02.11.16, NZZ
In der Erklärung des Papstes und des Präsidenten des Lutherischen Weltbundes ist von «geistlichen und theologischen Gaben» die Rede, welche die Reformation gebracht habe. Das lässt aufhorchen.
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Allerdings hat Papst Franziskus, der in einem Interview bemerkt hat, die Ökumene auch jenseits der akademischen Theologie voranbringen zu wollen, eine solche Anerkennung nicht ausgesprochen, ja er hat in Lund das Wort «Kirche» auffällig vermieden und durchgängig vom «Lutherischen Weltbund» gesprochen.
Im Blick auf überzogene Erwartungen ist daher festzuhalten: Die gemeinsame Erklärung spricht von der «Sehnsucht» nach Abendmahlsgemeinschaft und betont die Dringlichkeit, die Frage theologisch entschiedener anzugehen. Das ist die klare Markierung eines Desiderats, aber noch keine Lizenz!… Zum Artikel.