Schlagwort-Archive: Berufsbild Pfarrer

Baden: Pfarrbildprozess 2018/19

05/2018, Bad. Pfarrerblatt

In einem breit angelegten Pfarrbildprozess
sollen 2018/19 unter Beteiligung
der gesamten badischen PfarrerInnenschaft
theologische Fragen und praktische
Rahmenbedingungen des Pfarrberufs
diskutiert und ein zukunfts- und
tragfähiges Berufsbild entwickelt werden

 

1. Pfarrerinnen und Pfarrer sind in einem
kirchlichen Schlüsselberuf tätig. Kirchliche
Veränderungsprozesse brauchen daher
eine gestaltete und gestaltende Mitverantwortung
der Pfarrerschaft…
5. Die Dienstrechtliche Kommission ermutigt
die Pfarrerinnen und Pfarrer, aktiv
gestaltend in diesen Rollen an
kirchlichen Veränderungsprozessen
mitzuwirken. Sie regt an, dass die Pfarrvereine
in anstehenden Veränderungsprozessen
ihrer Kirchen eigene inhaltliche
Impulse einbringen….
7. Die Dienstrechtliche Kommission sieht
in der Mitverantwortung der Pfarrerschaft
in kirchlichen Veränderungsprozessen
ein wichtiges Element für
das Gelingen dieser Prozesse….

mehr dazu, vgl. S. 165 (print)

 

„Es klingt, wie in einem James-Bond-Film“: Darmstädter Pfarrer rettet Frau auf der Autobahn das Leben.

07/2016, Von Sabine Schiner, Darmstädter Echo
DARMSTADT – Es klingt, wie in einem James-Bond-Film: Ein Auto gerät ins Schlingern, ein anderes Fahrzeug setzt sich davor und bremst es langsam ab, bis es zum Stehen kommt. Pfarrer Sönke Krützfeld hat mit diesem waghalsigen Manöver einer jungen Frau das Leben gerettet. „James Bond hatte ich nicht im Sinn. Es galt zu handeln“, sagt der Oberkirchenrat, der Leiter des Bereichs Schule und Religionsunterricht bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Darmstadt ist….  Zum Artikel.

Gegenwart und Zukunft des Pfarrhauses. Vortrag von Landesbischof Dr. Christoph Meyns.

Vortrag auf dem Sommerfest der Evangelischen Akademie „Abt Jerusalem“
am 9. Juli 2014

„Wenn ich heute über die Gegenwart und Zukunft des Pfarrhauses rede, dann tue ich das auf dreierlei Weise. Erstens als Betroffener und Zeitzeuge, zweitens als wissenschaftlicher Theologe und drittens, in einer für mich noch ungewohnten Rolle, in kirchenleitender Perspektive.“
daraus folgender Auszug: Kirche hat in den letzten 25 Jahren den Selbstinszenierern und Schaumschlägern ein bisschen zu viel Raum gegeben:

„In ähnlicher Weise spricht Jan Hermelink von der Kirche als „Organisation zur öffentlichen Inszenierung des Glaubens“. Ich halte das Sprachspiel der Theaterwelt in des für wenig geeignet, Licht auf gesellschaftliche Zusammenhänge im Allgemeinen und das Pfarrhaus im Besonderen zu werfen. So interessant mögliche Parallelen sind, darf man die Unterschiede doch nicht vergessen, oder um es mit Søren Kierkegaard zu sagen: „Die Garantie für den Unterschied zwischen Theater und Kirche ist die Nachfolge“. Pfarrer wie Albert Schweitzer und Dietrich Bonhoeffer haben gerade deshalb noch Bedeutung für uns, weil es Ihnen nicht darum ging, sich zu inszenieren, sondern mit dem Zuspruch auch dem Anspruch des
Evangeliums auf das ganze Leben gerecht zu werden. Wir haben in den vergangenen fünfundzwanzig Jahren für meinen Geschmack in der Kirche den Selbstinszenierern und Schaumschlägern ein bisschen zu viel Raum gegeben. Es wird Zeit, sich von einer Reduzierung der Verkündigung auf Marketing und Event-Management zu verabschieden.“

Der Vortrag.

Einige Anmerkungen zum Pfarrberuf. Von Profin. Ulrike Wagner-Rau

Fragmentarisch, aber nicht fragmentiert. Einige Anmerkungen zum Pfarrberuf im Anschluss
an Melanie Kirschstein und Gerard Minnaard von Ulrike Wagner-Rau, Professorin für Praktische Theologie an der Philipps-Universität Marburg in Junge Kirche.

