Interview mit Friedrich Schorlemmer zur 25. Wiederkehr der friedlichen Revolution in der DDR: „Jeder Einzelne hat sein Leben gefährdet“

14.04.14, Berliner Zeitung BZ


Herr Schorlemmer, es soll am 9. Oktober eine große Gedenkveranstaltung in Leipzig geben – im Beisein des Bundespräsidenten. Joachim Gauck möchte den Akzent offenbar weniger auf den Tag des Mauerfalls setzen, sondern auf die Zeit davor. Wie finden Sie das?

Ganz ausgezeichnet. Der 9. Oktober muss in das Bewusstsein der gesamtdeutschen Öffentlichkeit kommen. Leider ist er nicht zum Nationalfeiertag geworden, sondern der 3. Oktober. Dabei gab es damals nur einen Staatsakt mit dem Aufziehen einer Fahne und Feuerwerk. Der 9. Oktober ist der Tag, an dem die Deutschen sich selbst und der Welt gezeigt haben, dass sie sich aus einer Diktatur befreien können – und das gewaltlos. Das ist ein Wunder, auch weil eine nach innen hoch gerüstete Diktatur friedlich den Löffel abgegeben hat. Das ist das Verdienst beider Seiten. Zur friedlichen Revolution gehören auch Egon Krenz und Hans Modrow. Denn der Bürgerkrieg war ganz nah. Zum vollständigen Interview BZ.

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