05/2015, (RPI der EKHN 14.3.2011)
Vorbemerkung: Zur veränderten Zeitlage der Pädagogik nach dem Ende der Fortschrittsutopien
Wir können gegenwärtig das Ende einer dem Fortschrittsglauben verpflichteten Pädagogik beobachten, wie sie im Reformjahrzehnt zwischen 1965 und 1975 in Westdeutschland nicht nur theoretisch dominant wurde, sondern auch praktisch die Schulwirklichkeit bestimmt und die Hegemonie in den Lehrerzimmern gewonnen hat. Damit hängt zusammen, dass damals der Bildungsbegriff zugunsten der Begriffe ‚Lernen’ und ‚Sozialisation’ zurücktrat. Eine Grundidee bestimmte den fortschrittlich-emanzipatorischen pädagogischen mainstream: Gesellschaftsveränderung mittels Erziehung zur Kritikfähigkeit. Was soll dagegen einzuwenden sein?