Schlagwort-Archive: Bootsflüchtlinge

Lifeboat – zur Rettung von Bootsflüchtlingen: „Ich sehe in erster Linie den Menschen in Not.“ Karl Treinzen, Initiator von Flüchtlingen auf See

10/2016

Ich sehe in erster Linie den Menschen in Not.
Und wenn es in meiner Macht steht zu helfen, dann helfe ich.
Als Mensch, als Segler, als Bürger Europas kann und will ich nicht wegsehen, wenn es um die Sicherung grundlegender Menschenrechte vor unserer Haustüre geht.
Karl Treinzen, Initiator von Flüchtlingen auf See
„Nach 13 Tagen auf See ist die ‚Minden‘ mit ihrer Crew wieder zurück auf Malta. Während der letzten drei Tage dieser Mission entwickelte sich eine Situation, die alle Einheiten in der SAR-Zone an ihre Grenzen brachte – und darüber hinaus.

Drei Tage ruhiges Wetter und südliche Winde im Anschluss an eine längere Periode rauher Wind- und Seegangsverhältnisse führten dazu, dass ca. 11.000 Menschen auf allem was schwimmt und mit Menschen vollgestopft werden kann auf die offene See geschickt wurden.

Wir haben drei Tage ohne Unterbrechung gearbeitet bis die Tage sich anfühlten wie ein einziger langer Tag, an dem ab und zu die Sonne auf- und wieder unterging.“ Zum Portal.

Die Toten kommen. Aktion des „Zentrums für politische Schönheit“ zu Flüchtlingsdramen im Mittelmeer.

07/2015

Wir verlieren jeden Tag hunderte Einwanderer an unseren Grenzen. Europas Grenzen sind militärisch abgeriegelt. Sie sind die tödlichsten Grenzen der Welt. Jahr für Jahr sterben Tausende Menschen beim Versuch, sie zu überwinden. Die Opfer der Abschottung werden massenhaft im Hinterland südeuropäischer Staaten verscharrt. Sie tragen keine Namen. Ihre Angehörigen werden nicht ermittelt. Niemand schenkt ihnen Blumen.

Das Zentrum für Politische Schönheit hat die Toten Einwanderer Europas von den EU-Außengrenzen in die Schaltzentrale des europäischen Abwehrregimes geholt: in die deutsche Hauptstadt. Menschen, die auf dem Weg in ein neues Leben an den Außengrenzen der Europäischen Union ertrunken oder verdurstet sind, haben es über den Tod hinaus ans Ziel ihrer Träume geschafft. Gemeinsam mit den Angehörigen haben wir menschenunwürdige Grabstätten geöffnet, die Toten identifiziert, exhumiert und nach Deutschland überführt….

Zum Portal.

Papst Franziskus tadelt «Globalisierung der Gleichgültigkeit»

«In dieser Welt der Globalisierung sind wir in eine Globalisierung der Gleichgültigkeit gefallen. Wir sind an das Leid der anderen gewöhnt – es geht uns nichts an, es ist nicht unsere Sache», sagte der Papst in einer Predigt, die die offizielle Vatikan-Website news.va dokumentiert. Die Menschen lebten wie in einer «Seifenblase» und seien unempfindliche für den «Schrei der anderen», sagte er in einer Messe auf dem Sportgelände der Insel. Niemand fühle sich verantwortlich für das «Blut dieser Brüder und Schwestern», die bei der Fahrt über das Mittelmeer ihr Leben verloren haben. Lesen Sie mehr.

Bitte beachten Sie den Praxistipp zur Problematik in den Wort-Meldungen.

Afrika: leise Hoffnung- tiefe Trauer. Ein Requiem (Praxistipp)

Ausbeutung versus Zivilgesellschaft

von Rainer Lang

Nach der Unabhängigkeit der afrikanischen Staaten rückten Eliten an die Stelle der Kolonialmächte und konnten nahtlos an deren Politik anknüpfen. Die Folge waren brutale Ausbeutung, Cliquenwirtschaft und Kriege. Nur langsam wächst die Erkenntnis, dass erst nachhaltige Politik zu stabilen Verhältnissen führen kann und weckt leise Hoffnung.

Praxistipp: Afrikanische Messe/ Reqiuem

Das Sterben an den EU-Außengrenzen zählt seit 1988 mehr als 10.000 Menschen, besonders Afrikaner. Dadurch leben Millionen Menschen in tiefer Trauer.

Dr. Lawson mit seinem Büro für Interkulturelle Projekte Stendal hat eine Afrikanische Messe (Requiem) für die Ertrunkenen gestaltet, um das Bewusstsein für diese Problematik zu wecken, zu allererst aber, um die Seelen der Ertrunkenen in die ewige Ruhe zu bringen.

In afrikanischen Familien wird jeder Tod schmerzlich beklagt. Die Afrikaner verstehen Sterben und Tod, wie sie sich ein weiteres Leben nach dem Tod vorstellen. Der Verstorbene ist immer seiner Familie nahe. Sobald jemand stirbt, wird er zur Totenseele, d.h. zum Geist in dem Sinne, dass er nicht mehr im Körper wohnt. Er wird ein Mittler zwischen Gott und Menschen. Das ist einer der Gründe, warum eine Totenmesse für alle Menschen wichtig ist, die im Mittelmeer ertunken sind.

Dieses Requiem ist eine Mischung von afrikanischen und europäischen Musikstilrichtungen und ist wie ein liturgisches Werk aufgebaut (Gloria / Kyrie / Hallelujah / Credo / Sanctus / Agnus Dei). Es enthält darüber hinaus weitere, ergänzende Elemente (z. B. Ewige Ruhe).

Es beschreibt die Hoffnung und Verzweiflung, Angst und Freude, Bitten und Empfangen, die Suche nach Frieden in Gott. Diese Messe soll Nord und Süd zusammenbringen, Grenzen überwinden und das Verbindende zwischen den Welten offen legen.

Das Werk wird von einem Chor mit Instrumentalbegleitung aufgeführt. Solisten übernehmen einzelne Teile der Gestaltung.

Dr. Lawson plant bundesweite Auftritte, entweder als Gottesdienst oder als Konzert, oder kombiniert nach Absprache mit den Organisatoren.Die musikal. Leitung liegt beim ehemaligen OKR der Kirchenprovinz Hartmut Sens.

Wenn Sie Interesse haben, wenden Sie sich bitte an Dr. Assion Lawson, Interkulturelles Büro Stendal,

E-Mail: interkulturellesbuerostendal@arcor.de, Tel.: 03931 / 65 99 048