Schlagwort-Archive: Bayern

Depressive Menschen sollen in Bayern künftig registriert werden – und behandelt, als wären sie Straftäter. Das ist kein Hilfe-, sondern ein Polizeigesetz. Kommentar von Heribert Prantl, SZ

16. April 2018, Kommentar von Heribert Prantl

Depressive Menschen sollen in Bayern künftig registriert werden – und behandelt, als wären sie Straftäter. Das ist kein Hilfe-, sondern ein Polizeigesetz.

Bayern plant nicht nur das umstrittene, superscharfe neue Polizeigesetz, um massiv gegen echte und angebliche Gefährder vorzugehen. Bayern plant auch eine Art Polizeirecht gegen psychisch kranke Menschen. Der Entwurf für ein „Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz“ führt zur Mollathisierung des Rechts: Depressive Menschen sollen künftig nach Regeln, die bisher nur für Straftäter galten, in Krankenhäusern festgesetzt werden können – ohne dass (wie bei Gustl Mollath) eine Straftat vorliegt. So steht es im Gesetzentwurf, der vom Kabinett Söder verabschiedet worden ist….

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Bayern führt die Unendlichkeitshaft ein. Ein Kommentar von Heribert Prantl in der Süddeutschen.

20. Juli 2017
In Bayern gibt es künftig eine Haft, die es nirgendwo sonst in Deutschland gibt
…In Bayern kann man künftig, ohne dass eine Straftat vorliegt, schon wegen „drohender Gefahr“, unbefristet in Haft genommen werden. Da nimmt sich vergleichsweise das schludrige Prozedere, mit dem einst Gustl Mollath in der Psychiatrie festgehalten wurde, schon fast vorbildlich aus….

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Ohne die Kirchen bricht die Unterbringung von Asylsuchenden zusammen

Die Kirchen in Bayern sind der Ansicht, ohne ihre Hilfe würde das Unterbringungssystem für Asylsuchende zusammenbrechen.

Ministerpräsident Horst Seehofer hatte zuvor in einer Kabinettssitzung an die Kirchen appelliert mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Vor allem im Winter werden mehr Plätze für Asylsuchende gebraucht.

Die Kirchen hingegen sind der Ansicht sie haben alle verfügbaren Immobilien bereits zur Unterbringung von Asylsuchende zur Verfügung gestellt.

Über den Zusammenhang von Bildungsqualtiät und Schuldauer. Von Prof. Dr. Rainer Dollase. Und: Ansturm aufs neunstufige Gymnasium in Bayern.

04/2015, von Prof. Dr. Rainer Dollase, Uni Bielefeld, Abt. Psychologie

G 8 Befürworter verwickeln sich immer mehr in argumentative Widersprüche

…Und noch ein Widerspruch: man schickt die Abiturienten in jüngeren Jahren auf die Uni – wo sie dann länger brauchen, also das fehlende Jahr auf der Uni quasi nachholen. Übrigens: ein Jahr Schule würde rund 5.600 Euro kosten, ein Jahr Studium 8.400 Euro. Von Spareffekt kann also gar keine Rede sein, wenn man ein Jahr kürzer in der Schule ist, aber Jahre länger an der Uni.
Wie konnte es zu solchen Widersprüchen kommen?…

Der Versuch, durch G8 die gleiche Qualität wie mit G9 zu erzeugen, ist in Nordrhein-Westfalen ohnehin gescheitert. In Nordrhein-Westfalen wird jetzt auf Druck einer entsprechenden G9-Initiative versucht, G8 tatsächlich leichter zu machen, d.h. weniger Qualität zu verlangen. Das ist ein spätes Eingeständnis einer früheren Fehlentscheidung: G8 bekommt man nur mit Qualitätssenkung…

Gleichzeitig zerstört man eine kulturelle Eigenheit des deutschen Gesellschaftssystems, das sehr stark vom Vereinsleben und von außerschulischen Bildungsanbietern geprägt wird, wie man es in den angelsächsischen Ländern kaum kennt.Die Empirie ist hier auch ganz eindeutig: informelle und nonformale Bildung steigert die Qualität der Kompetenzen…

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Anm. F.S. Die Parallelen zu kirchlichen Reformprozessen, nicht nur hinsichtlich der „Spareffekte“,  sind unübersehbar.

22. April 2015, SZ

München – Eine Mehrheit der bayerischen Eltern und Schüler wünscht sich offensichtlich das neunstufige Gymnasium zurück. Der Andrang für den zweijährigen Modellversuch Mittelstufe Plus ist jedenfalls gewaltig. Zwar läuft die Anmeldefrist noch bis zum 4. Mai, aber schon jetzt ist an vielen der 47 Projektschulen klar, dass mehr als die Hälfte der Sechstklässler im kommenden Schuljahr ins neunjährige Gymnasium einschwenkt.
…  Zum Artikel.

60% fallen in Bayern durch das theologische Examen

In Bayern sind 60% aller KandidatInnen im erstem Versuch durch das theologische Examen gefallen. Die Ursachen sind noch nicht klar. Die Landeskirche spricht vorerst von einem Ausrutscher. Dennoch soll das Examen genau untersucht werden.

Herbstsynode der ELK Bayern soll über die Barmerer Erklärung beraten

Die Bayrische Landeskirche denkt über den institutionellen Umgang mit der den Barmarer Thesen nach. Auf der Herbstsynode soll ein Ausschuss beraten, ab die Kirchenverfassung Bezug auf die Erklärung nehmen soll. Vorher, soll eine breite Diskussion stattfinden.

Wir wünschen viel Erfolg.

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Registrierte Körperschaften Öffentlichen Rechts unter den Religionsgemeinschaften am Beispiel des Bundeslandes Bayern

Derzeit sind 19 Körperschaften Öffentlichen Rechts unter den Religionsgemeinschaften in Bayern registriert.

dazu gehören u.a. die
Neuapostolische Kirche Süddeutschland
Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Bayern
Christengemeinschaft in Bayern
Griechisch-Orthodoxe Metropolie von Deutschland
Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland
Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden
Rumänische Orthodoxe Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa
Jehovas Zeugen in Deutschland
Humanistischer Verband Deutschlands – Bayern

Kirchenasyl als bewusster Rechtsbruch

Das Kirchenasyl bringt den Rechtsstaat nahe an eine Zerreisprobe. Alleine in Bayern sind 70 aktuelle Kirchenasyle bekannt. Gemeinden entscheiden sich damit offen deutsches Recht zu brechen, da sie geltende Gesetze als ungerecht empfinden.

Der Bayrische Rundfunk beleuchtet einige Hintergründe.