von Alexander John.
Als ich kürzlich einen Artikel über atheistische Gottesdienste in Großbritannien las, war ich überrascht.
Vielleicht ist es ein skurriles Faktum, über das ich einfach nur schmunzeln sollte. Aber eventuell ergibt sich auch mehr aus der Tatsache, das Menschen, die nicht an einen Gott glauben wollen dennoch einen Gottesdienst feiern wollen.
Man könnte der Auffassung sein, dass in gut 2000 Jahre Tradition ein solides Versammlungskonzept entwickelt hat, das auch über den Rahmen des christlichen Gottesdienst wirkt. Wenn immer wieder der sonntägliche Gottesdienst schlecht geredet wird und nahezu seit einhundert Jahren wird immer wieder behauptet diese Betätigung des Christentums stehe vor dem Aussterben. Die stärken dieses Konzeptes werden nur selten gewürdigt. Wenn sogar Atheisten die Form übernehmen muss es auch Stärken geben, die viel zu selten in der kirchlichen Diskussion auftauchen.
Auf der anderen Seite, macht es stutzig, das es möglich erscheint einen Gottesdienst ohne Gott zu feiern. Manchmal zu Feiertagen oder Kasualien habe ich Gottesdienste erlebt, in denen man sich versuchte an die wenig oder kaumgläubigen im Publikum anzubiedern. In der Predigt ging es dann um allgemeine Lebensweisheiten und kaum um das Evangelium. Vermitteln einige Gottesdienste so wenig von ihrer zentralen Botschaft, das sie sich einfach ihres zentralen Inhalts entledigen können?
Unsicher bin ich mir auch, was es für die Besucher dieser Gottesdienste bedeutet. Sehnen sie sich nach einer Form der Gemeinschaft, die Kirche versucht zu geben? Oder sehnen sie sich nach etwas Anderem?
Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht wissen Sie es.