Schlagwort-Archive: Bedford-Strohm

Fromm = politisch ?

21.9.2016 Deutschlandfunk

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirchen in Deutschland Bedford-Strohm sieht aus der Reformation den Impuls sich politisch einzumischen. Von seinen ungarischen Kollegen fordert er mutige Worte zur Flüchtlingskrise. Wo blieben unsere zum Afghanistankrieg, deutscher Beihilfe zu globalen Drohnenmorden oder deutscher Handelspolitik? Diese Fragen stellt der Artikel leider nicht.

Lesen Sie dennoch hier den Artikel.

Bedford-Strohm wirbt für eine Ethik der Empathie

8.11.2015 Sueddeutsche Zeitung

Der aktuelle und wahrscheinlich auch zukünftige Präsident der EKD Bedford-Strohm wirbt in der Flüchtlingskrise für eine Ethik der Empathie. Die Kirche soll eine kritische Distanz zum Staat halten, sich aber dennoch nicht entweltlichen.

Lesen Sie hier den Artikel.

Ökumene zum Reformationsjubiläum: Versöhnungsgottesdienst mit Vergebungsbitte und Versöhnungsgeste.

07/2015

Gemeinsames Christusfest: Ökumenische Planungen für 2017

Bedford-Strohm betonte, es gehe nicht nur darum, die Freude zum Ausdruck zu bringen, sondern auch Versagen und schuldhafte Entwicklungen wahrzunehmen. «Wer sich auch mit den dunklen Seiten der Reformation beschäftigt, zeigt Stärke», sagte der EKD-Ratsvorsitzende. Deshalb wollen die beiden Kirchen am 11. März 2017 in Berlin einen Versöhnungsgottesdienst mit Vergebungsbitte und Versöhnungsgeste feiern.  Mehr dazu.

„Wer fromm ist, muss politisch sein“. Der EKD- Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm zu Dietrich Bonhoeffer.

9.4.2015, DIE ZEIT

Dietrich Bonhoeffer war einer der einflussreichsten Theologen des zwanzigsten Jahrhunderts. Anlässlich seines 70. Todestags erhebt ihn Bedford-Strohm zu einem Vorbild für die aktuelle Theologie.

Der politische Ansatz Bonhoeffers ist weiterhin eine Orientierung für die Kirche. Wahrhaftige Verkündigung zieht auch Konsequenzen über die Kirche hinaus. In der Predigt und dem Leben in der Welt gibt es keine Widersprüche.

In der säkularen Sprache der Politik sieht Bedford-Strohm ein Vorbild für den interreligiösen Dialog. Ein gemeinsames Einstehen für Frieden ist angesichts der weltweiten Konflikte notwendig. Die Friedensethik kann zu einem Band der Verständigung werden.

Novum: Bayerischer Landesbischof hält Vortrag bei reformkritischen Gemeindebund „Aufbruch Gemeinde“

aus der Einladung von „Aufbruch Gemeinde“:

…Wir dürfen Sie sehr herzlich zum Aktionstag des Gemeindebunds Bayern einladen. Im Gemeindebund Bayern sind derzeit ca. 35 Kirchengemeinden unterwegs mit dem Ziel, die Gemeinden vor Ort zu stärken, die Finanzierung der Gemeinden kritisch zu durchleuchten und neue Wege zu initiieren. Es ist uns ein Anliegen, theologisch über den zukünftigen Weg unserer Kirche nachzudenken und darüber miteinander ins Gespräch zu kommen. Wir möchten ein Forum für die Gemeinden bieten, Lobbyarbeit für die Gemeinden leisten in Anlehnung an den Städtetag. Nähere Informationen finden Sie auch auf unserer Webseite…

Zum Portal.

Religionsgespräch in München mit dem Bayerischen Landesbischof Bedford-Strohm

„Krieg immer Niederlage für Menschheit“

Welchen Einfluss haben Religionen auf Krieg, auf Frieden? Diese Frage steht im Zentrum eines Religionsgesprächs in München am 16. September, an dem auch Landesbischof Bedford-Strohm teilnimmt.

