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Ansehen der Religiösen im Sinkflug. Kommunizieren Christen (in den USA) ohne Gnade? Interview mit dem amerikanischen Bestsellerautor Philip Yancey

24.12.2014

… Frage:  Der Titel Ihres neuen Buches «Vanishing Grace» klingt nach einem Kontrapunkt zu Ihrem Klassiker «What’s So Amazing About Grace?» (Gnade ist nicht nur ein Wort). Hat sich etwas in Ihrer Wahrnehmung von Gnade geändert?

Philip Yancey: Offensichtlich schwindet Gottes Gnade nicht, aber in unseren Kirchen und Gemeinden tun wir uns schwer damit, sie weiterzugeben. Als ich «Gnade ist nicht nur ein Wort» schrieb, sorgte ich mich wegen der Zunahme der religiösen Rechten, der «Moral Majority» – weniger wegen ihrer Politik, sondern weil viele Leute dachten, dass Amerika dadurch wieder eine christliche Nation werden könnte, was immer das heisst. Ich sah hierfür einfach keinen Auftrag in der Bibel.

Schliesslich strich ich vieles von dem Material, das ich zum Verhältnis von Christen zur Gesellschaft zusammengestellt hatte, wieder heraus aus dem Buch. Später fand ich diese statistischen Angaben: 1996 hatten 85 Prozent der nicht religiösen Menschen eine positive Meinung über Christen. 2010 waren es nur noch 16 Prozent. Wir tun uns schwer damit, Gnade zu kommunizieren…

? Wie kommen wir weg von diesem negativ angesehenen Christsein?
Philip Yancey: Ich erkenne drei Menschentypen, die besonders effektiv darin sind, Gottes Gnade in einer zunehmend post-christlichen Welt weiterzugeben: Aktivisten, Künstler und Pilger…

In Hebräer, Kapitel 12, Vers 15 heisst es: «Seht darauf, dass nicht jemand Gottes Gnade versäume.» Wenn wir durchs Leben gehen und darauf achten, dass niemand Gottes Gnade verpasst, fallen wir auf. Und zeigen der Welt damit ein besseres Menschenbild.“ Zum vollständigen Text des Interviews.

Zum selben Thema: „Gnadenlose Postmoderne“, Vortrag von Prof. Christoph Schwöbel, Tübingen.