… Drei Aspekte einer Professionalität
Der Praktische Theologe David Plüss aus Bern bestimmt das professionelle Profil des Pfarrberufs
durch drei Aspekte:
Zum ersten brauche der Pfarrer wie die Pfarrerin theologische Bildung, um dem kulturellen
Gedächtnisverlust in religiöser und historischer Hinsicht entgegenzuwirken…
Der zweite Aspekt pastoraler Professionalität ist die Persönlichkeit. Pfarrer und Pfarrerinnen
müssen glaubwürdige Repräsentanten ihrer Botschaft sein. Das heißt, dass zu ihrer Bildung auch eine religiöse Persönlichkeitsbildung gehört, in die sich ihre persönliche und geistliche Prägung durch den christlichen Glauben einschreibt…
Zum Dritten schließlich – so Plüss – brauchen der Pfarrer und die Pfarrerin religiöse Symbolisierungs- und Gestaltungskompetenz…

Zum Artikel. klicken Sie 1/2014  Artikel: Fragmentarisch, aber nicht fragmentiert [PDF] Ulrike Wagner-Rau

ELK Sachsen: Berufsbild PfarrerIn – wichtige Themen des Pfarrevereins nicht in Zwischenbericht der Lk aufgenommen

Sächsischer Pfarrverein – Jahresbericht 2013

… ein Thema, das uns als Pfarrverein in den letzten Monaten immer
wieder beschäftigt hat: Berufsbild…
Die Vorstellung erfolgte im Herbst letzten Jahres. Wir waren überrascht von der
Aggressivität, mit der uns einige Mitglieder der Steuerungsgruppe begegneten. Ich
möchte das nicht weiter ausbauen, aber unsere Verwunderung darüber wurde deutlich
zum Ausdruck gebracht…
Inzwischen ist der Zwischenbericht der Steuerungsgruppe erschienen. Auch hier
waren wir wieder, sagen wir es mal so, verwundert, wie wenig von dem, was wir
erarbeitet haben, aufgenommen worden ist. Der Bericht orientiert sich an den vier
Wesenszügen von Kirche (Martyria, Leiturgia, Diakonia, Koinonia), die in vier
Grundvollzüge übersetzt werden (Gottesdienst, Kasualien, Seelsorge und
Bildungsprozesse)…
Auch die Themen, die von uns stark gemacht wurden, wie Begleitung im Dienst,
Zurüstung, Strukturen, Zusammenarbeit usw. sind nicht in den Zwischenbericht
aufgenommen worden. Das macht das Unternehmen schon an mancher Stelle sehr
fraglich…
Ja wie denn, ist denn die Kernaufgabe des Pfarrdienstes in der Gemeinde die
„Verantwortung für die Einheit der Kirche vor Ort“, an der sich alles andere, also
Gottesdienst, Kasualien und Seelsorge zu orientieren hat? Und alles andere geschieht
dann nur noch auf regionaler Ebene?…

weiter: “
Ein Thema, was dabei immer wieder eine Rolle spielt, ist das Thema
Pfarrerdienstgesetz und alles, was sich damit verbindet. Ich nenne nur
stichpunktartig: Zusammenleben im Pfarrhaus, Gesprächsprozess, Nachhaltige
Störung, Vertretungsregelungen, Berufsbild, Besoldung.“…

 

Dokumentarfilm „Pfarrer“: Glaubensfrage vor der Kamera

14.04.14 BZ

Ein Jahr für Gott und die Kamera: Zwei Dokumentarfilmer haben für den Film „Pfarrer“ Vikare bei ihrer Ausbildung im Predigerseminar der Lutherstadt Wittenberg begleitet – auch eine Berlinerin.

„…In manchen, vor allem kleineren Gemeinden wie Wittstock, ist der Pfarrer  eine unantastbare Institution. Dass auch er einmal anfangen musste, dass er seine Stimme trainieren musste, um die Predigt so voll klingen zu lassen, und dass er vielleicht Zweifel hatte, ob er den richtigen Weg eingeschlagen hat, darüber denken die Menschen selten nach. Auch Borrmann musste singen lernen, gezweifelt hat er nie: „Ich wollte nichts anderes als Pfarrer werden.“

Almut Bellmann zweifelte dagegen schon. Die 31-Jährige ist seit März ordinierte Pfarrerin in Britz. Sie und Björn Bellmann sind zwei der Protagonisten, die der Dokumentarfilm „Pfarrer“ bei ihrer Ausbildung im Predigerseminar in der Lutherstadt Wittenberg begleitet hat. Am Sonntag wurde der Film im Filmtheater am Friedrichshain von den Filmemachern und Protagonisten vorgestellt. Der Kinosaal war voll – auch mit jungen Menschen und nicht nur mit Theologiestudenten… Zum Artikel.

Wie der Zukunftsausschuss der EKKW am Berufsbild von Pfarrerin und Pfarrer rüttelt

Ich lese derzeit ein wirklich spannendes Buch über das Pfarrhaus… in dem die Autorin eindrücklich beschreibt, wie singulär das evangelische Pfarrhaus in der europäischen Kulturgeschichte steht als Träger der protestantischen Kultur, als geistliches Kraftfeld, als künstlerisches Ferment; wie häufig war in der Geschichte das Pfarrhaus Ort der Künste und der Wissenschaft und in der jüngeren Geschichte in der DDR Schutzraum der Opposition.

In ihrem Ausblick… formuliert Frau Eichel: Es „…wird sich zeigen, ob das Pfarrhaus ein Fluchtpunkt sein kann, ein Gegenentwurf, ein Haus der Hoffnung. Und dann wird auch die Funktion des Pfarrers neu definiert werden, im Spannungsfeld von sozialem Engagement, spirituellem Charisma und seelsorgerlicher Strahlkraft. Dass sich das evangelische Pfarrhaus immer wieder neu verortet, dass es durchlässig ist für das gebotene und offen für das Notwendige, ist nicht seine Schwäche, es ist seine Stärke.“ Lesen Sie den Artikel von Dekan i.R. Lothar Grigat im Hess. Pfarrerblatt, S. 49.