Welchen Einfluss haben Religionen, wenn es um Krieg oder Frieden geht? Welchen Anteil haben sie selbst an der Gewalt?

Bei dem Religionsgespräch am Dienstag, 16. September 2014 um 19 Uhr in der Münchner Allerheiligen-Hofkirche (Residenzstraße 1, München) diskutieren Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der ehemalige Großmufti von Bosnien-Herzegowina und Präsident des Bosniakischen Weltkongresses, Mustafa Ceric, der Historiker und Berater der Jüdischen Gemeinschaft von Bosnien-Herzegowina, Eli Tauber, und Alois Glück, Vorsitzender des Zentralkomitees der deutschen Katholiken über das schwierige Verhältnis von Religion und Gewalt. Die Moderation übernimmt Matthias Drobinski von der Süddeutschen Zeitung.

Zum Hinweis.

Ein „Fehlurteil“ der EKD in Sachen Missbrauch (Regionalbischöfin Greiner)

Langsam muss sich wohl jeder Sorgen um die Verfassung der EKD machen. In der letzten Ausgabe der Wort-Meldungen berichteten wir, dass die EKD der Auffassung ist, dass sie nicht durch die Grundrechte gebunden sei: „Die Kirche ist nach Art. 140 GG i. V. m. Art. 137 Abs. 3 WRV in der Ausgestaltung ihres Dienstrechtes unabhängig. Daraus folgt, dass sie generell weder durch die Grundrechte noch durch … gebunden ist“. Diese Aussage darf man ruhig noch einmal nachlesen und überdenken.

Wie frei und souverän man sich fühlt, zeigt die EKD jetzt aufs Neue mit einem Urteil der Disziplinarkammer in einem Falle sexuellen Missbrauchs.

Was ist vorgefallen? Im Jahr 2011 war in der Bayerischen Presse zu lesen:

Hof/Bayern. In der Schwere der Fälle und der „drückenden Beweislast“ sieht der Hofer Dekan Günter Saalfrank die Gründe für die Verurteilung gegen einen in Hof lebenden ehemaligen Pfarrer und Oberkirchenrat. Der heute 87-Jährige war wie berichtet von der Disziplinarkammer der evangelischen Landeskirche aus dem kirchlichen Dienstverhältnis entfernt worden, weil er in den 60er-Jahren ein junges Mädchen missbraucht und sich später sexueller Übergriffe an zwei erwachsenen Frauen schuldig gemacht hatte.“ Mehr dazu.

Der Beschuldigte ging bei einem übergeordneten EKD- Gericht in Berufung. Dort wurde jetzt das Disziplinarverfahren vom Disziplinarhof der EKD überraschend eingestellt (AZ 0125/1-11). „Die bayerische Landeskirche kann dieser ganzen Argumentation nicht folgen“, heißt es im Bayerischen Sonntagsblatt vom 30.06.13. (die Zitate auf den S. 4-6). „In den Äußerungen des Disziplinarhofs ‚dominieren die Interessen des Täters‘, die Situation der schwer traumatisierten Opfer und die Folgen der Entscheidung für Ansehen und Glaubwürdigkeit der Kirche bliebe außer Betracht“. Die vom Disziplinarhof benannten Gründe scheinen der Bayerischen Landeskirche „in entscheidenden Punkten verfehlt“, weswegen Regionalbischöfin Greiner auch offen und öffentlich von einem „Fehlurteil“ spricht.

Sprechend sind die Ereignisse an den Verhandlungstagen. Das Opfer war am 1. Tag auf 13 h bestellt, die Verhandlung wurde aber schon vorher – um 12.54h – endgültig beendet. Als sie dennoch den Verhandlungssaal betrat, „musste sie ansehen, wie der Angeklagte auf die Richter zuschritt und sich bei jedem Mitglied des Gerichts mit Handschlag dankend verabschiedete. Sie selbst wurde von der Vorsitzenden Richterin auf die Nachfrage, warum sie nicht aussagen durfte mit der Antwort abgefertigt: ‚Das war nicht unser Thema’“.

