Schlagwort-Archive: Anforderungen an den Pfarrberuf

Einige Anmerkungen zum Pfarrberuf. Von Profin. Ulrike Wagner-Rau

Fragmentarisch, aber nicht fragmentiert. Einige Anmerkungen zum Pfarrberuf im Anschluss
an Melanie Kirschstein und Gerard Minnaard von Ulrike Wagner-Rau, Professorin für Praktische Theologie an der Philipps-Universität Marburg in Junge Kirche.

… Drei Aspekte einer Professionalität
Der Praktische Theologe David Plüss aus Bern bestimmt das professionelle Profil des Pfarrberufs
durch drei Aspekte:
Zum ersten brauche der Pfarrer wie die Pfarrerin theologische Bildung, um dem kulturellen
Gedächtnisverlust in religiöser und historischer Hinsicht entgegenzuwirken…
Der zweite Aspekt pastoraler Professionalität ist die Persönlichkeit. Pfarrer und Pfarrerinnen
müssen glaubwürdige Repräsentanten ihrer Botschaft sein. Das heißt, dass zu ihrer Bildung auch eine religiöse Persönlichkeitsbildung gehört, in die sich ihre persönliche und geistliche Prägung durch den christlichen Glauben einschreibt…
Zum Dritten schließlich – so Plüss – brauchen der Pfarrer und die Pfarrerin religiöse Symbolisierungs- und Gestaltungskompetenz…

Zum Artikel. klicken Sie 1/2014  Artikel: Fragmentarisch, aber nicht fragmentiert [PDF] Ulrike Wagner-Rau

Pfarrerinnen und Pfarrer wozu? Thesen zu Aufgaben und zukünftiger Gestaltung des Pfarrberufs in der EKKW von Daniel Goldmann.

Thesen zu Aufgaben und zukünftiger Gestaltung des Pfarrberufs
in der EKKW von Daniel Goldmann, Direktor des Predigerseminars Hofgeismar
im Hess. Pfarrerblatt 2/2014.

Kommentar FS:

Zu Recht ist immer wieder davon die Rede, dass PfarrerInnen, insbesondere in der Gemeinde tätige PfarrerInnen,  von fachfremder, ungeordneten Tätigkeiten wie z.B. Verwaltungsarbeit entlastet werden müssten. So auch in diesem Beitrag.

Solche Beiträge übersehen häufig eine wichtige Differenzierung hinsichtlich „administrativen Tätigkeiten“. Die Differenzierung nach Entscheidungsphase und operativer Ausführungsphase/ Umsetzung. Bis zur Entscheidungsfindung muss der Pfarrer als Hauptverantwortlicher selbstverständlich an der Arbeit beteiligt sein, an der Informationsbeschaffung, der Erstellung des Konzepts etc.. Und zwar bei wichtigen Projekten federführend. Er/sie ist dafür verantwortlich, dass die Informationsbasis für die Entscheidung ausreichend ist. Und er/sie wird sich für die aus seiner/ihrer Sicht beste Lösung mit guten Argumenten einsetzen.
Wer davon befreit werden möchte, ist nicht Pfarrer (und „Manager“) im herkömmlichen Sinne, sondern Pfarragent. Vergleichbar den Agenten einer Versicherungsagentur. Dies wäre ein Konzept, das sowohl theologisch als auch praktisch erhebliche Probleme bereiten würde.
Das kann es also nicht sein. Dann bleibt: die Pfarrerin mit Entscheidungskompetenz. Aber
mit einem 100 prozentigen Support nach der Entscheidungsfindung bei der Umsetzung. Hier tut Entlastung Not! Hier ist sie hilfreich. Und hier muss man keine größeren Kollateralschäden befürchten. Vgl. zum selben Problemkreis auch  unseren Beitrag zum „Gemeindemanager“ in den Wort-Meldungen.de .