Dr. Matthias Burchardt, Uni Köln
Spätestens seit Michel Foucaults Analysen zum Panoptismus ist der Zusammenhang von Sichtbarkeit und Macht offenkundig. Unter dem Zauberwort des ›Monitorings‹ expandiert das Regime des Ökonomismus in alle Lebensbereiche, etabliert Rechenschaftspflichten und Berichtswesen, verkürzt qualitative Phänomene auf quantitative Darstellungen in Zahlen und etabliert das Kriterium der Effizienz und Steuerungsmodelle via Kennziffern, so geschehen in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen im Namen von New Public Management. Dass diese inzwischen ubiquitäre Form des Wirtschaftens im ›neoliberalen‹ Geiste von Milton Friedmann und Gary S. Becker noch nicht einmal die Kriterien sinnvoller Ökonomie erfüllt, ist inzwischen offenkundig, da der Ökonomismus keine Güter oder Lebensfelder (OIKOS) bewahrt oder hervorbringt, sondern diese im Umschlag der kreativen Zerstörung liquidiert. Zum Artikel.