Unterdessen fordern Medienexperten vor dem Hintergrund der öffentlichen Lanz-Debatte einen Publikumsrat für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Der Fall sei allgemeiner „Ausdruck der Unzufriedenheit“, sagte die Leiterin des Erlanger Instituts für Medienverantwortung, Sabine Schiffer, am Freitag dem Berliner „Tagesspiegel“ (Online-Ausgabe).
Gemeinsam mit der Erfurter Medienwissenschaftlerin Christine Horz setzt sich Schiffer deshalb für ein größeres Mitspracherecht des Publikums ein. Ein erster Vorstoß ist die Online-Plattform „publikumsrat.de“, die derzeit noch im Aufbau ist.
Auf der Seite heißt es, derzeit habe das Publikum keine Möglichkeit, das Angebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mitzugestalten, was sich auch in der schwindenden Akzeptanz des Rundfunkbeitrags widerspiegele.
Die Rundfunkanstalten hätten es trotz 7,5 Milliarden Euro an Rundfunkbeitrag bislang versäumt, „die Gebührenzahler bei weitreichenden Entscheidungen wie der Wahl des Intendanten, Haushaltsplänen, aber auch grundsätzlichen Reform- und Strukturfragen oder zumindest dem Programm mitbestimmen zu lassen“.
Nach den Vorstellungen der Wissenschaftlerinnen sollte ein Publikumsrat „unabhängige Interessenvertretung“ und Mittler zwischen Publikum und Rundfunkanstalten sein. Ähnliche Institutionen gibt es in der Schweiz und beim österreichischen ORF. Mehr dazu.
Passend dazu in der Ev. Sonntagszeitung vom 31.01.14:
Der Autor Andreas Malessa nimmt die Mediengesellschaft ins Kreuzfeuer und lässt kaum ein gutes Haar an ihr. Von Dieter Fluck
LIMBURG. Der Hörfunk- und Fernsehjournalist Andreas Malessa aus Hochdorf bei Stuttgart bestritt den Auftakt zu einem dreiteiligen ökumenischen Seminar, das die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Limburg zum Jahresanfang unter dem Titel »Mut tut gut!« anbietet. Seinen Zuhörern vermittelte er Einblicke in die Absichten öffentlich-rechtlicher Fernsehanstalten und konkurrierender privater Anbieter. Zum Artikel.