Neoliberales Personalmanagement verteidigt Bastionen: EKiR vor der Landessynode in Ahrweiler

Wenige Tage sind es noch bis zur Synode und es ist still geworden. Ruhe vor dem Sturm? Wohl eher Resignation. Wie wurden im Herbst noch Erwartung und Hoffnung geweckt auf gleich mehreren Veranstaltungen: Der Rheinische Pfarrertag, Kirchenleitung im Gespräch und das Papier „Zeit fürs Wesentliche“ stellte dem Bodenpersonal endlich lebbare und EU-Gesetzeskonforme Arbeitsbedingungen in Aussicht. Endlich ernst genommen, endlich entlastet vom Zwang, vor Ort ungeschützt zerrieben zu werden. Mittlerweile ist die Erleichterung jedoch zerplatzt wie eine Seifenblase. Wochenstundenzahlen sind zurückgenommen, die Gremien werden erneut bis 2015 (!) um Stellungnahmen gebeten, obwohl die z.T. schon vorliegen (Pfarrvertretung) oder zurückgenommen wurden (Landeskirche). Als Termin für die Vorlage eines „Vorschlags“ (!) steht jetzt 2017 im Raum. Ich fühle mich im Stich gelassen von einer Kirchenleitung, die auch im Weihnachtsbrief wieder von dem Recht der Begrenztheit eigener Ressourcen spricht. Bei Finanzen darf und muss und kann es jetzt schnell gehen – im Hinblick auf das Personal hingegen darf selbst die Sicherstellung von Arbeitsverhältnissen, die der Salutogenese entsprechen (oder zumindest dieser nicht widersprechen), trotz deutlicher Problemanzeige noch Jahre dauern.
Der prognostizierte und teilweise berechnete Strukturwandel wird sich in der Fläche der EKiR weder gleichzeitig noch gleichmäßig vollziehen. Manches, was in Düsseldorf, Wuppertal, Köln – wenn überhaupt – tatsächlich erst 2030 Realität wird, ist in anderen Gegenden längst Wirklichkeit. Wir brauchen vor Ort kirchenleitende Unterstützung bei der Vereinbarung lebbarer und tragbarer Strukturen. Wir brauchen die Unterstützung jetzt und nicht erst in ein paar Jahren.
Grundsätzliche Regelungen brauchen und verdienen Zeit. Für die Jahre dazwischen sollte zumindest über eine Interimslösung inkl. Anlaufstelle nachgedacht werden. Andernfalls drohen uns bei den gegenwärtigen Arbeitsbedingungen noch weitere – freiwillige und unfreiwillige – Vakanzen und das unlängst genannte Anwerben zusätzlicher Pfarrpersonen zur Entlastung aller wäre zumindest mit einem deutlichen Fragenzeichen zu versehen.
Ratlose Grüße am 2. Weihnachtstag. Zum Blog.

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