Ackermann räumt auf Katholikentag in Regensburg Machtlosigkeit ein
Die Regensburger Verhältnisse freilich kennt Ackermann – zumindest zum Teil. Er weiß von den Serienbriefen, mit denen Missbrauchsopfer hier der Lüge bezichtigt und abgewiesen wurden. Er weiß von Klagedrohungen und verweigerter Unterstützung. Die Mutter eines Betroffenen hatte dem Missbrauchsbeauftragten der Bischofskonferenz 2012 einen sehr langen und emotionalen Brief geschrieben und ihn aufgefordert, „mit dem Bistum Regensburg endlich Tacheles zu reden“. Eine ähnlichen Brief erhielt Ackermann von der Schwester eines ehemaligen Domspatzen, den der immer noch amtierende Generalvikar Michael Fuchs mit einem Serienbrief abgespeist und retraumatisiert hatte.
Tatsächlich aber haben, das räumt Ackermann am Freitag auf Nachfragen aus dem Publikum ein, weder er noch die Bischofskonferenz als Ganzes eine Möglichkeit, einzugreifen, wenn ein Bischof – wie in Regensburg geschehen (das erwähnt Ackermann nicht) – sich einfach nicht an die Vorgaben der Deutschen Bischofskonferenz hält, sich der Aufklärung verweigert, Serienbriefe verschickt und den sexuellen Missbrauch verharmlost. „Uns fehlt ein übergeordnetes Monitoring.“ Wenn ein Bischof, das nicht tue, wozu er „gehalten“ sei, dann könne man sich aber immer noch an Rom und die Kongregation wenden, so Ackermann. Und als Katsch darauf erwidert, dass dort dann auch wieder nur „der Müller“ sitze, kommt zynisch-hämisches Gelächter aus dem Publikum. Zur Quelle.