liberale Theologie thematisiert, wäre vielleicht die Idee einer Zweiten Reformation deutlich geworden?
…Wovon liberale Theologie ausgeht, ist, dass Menschen grundsätzlich leben wollen, und sie wollen, dass ihr Leben gelingt. Liberale Theologie tritt deshalb energisch für die Beseitigung von Lebensumständen ein, durch die Menschen daran gehindert werden, sich selbstbestimmt entfalten und ein Leben in Würde und Freiheit führen zu können. Die Menschenrechte und die in sie eingeschriebene Religionsfreiheit sind ihr Credo. Ihre Leitfrage ist nicht mehr die nach dem gnädigen Gott, sondern die nach echtem, befreitem Leben….
Dem stimme ich vollkommen zu. Was gehört zu solch einem echten, befreiten Leben? M.E. auch das Gefühl dazu zu gehören, wertgeschätzt zu sein. Insofern brauche ich durchaus auch einen gnädigen Gott, Erfahrung von Barmherzigkeit – gerade in unserer Zeit der Brutalität, des gnadenlosen Konkurrenzkampfes