26. April 2018, Süddeutsche;
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Wer die einst geführten Debatten um die „Heiligkeit“ des Kreuzes kennt, kann sich über die Gedankenlosigkeit, mit der das leitende Personal der Kirchen die Deutungskompetenz über das Christliche Politikern überlässt, nur wundern. Zu guter Religion gehören Andacht und Ehrfurcht, Nachdenklichkeit und Selbstbesinnung. Das Kreuz im „Eingangsbereich“ des Landratsamtes, zwischen Pförtnerloge und dem Glaskasten mit Mitteilungen der Mitarbeitervertretung, wird der weiteren Entwertung religiöser Symbole Vorschub leisten – eine gewiss unheilige Entwicklung.