02/2015, Leserbrief zum Artikel „Global gerecht“ in der SZ vom 20./21. Januar)
Nikolaus Piper stellt in „Global gerecht“ fest, dass die von Oxfam beklagte weltweite Ungleichheit der Vermögensverteilung in den vergangenen vier Jahren nicht „substanziell“, sondern „vor allem“ (nur?) infolge des Börsenbooms zugenommen habe, sie also bei sinkenden Aktienkursen auch wieder zurückgehen werde. Was für ein merkwürdiges Argument. Natürlich verläuft der Zuwachs des Reichtums in der Spitze nicht linear, sondern oszillierend, aber seit den 1980er-Jahren in vielen Ländern mit einer klaren Entwicklungsrichtung nach oben. Immerhin räumt der Autor ein, dass sich trotz sinkender „absoluter“ Armut die Kluft zwischen Reichen und Armen innerhalb der Länder „weit geöffnet“ habe. Was ist dagegen zu tun? Piper sieht das einzige angeblich probate Mittel zum Abbau der Ungleichheit in mehr und besserer (Aus-)Bildung.
Sollte es nicht ein bisschen skeptisch stimmen, dass… Der vollständige Leserbrief.
Zum selben Artikel: Dr. Bruno Heidlberger, Berlin
… Die islamistischen Terroristen sind die jungen Dämonen der alten ungerechten Weltgesellschaft. Der Terror ist die hässliche Fratze der Ungebildeten, der Gedemütigten und der Beleidigten, der in die Ghettos der Banlieues Verstoßenen. Er ist unser aller missratenes Kind. Auch Pegida! Wie in Frankreich und anderswo haben wir in Deutschland das republikanische Versprechen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit nicht eingelöst. Es geht nicht ohne Mut auf Seiten der Politik, will man gerechte, faire und nachhaltige Verhältnisse. Der Widerstand der Reichen ist sicher. Noch ist Zeit! Versagen die Demokraten, wird sich „das Volk“ anderen „Verführern“ zuwenden. Frankreich beginnt schon zu taumeln.