Zu Beginn des zweiten Sitzungstages hielt Landesbischof Jochen Bohl seinen diesjährigen Bericht vor der Landessynode, der zugleich der letzte seiner Amtszeit ist. Er widmete sich in diesem Bericht der Frage der zurückgehenden Gemeindegliederzahlen. Die Entwicklung in den zurückliegenden Jahren stelle für ihn und die Landeskirche eine permanente Herausforderung dar. Leider sei es nicht nur eine vorübergehende Schwächephase, sondern ein Trend, der bereits seit 90 Jahren anhält, so Bohl. Dies sei schmerzhaft in einer Gesellschaft, die von Wachstumsdenken geprägt ist…
„Es ist daher von höchster Bedeutung, dass wir uns nicht nur mit Strukturfragen beschäftigen, sondern darüber reden, wie wir geistlich mit der Situation umgehen“, sagte Bohl. Es sei eine geistliche, spirituelle Frage, wie in der Kirche mit Berufsmüdigkeit, Burn-out, Erschöpfung und Vergeblichkeit umgegangen werde… Zur Quelle (dort auch der Wortlaut des Berichts des Landesbischofs).
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Liebe Kirche, wir brauchen euch nicht! – von stud. theol. Max Melzer
13. Februar 2014 Max Melzer
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Die Meinung der Kirchenleitung scheint immer noch zu sein, dass sie uns einen großen Gefallen tut, wenn wir einen Platz im Pfarramt bekommen. Dabei gibt es inzwischen zahlreiche attraktive Alternativen in der freien Wirtschaft (oder anderen Landeskirchen), sodass wir überhaupt nicht mehr von den Kirchen abhängig sind. Wir müssen uns das nicht antun. Wem der Nachwuchs so egal ist, der braucht sich nicht wundern, wenn irgendwann kein Nachwuchs mehr da ist.
Es ist mir völlig unbegreiflich, wie ein Bischof diese Probleme deutlich thematisieren kann, um danach keinerlei Interesse daran zu zeigen, diese Probleme praktisch anzugehen. Mit ihrer jetzigen Einstellung wird die Kirche auch die wenigen, die noch echtes Interesse an ihrer Zukunft haben, vergraulen.
Ich sage nicht, dass ich die ultimative Idee habe, wie wir die Kirchen retten, die ländlichen Gemeinden revitalisieren und Pfarrer und Pfarrerinnen entlasten können. Aber da stecken doch offensichtlich strukturelle Probleme dahinter, die langfristig nur schlimmer werden. In unseren Kirchen muss sich grundlegend etwas verändern. Mit der jetzigen Kirchenleitung sehe ich da wenig Hoffnung.
… Aber die Gewissheit, dass ich mein Leben für diese Kirche investieren möchte, habe ich an diesem Tag verloren.
Der Theologiestudent Max Melzer über eine denkwürdiges Treffen mit seinem Landesbischof und kirchlichen Würdenträgern. Der vollständige Bericht.