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Protest der Protestanten. Von Christoph Fleischmann.

24.01.2015, von Christoph Fleischmann, Publik Forum

Ein Gespenst geht um in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD): Bis 2030 könnte sie ein Drittel ihrer Mitglieder und die Hälfte ihrer Finanzkraft verlieren, so die Befürchtung. Formuliert wurde diese Prognose des Niedergangs ironischerweise in einer Schrift, die zum Aufbruch blasen wollte: In dem Impulspapier »Kirche der Freiheit« aus dem Jahr 2006. Es sollte zum »Wachsen gegen den Trend« aufrufen, aber die düsteren Prognosen waren wirkmächtiger. Und der zeitgleich und völlig geräuschlos verabschiedete »Erweiterte Solidarpakt« der Landeskirchen lehrte ebenfalls: Wenns ums Geld geht, vertrauen die Kirchenleitungen nicht auf das »Wachsen gegen den Trend«, sondern lieber auf das Schrumpfen mit dem Trend. Sie verpflichteten sich zu einer extrem sicherheitsorientierten Rücklagenpolitik: »Wir müssen viel Geld zurücklegen, besonders für die Pfarrpensionen, denn die schwachen Jahre liegen noch vor uns«, hieß es. Petition kann im Internet unterzeichnet werden Dem widersprechen nun engagierte Protestanten in einem Text, der in Worms verfasst wurde, wo Protestantisch-Trotziges ja zur Lokaltradition gehört. Das »Wormser Wort« steht als Online-Petition im Internet, jeder kann es seit dem Jahreswechsel unterzeichnen. Fast 500 Unterstützer hat es bislang gefunden. Es wendet sich gegen den durch die befürchtete Finanzknappheit initiierten Umbauprozess der evangelischen Kirchen. Die Autoren des Wormser Wortes wollen die Gemeinden stärken. Was zunächst konservativ klingt, kann durchaus vorwärtsweisend sein.

Zum Artikel.

Und im Deutschen Pfarrerblatt, Ausgabe 1/2015:

Wormser Wort: »Nein zum bisherigen Umbauprozess der Kirche durch die EKD«

Während des 73. Deutschen Pfarrertags in Worms im September 2014 traf sich der Verein »Wort-Meldungen« und verfasste nachstehende Resolution zum Reformprozess der EKD.