Schlagwort-Archive: Arbeitgeber Kirche

Gespräch mit dem Vorsitzenden des Verbands kirchlicher Mitarbeiter zum Arbeitsrecht in der EKHN: „Das Tagesgeschäft den Fachleuten überlassen“

09/2016
In der EKHN sind 11.128 Menschen hauptberuflich angestellt, mehr als die Hälfte davon in Kindergärten. Derzeit laufen neue Entgeltverhandlungen. Diese Verhandlungen um Gehälter, Urlaub und Arbeitsbedingungen finden nicht wie in der freien Wirtschaft üblich zwischen zwei autonomen Tarifpartnern statt (Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden), sondern in einer sogenannten „Arbeitsrechtlichen Kommission“, die je zur Hälfte aus Vertretern der „Dienstnehmer“ und der „Dienstgeber“ besteht. Die Vertreter der Beschäftigten werden nicht von diesen direkt gewählt und auch nicht über ihre gewählten „Mitarbeitervertretungen“ (MAV), sondern von Gewerkschaften und Mitarbeiterverbänden entsandt. Eine solche gewerkschaftliche Organisation ist der „VKM“ (Verband für Mitarbeitende in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und in der Diakonie in Hessen, e.V.). Im Interview erläutert dessen Vorsitzender Walter Roscher die Arbeit des VKM, strukturelle Probleme im kirchlichen Arbeitsfeld und seine Ideen für ein besseres Miteinander…. Mehr dazu

Die EKD auf dem Portal kununu, dem Portal zur Bewertung des Arbeitgebers

08/2016

In der zurückliegenden Woche stellten wir das Arbeitgeberbewertungsportal kununu vor. An den Ergebnissen orientieren sich besonders junge Menschen mit akademischer Ausbildung. Kirchliche Einrichtungen wie Landeskirchenämter werden dort bislang eher selten bewertet. Oder die Bewertungen sind mangels ausreichender Teilnehmerzahl nicht unbedingt repräsentativ. Dieser Fall lag beim ERV Frankfurt, dem Evangelischen Regionalverband Frankfurt, vor. Deutlich besser als der ERV schneidet auf dem Unternehmensbewertungsportal kununu die EKD ab. Mehr dazu.

kununu oder: Bewerten Sie Ihren Arbeitgeber (Kirche)!

Als hilfreiches Portal für qualifizierte Arbeitssuchende hat sich das Portal kununu etabliert.

Hier werden alle Arbeitgeber von allen Branchen von ihren MitarbeiterInnen bewertet. Die Kirchen sind als eigene Branche nicht mit eigener Rubrik vertreten. Bisweilen finden sich Einträge zu Kirche aber unter „Öffentlicher Verwaltung“, wie z.B. zum ERV, dem Ev. Regionalverband Frankfurt. In diesem Falle leider mit wenig schmeichelhaftem Ergebnis. Allerdings bei nur zahlenmäßig wenigen Einträgen. Das Ergebnis besitzt auf dieser Basis daher keine tragfähige Aussagekraft. Es müssten sich bei der Bewertung also mehr Mitarbeiter beteiligen.

Neue Rechtsträger können von entsprechenden MitarbeiterInnen selbst angelegt werden, etwa von den Landeskirchenämtern.

Da sich diese Plattform bei dem Akademikernachwuchs großer Beliebtheit erfreut, sollte man es Instrument der Arbeitgebersuche unbedingt berücksichtigen. Denn heute sind nicht allein die Bewerber um Stellen im Wettbewerb, sondern die Arbeitgeber sind im Wettbewerb um die besten Kräfte.

Schaffen Sie also Transparenz. Beteiligen Sie sich bei der Bewertung des Arbeitgebers Kirche! In der Rubrik Öffentliche Verwaltung. Bei kununu.com.

Prof. Friedrich Wilhelm Graf (München): Die Attraktivität des Pfarrberufs nimmt ab

Der Professor für Systematische Theologie und Ethik, Friedrich Wilhelm Graf (München), vertrat die Ansicht, dass die Attraktivität des Pfarrberufs abnehme. Im Vergleich zu anderen akademischen Berufen sei der Pfarrer nicht angemessen bezahlt. Daher wanderten Theologen in andere Berufe ab. Zudem spiele Theologie im Selbstverständnis vieler Pfarrer keine Rolle mehr. Diese Entwicklungen hätten die Landeskirchen lange Zeit nicht wahrgenommen und als Arbeitgeber nichts dafür getan, den Beruf des Pfarrers attraktiver zu machen. So gebe es für Theologen keinen nationalen Stellenmarkt. Wer in Bayern sein theologisches Examen gemacht habe, könne nicht ohne weiteres als Pfarrer nach Berlin wechseln.

