STUTTGART. Eine radikale Aufgabenbeschränkung empfiehlt der evangelische Theologieprofessor Michael Herbst (Greifswald) Kirchengemeinden und christlichen Gemeinschaften. Sie sollten sich fragen, welche Aktivitäten sie für unaufgebbar halten, und alles andere zurückstellen, sagte der Direktor des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung der Universität Greifswald beim Leitungskongress für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter am 27. Januar. Jede Gemeinde müsse mit wenigen Sätzen ausdrücken können, wie sie den allgemeinen kirchlichen Auftrag umsetzt, Menschen mit Jesus Christus in Kontakt zu bringen. Nötig seien präzise Beschreibungen, die „etwas anderes“ seien als mühsam formulierte Leitsätze wie „Unsere Gemeinde bezeugt der Welt die Liebe Gottes“. Beispielsweise könne es heißen: „Wir haben die Aufgabe, in diesem Viertel besonders den sozial schlecht gestellten Kindern und Jugendlichen Gottes Liebe zu bezeugen, indem wir ihnen Schularbeitenhilfe, Spiel- und Sportangebote und persönliche Betreuung anbieten und indem wir ihnen bezeugen, dass sie für Jesus unaufgebbar sind. So hoffen wir, dass auf Dauer auch ihre Familien gewonnen werden. Mit ihnen wollen wir die Gemeinde bilden und die Gottesdienste gestalten, die zu diesem Viertel passen.“ Herbst hält drei konkrete Aufgaben für ausreichend.
Professor rät: Gemeinden sollen Aufgaben radikal beschränken!
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