Besonders brisant: dem Beschluss wurden „Leitsatz“ und „Tenor“ vorangestellt. Ein Leitsatz enthält die Essenz des Urteils. Er „entfaltet oft große praktische Bedeutung als Quasi-Richtlinie für die nachgeordneten Gerichte“(wikipedia). Dem Urteil kommt also auch noch Präzedenzwirkung zu.

Auch in der katholischen Kirche stockt der Aufklärungsprozess. Daher wendet sich die

Priesterinitiative in der Diözese Augsburg

in einem Schreiben an die deutschen Bischöfe:

Aufruf an die deutschen Bischöfe zur Fastenzeit 2013 Aufklärung der durch Priester und Ordensleute begangenen Missbrauchsfälle und zukünftige Prävention.

vgl. zum Thema sexueller Missbrauch einen Fall aus Krems im Wiener Standard vom 01.07.13:

Missbrauch im Kloster erstmals vor einem Strafgericht

Am Landesgericht Steyr startet der Prozess gegen einen ehemaligen hochrangigen Geistlichen des Stiftes Kremsmünster. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 79-Jährigen unter anderem schweren sexuellen Missbrauch vor

 

 

Personalmanagement nach Bedford-Strohm und nach Huber. Ohrfeige für den Lehrer Wolfgang Huber?

Am 19. August 2012 predigte der bayerische Landesbischof Bedford-Strohm anlässlich des 70. Geburtstags seines Lehrers Wolfgang Huber in Berlin und sagte in seiner Predigt Folgendes:

Es gibt keine tragfähigere Grundlage für Gelingen als die Dankbarkeit für geschenkte Freiheit. Aus dieser Perspektive heraus ist die aus bestimmten Unternehmensberatungskonzepten stammende gesellschaftliche Tendenz problematisch, nach der Erfolg vor allem oder gar allein auf Qualitätskontrolle fußt. Im Namen der Bekämpfung des Schlendrians tritt an die Stelle der Freiheit die Kontrolle. Nicht das Zutrauen in Kompetenz und Engagement der Mitarbeiter gibt den Ton an, sondern das Misstrauen. Der Nachweis über die Qualität der eigenen Arbeit stiehlt der echten Arbeit die Zeit. Der ständige Zwang zur Beweisführung über die Qualität der eigenen Arbeit wird zum Gift für die Arbeitsatmosphäre. Es tut den Unternehmen nicht gut, es tut den Universitäten nicht gut. Und es täte ganz bestimmt der Kirche nicht gut, wollten wir auf diesen Zug aufspringen. … Lasst uns die Kirche verändern! Lasst uns ihre Ausstrahlungskraft erneuern! Lasst uns das Evangelium so weitersagen, dass die Welt es hört! Aber lasst es uns aus der Leidenschaft und Begeisterung heraus tun, die die Freiheit eines Christenmenschen mit sich bringt. Alle Instrumente der Motivation, alle Methoden der Mitgliedergewinnung und –bindung, alle Personalentwicklungsprogramme für unsere Pfarrerinnen und Pfarrer werden schal und sind am Ende kontraproduktiv, wenn sie zur Hauptsache werden und sich nicht mehr nähren aus der geschenkten Freiheit.“ Lesen Sie den Beitrag von Pfr. Taig, Hof.

Zur Gegenüberstellung: In Kirche der Freiheit, unterzeichnet vom damaligen ratsvorsitzenden der EKD Wolfgang Huber, wurde formuliert:

„Unerlässlich ist es dafür, Ziele zu formulieren, Erfolge zu überprüfen und Teamfähigkeit zu fördern. Der Umfang der von kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erbrachten Leistung wie deren Qualität lässt sich steigern. Orientierungsgespräche, Zielvereinbarungen, 360-Grad-Feed-backs und andere Instrumente können auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kirche zu Gute kommen. Auch die Mitglieder und die an der Kirche Interessierten werden das mit Freude bemerken. Die Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat deshalb eine so hohe Priorität, weil die evangelische Kirche die geistliche Qualität ihrer Arbeit steigern und unter diesem Gesichtspunkt Leistung fördern möchte.“ (KdF, S. 65).

Also eine Ohrfeige für den Lehrer?