Nach Grafs Beobachtung zeichnen sich mehrere Trends ab, etwa eine „Feminisierung des Pfarrberufs“. Derzeit seien 32,8 Prozent der Pfarrer weiblich; bei Theologiestudenten stellten Frauen bereits die Mehrheit. Zudem nehme unter angehenden Theologen ein „evangelikaler, neu-pietistischer Frömmigkeitstypus“ zu. Ferner setze sich die EKD nicht ausreichend mit der eigenen Identität auseinander. Graf kritisierte in diesem Zusammenhang die Benennung des Katholiken und ehemaligen Bundesverfassungsrichters Udo di Fabio (Bonn) zum Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats für das Reformationsjubiläum 2017. Auch werde die anhaltend hohe Zahl von Kirchenaustritten in Zukunft zu ökonomischen Problemen führen. Lesen Sie mehr bei Idea.

Caritas Arbeitgeber wollen untere Lohngruppen geringer vergüten – neun Euro die Stunde für einfache Jobs

Caritas-Arbeitgeber wollen in den Bistümern Limburg, Mainz, Fulda, Speyer und Trier
künftig in den Bereichen stationäre und ambulante Altenhilfe, Hauswirtschaft, Küche
und Reinigung die Löhne für neu eingestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
absenken. Dazu haben die Arbeitgeber jetzt einen Antrag gestellt.
Mainz. Bis zu 18 Prozent weniger Lohn soll künftig eine Altenpflegehelferin und bis zu 15
Prozent weniger Lohn soll künftig eine Reinigungskraft, eine Küchen,- oder eine
Hauswirtschaftshilfe in der Region Mitte bei der Caritas verdienen. Zur Pressemitteilung.

Neun Euro die Stunde für einfache Jobs

23.01.14  Ver.di kritisiert Niedriglöhne in der Kirche
Doch nun haben die Arbeitgeber vor den Tarifgesprächen 2014 eine neue Niedriglohngruppe ins Gespräch gebracht. Für einfache Jobs soll es künftig nur noch neun Euro die Stunde geben. Die Mitarbeiter befürchten, dass sich nun auch die Caritas von der Orientierung am Öffentlichen Dienst verabschiedet. Zum Artikel in der Welt.

Pfarrerzufriedenheitsstudien

Die erste Pfarrerzufriedenheitsstudie wurde beauftragt durch den Pfarrerausschuss der EKHN im Jahr 2000. Das Ergebnis im Jahr 2001 präsentiert.

Im folgenden die Ergebnisse der Zufriedenheit der PfarrerInnen der EKHN mit den diversen grundlegenden Gegenüber:

 

Bildschirmfoto vom 2013-07-20 17:07:56Das Ergebnis: 75% weniger oder nicht zufrieden mit der Kirchenleitung, 70% mit der Kirchensynode, 64% mit der Kirchenverwaltung! Namentlich für die Kirchenleitung war dies Ergebnis verheerend (s.o. Die Gesamtübersicht der Studie). Vorausgegangen waren einschneidende „Reformen“ der EKHN, die ein umfangreiches Downsizing-Konzept (Pfarrstellen, Gemeindepädagogenstellen, Finanzzuweisungen an die Gemeinden) beinhalteten. Entsprechend verheerend fiel das Ergebnis aus.

Eine spätere Studie der EKKW verlagerte den Schwerpunkt auf die

„Professionsbrüche im Pfarrberuf

Die von den Befragten empfundene Minderung gesellschaftlicher Wirksamkeit, geringeres gesellschaftliches Ansehen des Berufs und die Krise der Institution Kirche“ beeinträchtigen in nicht unerheblichem Maß die Zufriedenheit mit dem eigenen Beruf. Hinzu kommen die Kritik an den Arbeitsbedingungen sowie biografische Einflussfaktoren. Die Bedingungen in ihrer Gesamtheit erzeugen Rollenstress, erschweren somit die Ausbildung einer beruflichen Identität und führen zu Professionsbrüchen, die sich in der unterschiedlichen Akzeptanz von Berufsbildern und Zielvorstellungen aufzeigen lassen.“ Lesen Sie die Zusammenfassung.